Zuverlässigkeit ersetzt Flexibilität als wichtigsten Faktor im Transport. Das ist das Fazit, das das britische Marktforschungsinstitut Analytiqa und dessen Forschungsdirektor Mark O'Bornick aus dem Krisenjahr 2009 und aus den Ergebnissen des Wettbewerbs "European Transport Company of the Year 2009" (trans aktuell berichtete) zieht. Demnach standen am Anfang der Krise die Themen fachliche Qualifikation und Flexibilität für die Kunden im Vordergrund, denn die Hersteller konnten selber nur schwer die Nachfrage vorhersagen. Entsprechend sanken die Produktionszahlen, weil zuerst die Lagerbestände abgebaut wurden. "Die Logistikdienstleister musste ihren Transport- und Lagerbetrieb an die unterschiedlichen Volumen anpassen", sagt O'Bornick gegenüber trans aktuell. 2010 hat sich das Bild bereits leicht gewandelt, da die Kunden sich zumeist an die wirtschaftliche Lage angepasst haben. "Im Rahmen des großen finanziellen und wirtschaftlichen Drucks hat das Thema Zuverlässigkeit eine größere Bedeutung bekommen", sagt der Marktforscher. "Die produzierende Industrie und der Handel, die sich den Marktbedingungen angepasst haben, müssen sich sicher sein, dass alle Geschäfte rund um die Lieferkette pünktlich, zu einer hohen Qualität und im preislichen Rahmen erledigt werden." Sowohl 2009 als auch 2010 ist das Thema Mehrwertdienstleistungen wichtig. Kunden erwarten von ihren Logistikdienstleistern mehr Service über den Transport hinaus, etwa Lagerhaltung plus Distribution, Kommissionieren, Zusammenstellen und Verpacken von Waren oder sogar einfache Montagetätigkeiten. Was 2010 außerdem wichtig ist, ist laut Analytiqa das Thema Kooperation, um mehr Effizienz in die Lieferkette zu bringen. Dies gelte sowohl für die Zusammenarbeit von Transport- und Logistikunternehmen als auch für die Kooperation mit dem Kunden. "Eines ist dabei sicher: Transportunternehmen sollten hier nicht erst auf eine Anfrage des Kunden reagieren, sondern die Führung übernehmen und innovativ sein", sagt O'Bornick.