ADAC-Präsident Peter Meyer hat die Verkehrspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert: Die Straßeninfrastruktur sei stehend k.o., ist Meyer der Ansicht. Von den jährlich 130.000 Staumeldungen auf deutschen Autobahnen würden zwei Drittel durch hohes Verkehrsaufkommen verursacht. Die Bundesregierung habe es verschlafen, die Kapazitäten der Fernstraßen dem steigenden Bedarf anzupassen, so der ADAC-Präsident. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) weist diese Kritik zurück. Die Themen Stau und Verkehrssicherheit stünden oben auf der verkehrspolitischen Agenda der Bundesregierung. Allein in diesem Jahr habe man sechs Milliarden Euro in den Straßenbau investiert. Mit dem Geld aus den Konjunkturpaketen würden 2009 und 2010 zahlreiche Neu- uns Ausbaumaßnahmen angepackt, nach deren Fertigstellung laut Tiefensee die Autofahrer schneller und sicherer ans Ziel kommen. Auch die Länge von Baustellen und deren durchschnittliche Bauzeit habe abgenommen. Im Vergleich zu 2006, so das Verkehrsministerium, konnten 2008 bundesweit die Autobahnbaustellen im Durchschnitt zweieinhalb Wochen schneller abgebaut werden. Für den ADAC sind diese Veränderungen jedoch nicht genug. Der Automobilclub fordert jährliche Investitionen in die deutschen Fernstraßen von sieben Milliarden Euro. Bis 2015 müssten 1.000 Kilometer Autobahn neu gebaut werden, um den künftigen Verkehr bewältigen zu können.