Europa Truck Trial Lauf zwei Der Sonntag in Montalieu-Vercieu

Europa Truck Trial 2017: Der Sonntag in Montalieu Foto: Markus Bauer 106 Bilder

Die Teams sind beim Europa Truck Trial in Montalieu bis an ihre Grenzen gegangen - und manche sogar darüber hinaus. 

Pfingsten, Montalieu, Europa Truck Trial - so läuft es seit mehr als 20 Jahren. So manches Mal hatte man den Eindruck, der Lauf hat seinen Zauber verloren, ist so abgeschliffen wie der blanke Fels am Hillclimb-Hang. Doch die Organisatoren haben sich 2017 mächtig ins Zeug gelegt. Einerseits kamen Sektionen zum Vorschein, die in den Frühzeiten des Montalieu-Laufs zum letzten Mal gefahren wurden, andererseits haben die leitenden Sportkommissare Uwe Ehrlich und Hermann Schmitz mit Bagger und Co. ganze Arbeit geleistet, um auch die bekannten Abschnitte auf den Kopf zu stellen. Natürlich gab es dennoch die eine oder andere bekannte Tordurchfahrt. In Anbetracht der restlichen Sektionen fielen die gar nicht ins Gewicht.

Umfaller und Killersektion

Die Routenführung wurde auch dem einen oder anderen Trialer zum Verhängnis. Da wären beispielsweise die Hasardeure vom Team Bardy-Allart. Die beiden Herren gesetzteren Alters schrecken bekanntlich vor keiner Schräglage zurück. In Montalieu war es wieder einmal zu weit: Der Unimog ließ sich sanft auf die Seite gleiten. Getreu dem abgestandenen Witz: "Chef, der Spiegel ist kaputt. Der Lkw liegt drauf..." war glücklicherweise auch ebenjener der einzig nennenswerte Schaden an Mensch und Maschine. Ähnlich erging es dem Team Les Savoyard. Beim Versuch einen anspruchsvollen Hang zu erklimmen, ist es um den Unimog-Proto geschehen. Ein letzter Rettungsversuch, schon auf der Seite liegend, schlägt fehl und der rettende Bagger muss ran. Beide Insassen kommen mit dem Schrecken davon. Und Schrecken gab es für die Beifahrerin bereits bei der Hangabfahrt kurz zuvor zur Genüge. Mit einem lauten "Putain, Merde" verschafft diese ihrer Anspannung Luft. Eine Übersetzung muss an dieser Stelle ausbleiben. Stattdessen soll lieber die französische Sprache wirken, die ja sogar solche Flüche wohl- und vornehm klingen lässt. 

Auch wenn sie die Sektion neun auf allen Vieren verlassen konnten, dürfte für einige Trialer besonders der Eingang zu selbiger keine guten Erinnerungen hinterlassen haben. Zwei happige Felsstufen direkt zu Beginn vereiteln den Startern reihenweise selbst die Fahrt durch das erste Tor. Festgefahren und ohne Chance auf Weiterkommen muss beispielsweise auch Proto-Titelverteidiger Karl Vavrik kapitulieren. Tatsächlich ist der einzige, der aus der Startergruppe fünf nicht nicht die Einfahrt zu Sektion neun, sondern auch den Rest meistert der Dreiachser-Titelverteidiger Truck Sport Borzym.

Das Ergebnis

Mit deutlichem Vorsprung ist es auch tatsächlich Truck Sport Borzym, die sich am Ende des Wochenendes auf Platz eins schieben. Dahinter folgt das Team Hamm und das BFS Trucksport Team. Die Sieger aus dem ersten Lauf, Zebra Zil Offroad Team, sortieren sich auf Rang fünf ein. In der Meisterschaft führt nun also wieder der Titelverteidiger, gefolgt von Zebra Zil und Team Hamm. Überaus spannend verhält sich der Kampf um Platz vier: Sowohl BFS als auch Team Meritor Trial Force und Team Alsace Truck (beide in Montalieu im hinteren Mittelfeld) liegen mit 26 Zählern gleichauf. 

Die Vierachser kommen in der selben Reihenfolge wie zuletzt in Lauchheim auf das Treppchen: Schoch, Reicher, MSC, was auch der Reihenfolge in der Meisterschaft entspricht. Weniger eindeutig verhält es sich nach dem Lauf in Montalieu in der Prototypenklasse. Zwar führt das Team Manent Cellier nach seinem Sieg in Frankreich mit 45 Punkten, doch mit 34 Zählern in Schlagdistanz lauert Karl Vavrik. Mit einem siebten Platz in Montalieu genehmigt sich der Österreicher einen Ausreißer, wird aber sicher schon beim nächsten Lauf wieder angreifen. Platz zwei in Montalieu geht an JCCMog, gefolgt von Fans on the Road, die damit auf Rang drei in der Meisterschaft stehen. 

Eine enorme Fülle an Teilnehmern verzeichnet die Zweiachser-Klasse. Interessantes Detail: Alle bis auf das Team Avia Future kommen aus Frankreich. So ist es allein schon gemäß den Gesetzen der Stochastik nicht sehr verwunderlich, dass alle drei Treppchenplatzierungen im Lande bleiben: Team Plein Gaz, Gangs of Sud Est und Team Mogli. Erst auf Platz vier sortieren die die titelverteidigenden Tschechen ein. Der Spannung in der Meisterschaft ist dies nur zuträglich. Nach Montalieu liegen Avia, Plein Gaz und Sud Est mit 40 Punkten exakt gleich auf. 

Insgesamt waren in Montalieu sagenhafte 41 Teams am Start, davon allein 19 Zweiachser, zehn Prototypen, neun Dreiachser und die üblichen drei Vierachser. 

Weiter geht es bereits am zweiten Juniwochenende in Italien.

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