Fahrzeuge Knorr-Bremse - IAA

Knorr-Bremse auf der IAA Nutzfahrzeuge 2008

Im Fokus stehen Energieeffizienz und Schadstoffreduzierung, Sicherheit sowie globale Systemkompetenz Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge zeigt auf der 62. Internationalen Automobil-Ausstellung Nutzfahrzeuge vom 25. September bis zum 2. Oktober 2008 in Hannover zahlreiche Neuheiten (Halle 17, Stand A 30). Kernthemen sind in diesem Jahr Energieeffizienz und Schadstoffreduzierung, die Steigerung der Sicherheit durch Fahrerassistenzsysteme sowie technologische Systemlösungen für unterschiedliche regionale Anforderungen. Energieeffizienz und Schadstoffreduzierung Die Bedeutung von Technologien zur immer effizienteren Nutzung von Energie wird weiter stark zunehmen: Zum einen führen die knapper werdenden fossilen Energieträger zu steigenden Ölpreisen. Zum anderen wächst der Druck von Politik und ÖL;ffentlichkeit, dem Klimawandel durch treibstoffsparende Technik zu begegnen. In dieser Situation bietet Knorr-Bremse seinen Kunden mit Innovationen zum effizienten und umweltschonenden Umgang mit Ressourcen Lösungen und stellt Systeme vor, die die Wettbewerbsfähigkeit von Herstellern und Fuhrparkbetreibern steigern und Kosten senken können. Ein System mit besonders hohem Kundennutzen ist in diesem Zusammenhang die elektronische Luftaufbereitung (EAC) von Knorr-Bremse, die Lufttrockner, Druckregler und Mehrkreisschutzventil in einem Gerät vereint und die bewährten Pneumatikkomponenten mit einer intelligenten Elektronik kombiniert. Die neue Generation Electronic Air Control 2 (EAC2), die ab September 2008 ausgeliefert wird, ist als Plattformmodul konzipiert, um weitere Funktionen zu integrieren. Diese sorgen z.B. für einen reduzierten Kraftstoffverbrauch des Kompressors: eine optimierte Steuerung senkt den Luftbedarf für die Regeneration, und die Schubphasenregelung nutzt überschüssige Energie zur Befüllung des Bremssystems. Bei Bergauffahrten oder Überholvorgängen schaltet EAC2 den Kompressor in den Leerlauf und entlastet dadurch den Motor beim Beschleunigen. Im Gegensatz zu konventionellen Systemen, die unabhängig von der Fahrsituation agieren, spart EAC2 durch die intelligente Regelung Treibstoff. Messungen auf verschiedenen Strecken haben ein Einsparpotential von mehreren hundert Litern pro Jahr je nach Fahrprofil ergeben. Ein mögliches Integrationspotenzial von EAC2 ist die Steuerung der Kompressorkupplung. Bei dem von Knorr-Bremse entwickelten Kompressor mit Kupplung trennt oder verbindet die Kupplung bei Bedarf den Kompressor und den Motor: Ist das Bremssystem mit Luft aufgefüllt, kann der Kompressor mittels der Kupplung vollständig vom Motortrieb abgekuppelt werden, während die heute noch übliche Applikation den Kompressor ohne Gegendruck weiter betreibt. Durch die direkte Steuerung der Kupplung über EAC2 oder eine ergänzende Software kann somit ein Optimum bezüglich der Energieeinsparung erreicht und die Laufleistung des Kompressors verlängert werden. Die Einsparungen, die durch das situationsgerechte An- und Abschalten des Luftpressers gewonnen werden, liegen pro Lkw bei rund 900 Litern Treibstoff im Jahr (bei durchschnittlichem Autobahnbetrieb). Neben den Fuhrparkbetreibern profitiert auch die Umwelt: Durch den gesenkten Kraftstoffverbrauch reduziert sich der CO2-Ausstoß eines LKWs, der mit einem Kompressor mit Kupplung ausgestattet ist, um 2,5 Tonnen CO2 im Jahr. Der Kompressor mit Kupplung von Knorr-Bremse kommt 2009 auf den Markt. Wird er zusammen mit EAC2 eingesetzt, lassen sich die Einspareffekte, die jede Komponente bereits für sich mit sich bringt, in der Systemleistung noch verstärken. Einen weiteren Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz leistet ein neu entwickeltes System, mit dem das beim Anfahren auftretende Turboloch bei Dieselmotoren überbrückt wird. Gibt der Fahrer Gas, speist das Pneumatic Booster System (PBS) von Knorr-Bremse Druckluft intelligent dosiert in den Ansaugtrakt des Motors ein. Schon eine halbe Sekunde reicht, um den Motor auf maximales Drehmoment zu bringen und die als „Turboloch“ bekannte Verzögerung des Drehmomentaufbaus beim Beschleunigen zu überbrücken. Weil der Motor mit PBS schon unmittelbar nach dem Hochschalten über mehr Drehmoment verfügt, schaltet der Fahrer bereits bei niedrigeren Drehzahlen in den nächsthöheren Gang und fährt folglich häufiger im verbrauchsoptimalen Drehzahlbereich. 