European Truck Racing Championship 2016 Patt in Most

Truck Race Most Foto: whitecrossmedia.ch 58 Bilder

Am Ende eines schlachtenreichen Wochenendes stand es unentschieden zwischen den beiden Meisterschaftsfavoriten Jochen Hahn und Adam Lacko. 

Die beiden Fahrer hatten sich auf dem Motodrom im tschechischen Most jeweils 51 Punkte aufs Konto geschaufelt. Ein Unentschieden, das eigentlich ein Sieg für Hahn ist. Denn Lacko hatte ja den Heimvorteil auf seiner Seite. Der Tscheche setzte sich am Samstag im ersten Championshiprennen kurz vor Ende der Elf-Runden-Distanz gegen Hahn durch, nicht mit Eleganz, sondern mit der Brechstange. Der Ex-Europameister schluckte den Frust zunächst und antwortete am Sonntag auf seine Art. Da düpierte er den Konkurrenten vor dessen Fans geradezu und gewann bei einsetzendem Regen mit über acht Sekunden Vorsprung.

Heftige Kämpfe auf der Strecke

Nicht nur beim direkten Duell zwischen den beiden Top-Fahrern stand die Eleganz beim sechsten Rennwochenende der laufenden Saison nicht besonders hoch im Kurs. Vor allem der letzte Lauf drohte stellenweise in ein arges Gemetzel auszuarten. Die Renngeräte kamen reihenweise böse demoliert zurück in den Parc fermé, und Renndirektor Tony Iddon zitierte nach den elf heißen Runden auf dem Asphalt ein buntes Quartett zu sich in die Race Control. Anthony Janiec, Steffi Halm, deren Teamchef René Reinert sowie Gerd Körber mussten antreten und sich erklären. Ergebnis des Nachsitzens: Die Regelhüter beließen es beim Ergebnis, erklärten den Delinquenten allerdings, dass sie in der nächsten Runde in Zolder unter besonderer Beobachtung stehen werden. Sollte es da erneut zu Vorkommnissen kommen, die aus Sicht der Kommissare (die sich ja selten mit der der Fahrer deckt) nicht korrekt sind, droht der Ausschluss für ein Rennwochenende. 
Über dem Hickhack ging das Ergebnis des Rennens fast unter. Dabei hatte sich neben den beiden Dauergästen Hahn (zum zweiten Mal an diesem Wochenende ganz oben) und Lacko (Dauerzweiter in Most) ein neues Gesicht aufs Podium geschlichen. Sascha Lenz hatte übers Wochenende gesehen eine famose Leistung abgeliefert, viel gekämpft und war am Samstag wohl zu Unrecht bestraft worden. Insofern hatte er sich den Bronzeplatz redlich verdient.

Probleme mit GPS-Messung

Noch etwas war bemerkenswert bei der 2016-er Edition des Klassikers in Tschechien: Zahlreiche Fahrer – unter anderem Ellen Lohr René Reinert, Norbert Kiss und Ryan Smith, der das zweite Samstagsrennen gewann – wurden im Verlauf des Wochenendes wegen Overspeed mit Zeitstrafen belegt oder verloren die Rundenzeiten im Qualifying. Die seltsame Häufung beruhte nach Angaben eines Experten auf der Tatsache, dass die GPS-Messung in Most ein geringfügig anderes Ergebnis als üblich ergab, was sich durch veränderte Satellitensignale erklären lässt. Am Freitagvormittag während der Presse- und VIP-Fahrten gab es überhaupt kein Signal. Jedenfalls waren unter den betroffenen Fahrern auch solche, die eine Woche zuvor in Ungarn mit der Justierung ihrer Begrenzer keinerlei Probleme gehabt hatten. Wodurch sich die Abweichung und damit die geringfügige Diskrepanz zu den eingestellten Werten erklären lässt, blieb offen. Möglich sind sowohl gewollte Unschärfen durch die Satelliten-Betreiber, meist aus militärischen Gründen, oder eine schlechte "Sichtbarkeit" der künstlichen Himmelskörper.

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