"Happy Day of Life" Glückliche Kinder auf dem Lohfeldener Rüssel

Foto: Volker Hammermeister 6 Bilder

Selten stehen so viele Lkw auf einem Autohof. Es sei denn beim "Happy Day of Life". 70 Lkw bringen auf dem Autohof Lohfeldener Rüssel die Augen von 55 Kindern zum Leuchten. 

Lastwagen sind eine Gefahr, groß, schnell und unheimlich. Die Fernfahrer steuern diese Monster. Die sind auch ganz böse. Und denen sollen wir unsere Kinder anvertrauen? Gerade diese Schützlinge, die nach schrecklichen Erfahrungen in ihren Elternhäusern, soweit sie überhaupt vorhanden waren, in der Obhut sozialer Einrichtungen leben?
"Mann, das war ein hartes Stück Arbeit." Und hat Andreas Böcker vom Team "Lkw fahren macht AUCH Spaß" zehn Wochenenden in Kassel und Umgebung gekostet. Er hat an viele Türen der Behinderteneinrichtungen oder Kinderheimen geklopft und für sein Lieblingsprojekt geworben: "A happy Day of Life", auf deutsch "ein glücklicher Tag des Lebens".

Kindern einen unvergesslichen Tag bereiten

Er wollte Kinder, die es schwer haben, aus ihrem Alltagstrott herausholen und ihnen einen unvergesslichen Tag bereiten. Er wollte gleichzeitig das Image der Lkw-Fahrer in der Öffentlichkeit verbessern und ein Signal setzten, dass es Menschen und eine Gesellschaft gibt, die Solidarität und Mitgefühl für die Schwächsten aufbringt, die noch zu jung sind, um Täter zu sein.

70 Lkw rollten auf den Autohof Lohfeldener Rüssel

Andreas hat schließlich die anfängliche Skepsis der sozialen Einrichtungen überwunden. Am vergangenen Wochenende rollten am Samstag 70 Lkw auf den Parkplatz des Autohofs am Lohfeldener Rüssel bei Kassel.

Nach einer Fahrerbesprechung um acht Uhr heulten die Motoren auf. An Bord kleine Geschenke wie Schlüsselbänder, Schutzwesten, Essensgutscheine oder Mützen. Andreas vor dem Start an alle: "Lasst euch bei der Ankunft erst einmal Zeit, die Kinder kennen zu lernen. Sie...", da versagte ihm die Stimme, "sie haben es nicht leicht." Die Fahrt ging zu vier sozialen Einrichtungen. Dort startete eine Sternfahrt mit anschließendem Konvoi zum Autohof.

Das war schon eine tolle Erfahrung. Die kleine Mercedes, fünf Jahre, war ganz beeindruckt und wusste noch nicht genau, was sie besser fand, die Bonbons oder die Hupe. Für Matze, neun Jahre, war hingegen der Fall klar, den Lkw wollte er gar nicht mehr verlassen. Angelina, acht Jahre, hat sich den 30-Jahre-FERNFAHRER-Lkw von Michael Dolch ausgesucht. Sie strahlte nur noch. Aber das war erst der Einstieg in einen turbulenten Tag auf dem Lohfeldener Rüssel. Ein Kipper wartete mit dem größten mobilen Sandkasten der Welt. Ein Kletterturm aus Sprudelkisten wollte erobert werden. Die FERNFAHRER-Hausband Sawyer sorgte für Stimmung.

"Ruf Teddybär eins vier"

Die Idee des "Happy Days" entstand beim Hören des Kultsongs "Ruf Teddybär eins vier" von Jonny Hill, in dem ein Fernfahrer einem kranken Jungen den sehnlichsten Wunsch erfüllt, einmal in einem Lkw mitzufahren. Jochen Diekmann von den Transportbotschaftern, die mit ihrem Peterbilt natürlich vor Ort waren samt der Aktion "Toter Winkel", verstand die Botschaft, die schließlich bei Andreas auf fruchtbaren Boden fiel.

Andreas ist schwerstolz auf sein Team

Der ist "schwerstolz" auf sein Team, das bei den Besuchern des Aktionstages schnell rückhaltlose Begeisterung erntete. Es soll in den nächsten Jahren so weitergehen. "Ich möchte ein Zeichen setzen. Ich will, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft miteinander Ziele erreichen, sich jeder mit jedem auseinandersetzt, die Probleme der anderen versteht, nach Kräften hilft, jeder mit jedem redet ... " Andreas gingen die Worte aus.

Jetzt müsste nur noch jemand auf die Idee kommen, den Fernfahrern einen Tag lang Freude zu bereiten. Schließlich ist das auch eine Gruppe von Menschen, die es heutzutage nicht leicht haben.

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