Rast- und Stellplätze entwickeln sich zunehmend zur Gefahrenzone. Wenn das Frachtgut auf kriminellen Wegen verschwindet, bedeutet das sowohl wirtschaftlichen Schaden als auch Gefahr für jeden Fahrer. Diesem Trend wollen jetzt fünf Kooperationspartner entgegenwirken.
Die Internationalisierung des Handels und der damit verbundene Anstieg im Straßengüterverkehr spiegeln sich auch in der Zunahme von Frachtdiebstählen wider. Die finanziellen Schäden die dadurch entstehen, belaufen sich europaweit jährlich auf über acht Milliarden Euro. Nach einer Studie der Europäischen Union zum Thema Frachtdiebstahl sind jedes Jahr rund 200.000 Transporte betroffen, was nicht nur wirtschaftliche Einbußen für das Unternehmen bedeutet, sondern auch potentielle Gefahr für den Fahrer. In 20 Prozent der Fälle wird der Lkw-Fahrer angegriffen und gerät in lebensgefährliche Situation.
Um das Risiko eines Überfalls auf den Rast- und Stellplätzen für die Lkw und ihre Fahrer zu mindern, arbeiten jetzt fünf Partner gemeinsam an der Verbesserung der Transportsicherheit. Mit an Bord ist das Landeskriminalamt Niedersachsen, der Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland (VSWN), sowie die beiden Frachtbörsen-Anbieter TimoCom und Teleroute und die Industrie- und Transportversicherer HDI-Gerling Industrie.
Als Strategie gegen die Kriminalität bekommen Unternehmen aus dem Bereich Spedition und Logistik Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. Eine Optimierung der Sicherheit entlang eines Tourenverlaufs bedeutet zudem, dass Verspätungen und Lieferungsausfälle unterbleiben. Um die Unternehmen und Fahrer gezielt zu unterstützen, werden Sicherheitslücken untersucht und Lösungsansätze entwickelt. Beispielsweise sollten Rast- und Stellplätze gut beleuchtet und eingezäunt sein. Ein Punkt, der bereits für die Routenplanung von Bedeutung ist. Fahrzeuge und Ladung sollten kompatibel sein und über die notwendigen Sicherungssysteme verfügen.
Generell gilt: Sicherheit geht vor
Auch Fahrer können dafür sorgen, dass sie und ihr Gut sicher am Ziel ankommen. Tipp: Frachtinformationen nicht im Beisein von Dritten austauschen. Es dürfen keine unbeteiligten Beifahrer mitgenommen werden und der regelmäßige Kontakt mit der Leitstelle ist zu empfehlen, insbesondere dann, wenn Zwischenstopps oder Routenabweichungen notwendig sind.