Die Alzenauer Kooperation Elvis arbeitet nach eigenen Angaben an einem webbasierten System zum Palettenclearing. Damit sollen die Partner von Elvis (Europäischer Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure) untereinander Palettendifferenzen verrechnen und regionale Partner beauftragen können, Leerpaletten bei weit entfernten Palettenschuldnern abzuholen oder nachzuliefern. Von dem neuen System des Palettenclearings erwartet sich die Kooperation jährliche Einsparungen in Millionenhöhe. "Ein Ausstieg aus dem teuren Tauschsystem wäre nur durch die Solidarität aller Spediteure möglich, wovon wir weit entfernt sind. Daher werden wir unsere Kooperationsstrukturen nutzen, um wenigstens die Kosten des Tauschsystems abzufedern", sagt Elvis-Vorstand Jochen Eschborn. Demnach haben Elvis-Mitgliedsunternehmen die größten Probleme derzeit mit ihren kleinen Palettensalden. Wenn ein Lkw mit 27 Paletten an die Abladestation komme und, weil der Empfänger nicht gänzlich tauschen kann, nur 24 zurückbekomme, blieben drei Paletten als Schulden zurück. Wenn diese Abladestation aber nur einmalig oder selten angefahren, ist es für den Spediteur oder Frachtführer äußerst unwirtschaftlich, die vordergründig kleine Palettenschuld einzutreiben. Dem Logistikdienstleister bleibt nur übrig, die Forderung auszubuchen. "Nach praxisnahen Zahlen verliert ein Lkw täglich eine Palette im Wert von fünf Euro. Dies addiert sich bei einer Unternehmensflotte von 100 Fahrzeugen zu einem Jahresverlust von 125.000 Euro", sagt Eschborn. Hochgerechnet auf die 8.500 Lkw zählende Flotte innerhalb der Elvis-Gruppe betragen nach dieser Rechnung die Kosten des Palettenschwunds über 10,5 Millionen Euro im Jahr.