Gottfried Schenker, Gründer des gleichnamigen Logistikdienstleisters, ist in die Logistik Hall of Fame aufgenommen worden. Schenker war der Erfinder des Bahn-Sammelgutverkehrs. Der gebürtige Schweizer hatte erstmals die Idee, Kleinsendungen zu größeren Transporteinheiten zu bündeln und mithilfe mehrerer Verkehrsträger über weite Strecken zu befördern. Zu Beginn des Eisenbahnzeitalters sah Schenker große Chancen im Ost-West-Verkehr und ging nach Wien, wo er 1872 mit zwei Partnern die Spedition Schenker & Co. gründete. 1873 fertigte das Unternehmen zwischen Paris und Wien den ersten Bahn-Sammelgutwaggon ab. Geladen wurden unter anderem Champagner, Cognac, Bordeaux-Weine, Modewaren und andere Luxusartikel für die höfische Wiener Gesellschaft. Schenker war es auch, der als erster einen fixen Frachttarif für Stückgut einführte und dadurch Licht in den Tarifdschungel des damaligen Speditionsgewerbes brachte. Heute ist Schenker eine Tochter der Deutschen Bahn. 91.000 Mitarbeiter an rund 2.000 Standorten erbringen weltweite Transport- und Logistikdienstleistungen. Gottfried Schenker starb am 26. November 1901 in Wien.