Im spanischen Werk Vitoria will Mercedes künftig eine elektrisch angetriebene Version des Vito bauen. Unter der Motorhaube des Vito E-Cell ist anstelle des üblichen Verbrennungsmotors ein permanent erregter Synchron-Elektromotor mit einer Dauerleistung von 60 kW und einer Maximalleistung von 70 kW eingebaut. Das maximale Drehmoment liegt bei 280 Nm. Lithium-Ionen-Technik Unterflur im Heck Bei den Akkus handelt es sich um Lithium-Ionen-Batterien mit einer Gesamtkapazität von 36 kWh bei einer Nominalspannung von 360 Volt. Sie lagern in einer Wanne hinten unter dem Ladeboden und bewegen den E-Vito je nach Fahrbedingungen über eine Distanz von etwa 130 Kilometer mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h. Danach verlangt das aus 16 Modulen bestehende Batteriepaket während mindestens sechs Stunden nach einem Anschluss an das Starkstromnetz. Alternativ lassen sich die Batterien über ein zusätzliches Kabel ans 230-Volt-Netz anschließen. Die Ladezeit verdoppelt sich dann allerdings. Intelligentes Lade-Management Gesteuert wird der gesamte Ladevorgang von einem sogenannten Smart-Charge-Communication-Unit (SCCU). Die intelligente Steuerung ermöglicht unter anderem das Laden in bestimmten Zeitfenstern, die vom Fahrzeug oder der Disposition aus vorwählbar sind, um bestimmte Stromarten oder den etwas günstigeren Nachttarif zu nutzen. Ebenso soll das SCCU beim Laden von mehreren Fahrzeugen gleichzeitig eine Überlastung des Stromnetzes verhindern. Während der Fahrt speist der E-Vito im Schubbetrieb und während des Bremsens Energie zurück in die Batterien. 900 Kilogramm Nutzlast Basis ist der Vito mit langem Radstand und Normaldach. Angetrieben wird der E-Vito allerdings nicht wie seine Verbrennungs-Kollegen über die Hinterräder sondern über die Vorderräder. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3050 Kilogramm bleiben etwa 900 Kilogramm Nutzlast übrig. Bis zum Herbst diesen Jahres plant Mercedes im spanischen Vitoria eine Kleinserie von 100 Fahrzeugen. Im kommenden Jahr sollen dann etwa 2.000 Einheiten gebaut werden. Zu Preisen wollte sich Mercedes noch nicht äußern.