1,5 bis 2 Prozent des Treibstoffs lassen sich mit PBS auf diese Weise einsparen. Sicherheit Mit der ständig zunehmenden Verkehrsleistung wachsen die Anforderungen an die Sicherheit von Verkehrsträgern, und damit steigt die Nachfrage nach zuverlässigen Sicherheitslösungen. Knorr-Bremse bietet nicht nur bewährte Bremstechnologien für Nutzfahrzeuge, sondern ist auch führend bei elektronischen Fahrerassistenzsystemen zur Fahrzeugstabilisierung und arbeitet bereits an Assistenzsystemen zur Kollisionsvermeidung. Als zusätzliche Sicherheitsfunktionen sind sie eine wichtige Voraussetzung zur Fahrerentlastung und Unfallvermeidung. Die entscheidende Voraussetzung, dass die Fahrerassistenzsysteme im Ernstfall ihre volle Wirksamkeit entfalten können, ist deren weitere Integration. Denn erst die Verbindung aller aktiven Fahrerassistenzsysteme erzielt zusammen mit einem zuverlässigen Bremssystem einen maximalen Effekt zur Unfallvermeidung. Der Vorteil des elektronischen Bremssystems EBS 5 liegt in der Vernetzung einer Vielzahl elektronischer Systeme, die für mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit des Fahrzeugs sorgen. Zusätzlich zu den herkömmlichen Bremsfunktionen integriert es Antiblockiersystem (ABS) und Antriebsschlupfregelung (ASR), Koppelkraftregelung (CFC) oder Retarderblending zu einem umfassenden Sicherheitssystem. EBS 5 beinhaltet außerdem das elektronische Stabilitätsprogramm ESP. ESP hilft dem Fahrer durch aktive Eingriffe in die Fahrzeugbremsen und die Motorsteuerung, in einer kritischen Situation die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Bei drohendem Umkippen oder Einknicken bremst ESP selektiv einzelne Räder und kann so gefährliche Situationen entschärfen und viele Unfälle schon im Ansatz vermeiden. Spätestens ab 2011 schreibt das ECE Reglement 13 das ESP als Pflichtausstattung für bestimmte Typen von schweren Nutzfahrzeugen und Reisebussen vor; die anderen Lkw-Klassen folgen schrittweise. Das ESP von Knorr-Bremse erfüllt mit seinem hohen Sicherheitsstandard vollständig die Anforderungen des Gesetzgebers. Mit dem ESP für Gliederzüge, das jetzt serienreif ist, hat Knorr-Bremse eine weitere Entwicklungsherausforderung gemeistert und das ESP als erster Hersteller für die gesamte Lastzugpalette verfügbar gemacht. Mit der neuen Variante können Lkws mit Deichsel- oder Mehrfachanhängern (sogenannte Eurocombis) ausgerüstet werden, die im Gegensatz zu Solofahrzeugen oder Sattelzügen über zwei oder mehr Knickgelenke anstelle von einem verfügen. Die nächste Stufe der Fahrerassistenzsysteme ist bereits im Kommen. Der Trend geht hin zur intelligenten Vernetzung sicherheitsrelevanter Systeme für mehr Sicherheit auch in komplexen Verkehrssituationen. An Bedeutung gewinnen vor allem die so genannten vorausschauenden (prädiktiven) Systeme, die auf der Basis von Radar, Video oder Ultraschall die Umgebung erfassen. Der adaptive Fahrgeschwindigkeitsregler (Adaptive Cruise Control, ACC) misst über einen Radarsensor permanent den Abstand und die Geschwindigkeit vorausfahrender Fahrzeuge und erkennt somit frühzeitig langsamer fahrende Fahrzeuge. ACC passt daraufhin automatisch geschwindigkeitsabhängig den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug an und trägt somit deutlich zur Entlastung des Fahrers bei. Zudem warnt das System den Fahrer bei einer drohenden Kollision und hilft auf diese Weise, Auffahrunfälle zu vermeiden bzw. deren Folgen zu vermindern. Videobasiert erkennt der Spurassistent (Lane Departure Warning, LDW) die Spurmarkierungen auf der Straße bis zu 50 Meter vor dem Fahrzeug. Im Falle eines drohenden unbeabsichtigten Verlassens der Fahrspur warnt das System den Fahrer durch optische, akustische oder haptische Signale. Die Fusionierung der Daten von Radar- und Videosensor zusammen mit der funktionalen Integration in das Bremssystem ist die Grundlage des Predictive Safety System (PSS) , das auch stehende Hindernisse erkennen und bei Gefahr eines Auffahrunfalls eine automatische Bremsung einleiten kann. Gefährliche Abbiegesituationen, wie sie insbesondere im Stadtverkehr durch den sogenannten toten Winkel vorkommen, hilft der Blind Spot Assistant (Abbiegeassistent, BSA) zu entschärfen. Dabei nehmen Ultraschallsensoren, die in der Stoßstange und in der rechten Fahrzeugseite integriert sind, bei Fahrzeugstillstand