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Euro 6 Maut muss günstiger werden

Euro 6, günstiger, Autobahn, Mautbrücke Foto: Rathmann

Mehr Unterstützung für Euro-6-Lkw sowie ein koordiniertes Vorgehen von Wirtschaft und Politik bei weiteren Maßnahmen, die Geräuschemissionen und den CO2-Ausstoß regeln. Das fordert Daimler Nutzfahrzeug-Vorstand Dr. Wolfgang Bernhard bei seinem ersten öffentlichen Auftritt auf dem Nutzfahrzeug-Symposium in Berlin.  

"Wir müssen langfristig technologisch immer an erster Stelle stehen, wenn wir weltweit erfolgreich bleiben wollen", sagt Bernhard. Das sei das beste Mittel gegen die Konkurrenz aus Fernost, die verstärkt in die Heimatmärkte der deutschen Industrie drängt. Bernhard betonte die unbedingt nötige Verlässlichkeit durch den Bund.

Wir brauchen Anreize für Euro 6

Euro 6 habe der Industrie noch nie dagewesene  Anstrengungen und Investitionen in Milliarden Höhe abverlangt. Sie hätten bei Verbrauch und Gewicht massiv gegengesteuert. Der Verbrauch müsse unbedingt niedrig bleiben, da der steigende Ölpreis das wohl größte unternehmerische Risiko darstellt. Wir brauchen daher unbedingt Anreize für Euro 6. Diese seien zunächst durch den Bund in Aussicht gestellt, aber nie gewährt worden. Bernhard befürchtet sonst mittelfristig eine Kaufzurückhaltung. Sonst decken sich die Flotten mit Euro 5 ein und fahren diese noch sehr lange.

5 Prozent aller Lkw sind abgasarm nach Euro 6

Nur fünf Prozent, nämlich ungefähr 10.000, aller Lkw auf der Straße seien abgasarm nach Euro 6. Bernhard forderte zudem, dass Wirtschaft und Politik sich auf machbare Technologieansätze konzentrieren. Infrastruktur und Gesamtenergiebilanz müssten immer mit Augenmaß betrachtet werden. Er lehnte etwa elektrisch angetriebene Lkw, die an einem Oberleitungssystem über die Autobahnen fahren, ab. Die Nutzlast solcher Fahrzeuge würde um 25 Prozent sinken, die Investitionskosten für Kunden deutlich steigen. Auch seien solche Lkw als Gebrauchte nicht mehr zu vermarkten. "Wir sollten den Berg nicht von der steilsten Seite besteigen!", warnte er. Er empfahl vielmehr  die Elektromobilität in der Stadt, also im Verteilerverkehr, zu belassen. Busse würde er mit Brennstoffzellen als Energieträger ausrüsten.

CO2 senken - Verbrauch reduzieren

Bernhard setzte sich auch für weitere CO2-Reduzierung und damit Verbrauchssenkungen ein. Nötig sei hier aber ein koordiniertes Vorgehen von Wirtschaft und Politik. Die EU-Kommission habe jüngst ein Verbrauchsmessverfahren für schwere Nutzfahrzeuge vorgestellt, dessen Abweichungen zum Realverbrauch tatsächlich minimal seien – auch weil Politik und Hersteller hierbei gut zusammengearbeitet hätten. Aber eigentlich sei es nicht nötig, die CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen zu regeln, da allein der Markt schon ausreichend Druck ausübe. Bei Nutzfahrzeugen gehe es seit jeher um den möglichst günstigen Verbrauch. Die Kunden würden schließlich mit spitzem Stift kalkulieren. Auch würde ein stärker koordiniertes Vorgehen dafür sorgen, dass unterschiedliche Anforderungen wie Emissionsverhalten, CO2-Ausstoß und Geräuschemissionen sich nicht gegenseitig im Wege stünden. 

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