Europa Truck Trial Auftakt zur Saison 2017 Bravouröser Saisonbeginn in Lauchheim

Europa Truck Trial 2017 - der Sonntag in Lauchheim Foto: Markus Bauer 88 Bilder

Das Europa Truck Trial ist in Lauchheim/Hülen in die Saison 2017 gestartet. Nicht in jeder Klasse konnten sich die amtierenden Meister durchsetzen.

Nach langem Warten ist der Heimatlauf für Vierachser-Serienmeister Marcel Schoch und Johnny Stumpp wieder in den Rennkalender zurückgekehrt. Anders als beim letzten Mal gehen die Lokalmatadoren in diesem Jahr auch als Sieger vom Platz. Das Ergebnis fällt deutlich aus. In den gefahrenen zwölf Sektionen hat das Team rund 1.100 Fehlerpunkte weniger gesammelt als Verfolger Team Reicher. Weit abgeschlagen folgen die beiden MSC TruckTrialTeams. Das hat aber weniger Performance-Gründe. Fahrer Alex Budde kann nur am Samstag fahren. Am Sonntag warten zu Hause familiäre Verpflichtungen. Sascha Fichte springt ein, muss aber reglementbedingt unter neuer Startnummer starten. Entsprechend werden der Startnummer 403 (Budde) alle Sektionen des Sonntags als nicht gefahren mit entsprechender Fehlerpunktzahl angerechnet. 453 (Fichte) hat die Samstagssektionen als Malus auf der Liste stehen. Unter dem Strich kann Alex Budde mit knappem Vorsprung vor Sascha Fichte, jedoch mit fast 4.000 Fehlerpunkten mehr als Team Reicher, immerhin seinen Platz drei in der Meisterrangliste halten.     

Tschechien siegt gegen Frankreich: Zweiachser

Bohumir Cap und Katerina Ventlukova haben sich in ihrem Avia 31T mit knappem Vorsprung gegen die versammelte französische Unimog-Armada durchgesetzt. Die Saison geht also gut los für den amtierenden Zweiachser-Meister. Nach dem Samstag in Lauchheim ist zunächst Team Gangs of Sud Est auf Rang eins rangiert. Die Tschechen haben das Ding aber mit geballtem Einsatz am Sonntag noch einmal gedreht. Nur gut 30 Fehlerpunkte beträgt am Schluss der Vorsprung. Auf Platz drei und mit deutlichem Abstand folgt Team Bardy-Allart vor Team Plein Gaz, LVM und Dauphidrome.

Dabei hat Kommissar Uwe Ehrlich bei einigen Teams für Kopfzerbrechen gesorgt. Bekanntlich starten die Trialer am Samstag in gemischten Gruppen von zwei bis vier Achsen inklusive Prototypen. Diese Gruppen bricht der Veranstalter dann sonntags wieder auf. Die Teilnehmer starten wie früher klassenweise. Dazu steckt der leitende Sportkommissar über Nacht die Sektionen um, ändert beispielsweise Einfahrtstore oder gibt generell komplett neue Abschnitte frei. Das neue Layout hat dafür gesorgt, dass Zweiachser und Prototypen einige Sektionen gleich geschlossen verweigert haben, wie beispielsweise die enorm felsige Sektion 22, die sich in der Kategorie III als Baggerspielplatz entpuppt hat: Nur zwei Starter haben es überhaupt weiter als zwei Fahrzeuglängen geschafft. 

Dazu kommen auch die Wetterbedingungen, die sich am Sonntag nicht zum besseren verändert haben. Aus erdigem Gelände wird zäher Matsch, der sich schnell in den Profilen der Reifen füllt. Matsch und Nässe erschweren schon allein durch den verminderten Reibwert die Fahrt über Felsen, dem anderen Extrem im Lauchheimer Steinbruch. Kommen dazu noch vollgeschmierte Reifenstollen, muss schnell der rettende Bagger anrücken.

Dreiachser: Meister Borzym muss sich geschlagen geben

Diese zwei Bezwinger sind der amtierende Meister Truck Sport Borzym und das Team Alsace Truck. Am Ende steht in Lauchheim allerdings ein anderes Team ganz oben auf dem Dreiachser-Treppchen. Das Zebra-Zil-Offroad-Team hat sich mit 2.199 Fehlerpunkten gegen Jan und Nicola Borzym (2.351) durchgesetzt. Team Alsace Truck folgt mit neuem Beifahrer und 2.723 Zählern auf Rang drei. Ebenfalls noch unter 3.000 Fehlerpunkten bleibt das Team Hamm, die übrigens auf dem ehemaligen Schlachtross von Alsace-Kutscher Francis Wey unterwegs sind. Auf Rang fünf folgt das Team Meritor Trial Force, ehemals Young and Funky. In kurzem Abstand folgen Philipp aus dem Hanfbachtal mit seinem mächtigen Faun-Oldie und nicht einmal 20 Fehlerpunkte weiter das Team BFS Truck Sport auf Platz sieben. Team Bodensee kommt auf Rang acht, macht aber trotz des eigentlich chancenlosen Ural (keine Differenzialsperre an der Vorderachse, permanent gesperrte weil verschweißte Hinterachsdifferenziale) mit rund 300 Fehlerpunkten mehr dennoch eine gute Figur. Weit abgeschlagen mit der höchsten Fehlerpunktezahl (7.810) des Wochenendes komplettiert das BFS-Seniorteam "MAN at work - JH Team" mit Marc Stegmaiers Papa Hermann Stegmaier am Steuer die Wertung. Das liegt aber vor allem daran, dass der MAN mit der Startnummer 312 nur in drei Sektionen zu sehen ist, für den Rest der 13 gefahrenen Sektionen also entsprechend die Maximalpunktzahl kassiert.

Prototypen: Nuller-Serie für KVK-Racing

Karl Vavrik ist beim Saisonauftakt nahe dran am perfekten Lauf. Mit 781 Fehlerpunkten liefert er über alle Klassen das beste Ergebnis ab. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Bereinigt man die Punkte um die kollektiv verweigerten Sektionen 22 und 26, sammelt Vavrik am ganzen Wochenende nur 101 Fehlerpunkte. Insgesamt neun von 14 gewerteten (zwölf gefahrenen) Sektionen durcheilt der Österreicher mit null Fehlerpunkten. Dabei bleibt zu erwähnen, dass alle vier Prototypen, vor allem abzüglich der verweigerten Sektionen, gezeigt haben, wie präzise sich ein Lkw mit der richtigen Technik durchs Gelände zirkeln lässt. Auf Platz zwei schließt das Team Manent-Cellier den Lauf in Lauchheim ab mit bereinigten 259, echten 941 Zählern. Dahinter folgen das Team les P'tits Suisse und Fans On The Road. Auch Platz vier zeichnet sich durch höchste Offroad-Präzision aus. Auch sammeln bereinigt lediglich 509 Fehlerpunkte (echte 1.149). 

Das Fazit lautet also einmal mehr: Wochenende und Auftakt geglückt. Weiter geht es mit der traditionellen Einkehr in Montalieu-Vercieu am ersten Juni-Wochenende.

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