ein Umgebungsbild auf. Ein Steuergerät kombiniert diese Informationen mit Daten aus dem Motor, aus anderen Fahrzeugsensoren und aus der Blinkanlage. Dringt ein Fußgänger oder Fahrradfahrer während des Fahrzeugstillstandes in den Bereich vor oder rechts neben dem Lkw ein, macht der BSA - sobald das Fahrzeug anfährt - den Fahrzeuglenker durch optische und/oder akustische Signale auf die potentielle Gefahrensituation aufmerksam. Auf der IAA veranstaltet Knorr-Bremse in Zusammenarbeit mit MAN mehrmals täglich Demonstrationen zum Blind Spot Assistant (Abbiegeassistent) auf der VDA-Innovationsbühne. Globale Systemkompetenz Als Technologieführer und globaler Entwicklungspartner ist Knorr-Bremse in der Lage, die unterschiedlichenregionalen Anforderungen seiner Kunden mit länderspezifischen Lösungen zu berücksichtigen. Bei der pneumatischen Scheibenbremse von Knorr-Bremse ist die Mechanik weltweit gleich, die speziellen Applikationen unterscheiden sich jedoch von Region zu Region. Um die Anforderungen der jeweiligen Märkte gezielt zu bedienen, produziert Knorr-Bremse die Scheibenbremse vor Ort - in Europa, in Brasilien, in Nordamerika und demnächst auch in Asien und Russland. Die neue Trailer-Scheibenbremse ST7 wurde von Knorr-Bremse speziell auf die Bedürfnisse des Anhängermarktes zugeschnitten. Die Weiterentwicklung aus der bewährten und erfolgreichen SN/SK-Serie zeichnet sich durch eine besonders leichte und kompakte Bauweise aus. Zusammen mit der Baureihe SN/SK hat Knorr-Bremse damit eine Scheibenbremsenfamilie im Programm, die alle Anforderungen der Kunden weltweit abdeckt. Beim Bremssystem für Anhänger ist es von großem Vorteil, wenn sich das Gerät automatisch an die landesspezifische elektrische Versorgungsspannung anpasst und sich einfach an die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen adaptieren lässt. Zwei Voraussetzungen, die so zum Beispiel nur die neue Generation des elektronischen Bremssystems für Anhänger (TEBS G2) von Knorr-Bremse mitbringt, das sich nach dem Plug & Play-Prinzip automatisch der örtlichen Spannungsversorgung anpasst. Regional Technology Center Den speziellen Anforderungen der unterschiedlichen Märkte widmet sich Knorr-Bremse auf dem IAA-Messestand im sogenannten Regional Technology Center. Hier präsentiert das Unternehmen auf bestimmte Regionen zugeschnittene komplette Systemlösungen und Geräte, die regional entwickelt oder gefertigt werden. Die Schwerpunkte liegen auf der IAA 2008 auf den Märkten Nord- und Südamerika, Japan, China, Indien und Russland. Gezeigt werden im Bereich Wheelend (Kombination aus Radbremse mit Nachstelleinrichtung, Radnabe, Radlager und Bremszylinder) Lösungen für Scheibenbremsen von Knorr-Bremse sowie für Trommelbremsen von Bendix Spicer für den NAFTA-Markt und von dem russischen Joint Venture Knorr-Bremse KAMA für den GUS-Markt. Für das Antiblockiersystem ABS 6 hat Knorr-Bremse eine einheitliche Steuergeräte-Familie für alle Märkte entwickelt. Je nach Kunde kann ABS 6 mit 12 oder 24 V Spannung geliefert werden. Da der Gesetzgeber in Europa ein sogenanntes Zweikanalsystem für Sattelanhänger vorschreibt, trägt Knorr-Bremse dem mit seinem System KB4-TA Rechnung. Für Regionen, in denen das 2-Kanal-ABS nicht vorgeschrieben ist, hat Knorr-Bremse ein 1-Kanal-ABS für Anhänger, das TABS 6 Advanced, entwickelt. Es beinhaltet auch das RSP (Roll Stability Program), das kritische Situationen im Anhängefahrzeug entschärft. Weitere Entwicklungen für spezielle regionale Anforderungen sind die Pedaleinheit (Kombination aus Fußbremsventil oder Fußbremsmodul mit Bremspedal, Kupplungsbetätigung mit Kupplungspedal und auf Kundenwunsch mit Gaspedal) und die Produktfamilie der Kompressoren, die einfach an die Bedürfnisse der verschiedenen Märkte, vor allem der Schwellenländer, angepasst werden können. TERMINHINWEISE: Am 24. September 2008 um 13:30 Uhr findet am Stand von Knorr-Bremse (Halle 17, Stand A 30) eine Presseveranstaltung zum Thema „Innovationen für Nutzfahrzeuge“ (EAC2, Kompressor mit Kupplung, Pneumatic Booster System, Fahrerassistenzsysteme) statt. Außerdem veranstaltet Knorr-Bremse in Zusammenarbeit mit MAN täglich um 10:30 Uhr, 13:00 Uhr, 15:30 Uhr und 17:30 Uhr Demonstrationen zum Blind Spot Assistant (Abbiegeassistent) auf der VDA-Innovationsbühne (Freifläche nördlich Halle 26).

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