Das Hochwasser sorgt in großen Teilen Deutschlands für erhebliche Behinderungen. Dennoch sind die Lieferketten der meisten Unternehmen noch nicht beeinträchtigt.
Wichtige Verkehrswege sind weiterhin offen. Meldet der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Es gebe aber lokal begrenzte Behinderungen, wie beispielsweise den Rhein-Main-Donau-Kanal, der nicht mehr durchgängig befahrbar ist. "Nur wenige Einkäufer berichten uns von Produktionsstörungen. Waren werden weiterhin an die Kunden ausgeliefert", sagt Dr. Holger Holdebrandt, Hauptgeschäftsführer des BME.
Allerdings komme es in Krisengebieten zu Verzögerungen. Wie der BME berichtet, haben die meisten Firmen aus den vergangenen Naturkatastrophe gelernt und ihr Risikomanagement angepasst. "Die Unternehmen verfügen heute in der Regel über ausreichende Sicherheitsreserven in ihren Lagern" sagt Hildebrandt weiter. "Wir wissen von Mitgliedsunternehmen, dass die Bestände im Schnitt bis zu fünf Tage ausreichen, um eine reibungslose Produktion zu gewährleisten." Dennoch dürften sich die Hochwasserschäden zu Milliarden Euro summieren.
Das treffe die deutsche Wirtschaft empfindlich. "Aber so schlimm einzelne Regionen leiden, flächendeckend ist Deutschland nicht betroffen", sagt DIHK-Chefvolkswirt Dr. Alexander Schumann. Unter dem Strich werde im zweiten Quartal ein Plus stehen. Der DIHK halte an seiner Wachstumsprognose von 0,3 Prozent fest.