Die Deutsche Bahn will ihre Tochter DB Schenker Rail stutzen. Verschiedenen Medienberichten zu Folge sind zahlreiche Arbeitsplätze bei der Bahn-Gütersparte in Gefahr.
"Wir stellen derzeit das Geschäftsmodell des Schienengüterverkehrs auf den Prüfstand", zitiert die Welt am Sonntag Bahnchef Rüdiger Grube. Grube habe angekündigt, dass DB Schenker Rail 2015 Verluste einfahren werde. Nach den GDL-Streiks seien acht bis zehn Prozent der Kunden nicht zurückgekommen. Auch ein Verkauf einzelner Sparten sei daher nicht ausgeschlossen. "Wir prüfen derzeit eine Kapitalbeteiligung Dritter an Arriva und Schenker", so Grube weiter.
Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Konzerns sichern
Bei Arriva könne es schon Ende 2016 zu einem Teilverkauf kommen. "Bei Schenker wird es nicht so schnell gehen." Wie der Südwestrundfunk (SWR) auf seiner Website berichtet, gehe es der Bahn vor allem darum, die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Konzerns zu sichern. Dabei könnten demnach auch Arbeitsplätze verloren gehen. Eine konkrete Zahl habe Grube jedoch nicht genannt. Kürzlich hatte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vor einem "Kahlschlag" gewarnt. Aus Arbeitnehmerkreisen war laut SWR zu vernehmen, dass bis zu 5.000 Arbeitsplätze und Hunderte Güterverkehrsstellen in Gefahr seien. "Das sind Gedankenspiele auf Arbeitsebene, die in keiner Weise mit dem Vorstand abgestimmt sind", zitiert der Rundfunk eine Bahnsprecherin.
Belastbare Pläne für den Konzernum- und Stellenabbau sollen im Dezember vorliegen. Man wolle allerdings betroffene Mitarbeiter nicht in die Arbeitslosigkeit entlassen. "Bei der Bahn geht niemand in die Arbeitslosigkeit. Wir haben den internen Stellenmarkt, den Jobservice, dort wird man weitervermittelt und weiterqualifiziert, um anschließend eine andere Aufgabe im Unternehmen zu übernehmen", beschwichtigt Grube.