Garmin setzt als Hersteller von Navigationslösungen auf Variantenreichtum. Dennoch bleibt das für Lkw konzipierte Gerät Dezl 560LT übersichtlich. Die Darstellung erfolgt in fotografischer Qualität.
Die Bereiche Telematik und Navigation sind stark fragmentiert. „Streng genommen gibt es nur eine Gemeinsamkeit, nämlich den Trend zu immer größeren Bildschirmen“, sagt Thomas Lenz, Produktmanager für den Bereich Automotive bei Garmin Deutschland. Außerdem beobachtet er eine immer stärkere Individualisierung der Geräte.
Als Beispiel nennt er die POI, also die Points of Interest, zu Deutsch Standorte von Interesse. Die variieren nicht nur von Nutzer zu Nutzer, sondern auch abhängig vom jeweiligen Einsatz. Schließlich macht es einen Unterschied, ob man das Gerät im Lkw, Pkw oder gar als Fußgänger einsetzt. „Bis zu 20 derartige Profile lassen sich hinterlegen und per Knopfdruck aktivieren“, erklärt Lenz.
Auf dem Dezl 560LT kann der Fahrer etwa mehrere Lastwagenprofile speichern und zwischen ihnen wechseln. Damit er den Überblick behält, speichert das Gerät automatisch die Anzahl der in einem bestimmten Gebiet gefahrenen Kilometer. Außerdem kann das Navi bei der Protokollierung der Tankausgaben und des Kraftstoffverbrauchs behilflich sein. Es bietet dem Fahrer Unterstützung bei der Aufzeichnung seiner Fahrzeiten, indem der Fahrtstatus gespeichert und im Voraus vor Zeitüberschreitungen gewarnt wird.
Für mehr Sicherheit beim Fahren sorgt die Photo-Real 3D-Kreuzungsansicht, wie sie Garmin getauft hat. Dabei handelt es sich um fotorealistische Ansichten, die aber auf das Wesentliche reduziert wurden. „Schließlich wollen wir die Fahrer nicht mit überfrachteten Darstellungen irritieren“, erklärt Lenz. Das Ganze ergänzt Garmin durch einen Fahrspurassistenten. Frühzeitig wird dem Fahrer die richtige Fahrspur angezeigt. Entsprechende optische und akustische Warnsignale melden Steigungen und Gefälle ebenso wie scharfe Kurven.
Eine weitere Besonderheit ist der sogenannte Lieferverkehr-Modus für Städte. Zum Tragen kommt der immer dann, wenn es in Städte geht, die für Lkw gesperrt sind. Das Kartenmaterial von Navteq vermeidet diese Routen nämlich und führt auch 40-Tonner lieber in eine 30er-Zone. In den Profileinstellungen findet sich daher die Wahl zwischen Fern- und Lieferverkehr. Bei Zweitem ignoriert das Dezl die vorgenannten Einschränkungen.
Das Dezl 560LT ist darüber hinaus mit der Garmin Nü-Route-Technologie ausgestattet. Diese besteht aus den Modulen Traffic Trends und my Trends. Traffic Trends legt für die Berechnung bestimmter Strecken Erfahrungswerte zugrunde. Dadurch soll eine effizientere, tageszeit- und wochentagsspezifische Routenberechnung möglich sein.
Vermissen könnte der Fahrer hingegen eine komfortable Möglichkeit, während der Fahrt die Lautstärke anzupassen. Dazu muss man erst zurück ins Hauptmenü, dort den Unterpunkt Lautstärke auswählen, einen virtuellen Schieberegler betätigen und dann auf die Kartenansicht retour klicken. Ansonsten erfolgt die Bedienung aber intuitiv. Letztlich sollte sich der Fahrer auf die Straße konzentrieren.