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Idem Telematics Gut vernetzt ist die beste Lösung

Foto: Idem Telematics

Geschäftsführer Thomas Piller erklärt, warum die BPW-Tochter Idem Telematics auf Telematik aus einer Hand setzt.

trans aktuell: Herr Piller, Ihr Geschäftsführer-Kollege Peter Jendras hat Idem verlassen. Wie kam es dazu?

Piller: Peter Jendras hat seine Anteile wie geplant in zwei Schritten an BPW verkauft. BPW wiederum hält nun 100 Prozent an Idem. Für meinen Kollegen hat damit ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Herr Jendras steht uns aber als Berater mit seinem Know-how nach wie vor zur Verfügung, ebenso wie mit seinen vielfältigen Kontakten in der Telematikbranche.

Momentan sind Sie alleiniger Geschäftsführer. Soll das so bleiben?

Ja, die Geschäftsführung liegt komplett bei mir. Eine Doppelspitze, so wie wir sie bislang hatten, ist nicht mehr geplant. Wohl aber der Aufbau einer zweiten Führungsebene.Wir haben viele gute junge Leute im Unternehmen, die wir fördern wollen. Dazu haben wir ein Nachwuchskräfteprogramm gestartet, mit dem wir vielversprechende Talente und deren Know-how an Idem binden. 

Die beiden Standorte München und Ulm bleiben beide erhalten?

Ja, beide Standorte bleiben erhalten. Hinsichtlich der Integration von Idem in München und Eurotelematik in Ulm sind wir ohnehin schon weit vorangeschritten. Die Trennung ist eher nach Abteilungen zu verstehen. So hat jeder Standort seinen Bereich wie Support oder Vertrieb. Gibt es etwas abzuklären, helfen moderne Kommunikationsmittel weiter. Zudem liegen gerade einmal 75 Minuten Fahrt zwischen den beiden Niederlassungen.

Wäre es nicht trotzdem effektiver, die Kräfte zu bündeln?

Es ist schwer, gute Mitarbeiter zu finden. Ebenso schwer ist es, die Leute umzupflanzen. Es wäre daher eher kontraproduktiv, das zu forcieren. Hinzu kommt, dass wir auch noch eng mit der Mechatronik-Abteilung von BPW in Wiehl zusammenarbeiten, die die Sensorik federführend vorantreibt. So hat jeder Standort seine Kompetenz. Das geht übrigens auch über das Unternehmen hinaus. Ich denke da nur an die Hochschule Ulm.

Was unterscheidet den Ansatz von Idem hinsichtlich der Verknüpfung von Lkw und Trailer auf einem Portal? Das machen andere auch.

Die Frage dabei ist aber immer, welche Daten man bekommt. Wenn es nur um die Ortung geht, ist das kein Thema. Unser Anspruch ist es aber, alle Informationen abzubilden – insbesondere auch die logistischen Prozesse. Wobei sich jeder auf seine Stärken konzentrieren sollte.

Und welche ist das bei Idem?

Ganz klar die Trailer-Telematik. Wir überwachen in Deutschland rund 40.000 gezogene Einheiten, bei den ziehenden Einheiten sind es etwa 25.000. Wobei der Kunde – wie bereits gesagt – den Vorteil hat, dass die Lösungen für Truck und Trailer perfekt zusammenarbeiten. Unser Ziel ist es nicht, die Kostenführerschaft zu übernehmen. Wir setzen stattdessen auf Mehrwert und Differenzierung, um bei den Kunden zu punkten.

Daimler Fleetboard hat mit Krone und Schmitz Cargobull jeweils eine Marken übergreifende Telematik geschaffen. Wie arbeitet Idem mit anderen zusammen?

Prinzipiell können wir alle Informationen aus den beiden Geräten TC Trailer Gateway und T-Control-Truck über unseren Datenpool TCC jeder anderen Telematik-Datenbank zur Verfügung stellen. Ganz im Sinne des Kunden, größtmögliche Transparenz über seine Daten zu haben,  kooperieren wir gerne mit anderen Partnern.

Gibt es Überlegungen, eine mobile Lösung in Form einer App anzubieten?

Im Zusammenspiel mit unserer Truck-Box bieten wir bereits eine App-Lösung an. Im Spätsommer, rechtzeitig zur IAA, kommt dann noch eine Stand-alone-Variante hinzu, die ohne die T-Control Trailer-Box funktioniert. Dann natürlich ohne die Infos aus dem Fahrzeug. Dafür gibt es aber die Statusinformationen vom Fahrer. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die etwa bei Subunternehmern sehr gut eingesetzt werden kann.

Laut Homepage bietet Idem nun auch eine White-Label-Telematik an …

Wir sind da mit dem ein oder anderen Unternehmen im Gespräch, die unsere Telematik-Lösung unter ihrem eigenen Namen vermarkten möchten. Dabei gilt es jeweils abzuklären, wie individualisiert eine solche Lösung sein soll. Das Ganze geht bis hin zu den Absprachen, wer für ein solches System den Support übernimmt oder welcher Mobilfunk-Anbieter zum Einsatz kommt. 

Industrie 4.0 beziehungsweise Telematik 4.0 ist in aller Munde. Welcher Weg zeichnet sich hier bei Idem ab?

Denkbar ist hier vieles – beispielsweise im Bereich Bluetooth Low Energy, auch als BLE bekannt. Was sich hier technisch durchsetzt, bleibt allerdings abzuwarten. Spannend ist aus meiner Sicht vor allem die Frage, wie die letzte Meile künftig logistisch abgewickelt und telematisch abgebildet wird. Grundsätzlich gibt es jedoch ein Problem: Jeder will das Datengold selbst schürfen. Selbst wenn eigentlich allen klar sein sollte, dass eine Kooperation für alle die beste Lösung ist. 

Zur Person

  • Thomas Piller studierte an der Universität St. Gallen 
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Ab 2001 Geschäftsführer der Eurotelematik in Ulm, 
  • seit 2012 als Alleingeschäftsführer
  • Nach der Verschmelzung von Idem und Eurotelematik zu Idem Telematics 2014 führte Thomas Piller die Geschäfte gemeinsam mit Peter Jendras
  • Seit Dezember 2015 alleiniger Geschäftsführer der Idem Telematics nach dem Ausscheiden von Peter Jendras
  • 48 Jahre alt
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