Ersatzteile von Europart Alternative zu teuren Herstellerteilen

Europart Foto: Europart 8 Bilder

Produkte der OEM sind oft teuer. Vor allem bei älteren Fahrzeugen kann der Griff zu günstigeren Alternativen lohnen. Wie ist es um die Qualität bestellt?

Deutschlandweit agieren eine Handvoll Anbieter, die sich auf preislich attraktive Ersatzteile für Nutzfahrzeuge spezialisiert haben – einer davon ist Europart. Das Unternehmen aus Hagen hat mehr als 6.500 Ersatzteile der Eigenmarke im Sortiment. "Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf technische Verschleißteile", erklärt Sebastian Kamphaus, verantwortlich für das Produktsortiment der Eigenmarke Europart. 

Klassische Produkte aus dem unabhängigen Ersatzteilmarkt sind etwa Bremsscheiben und -beläge, Luftfederbälge, Fahrwerksteile wie Blattfedern sowie Teile der Beleuchtung und Elektrik. "Wir orientieren uns am Bedarf des Kunden: Brems- und Achskomponenten werden am häufigsten benötigt, Motorteile eher seltener", berichtet Kamphaus. Darüber hinaus prüft Europart, ob ein Ersatzteil für die zeitwertgerechte Reparatur des Nutzfahrzeugs geeignet ist sowie die Nachfrage nach Alternativen zu Produkten der Erstausrüster.  

Europart tritt nur als Händler auf

Während andere Anbieter Teile in eigenen Entwicklungszentren nachkonstruieren, beschränkt sich Europart auf den Handel. "Wir entwickeln die Produkte der Eigenmarke Europart nicht selbst, sondern suchen weltweit nach geeigneten Produkten und Lieferanten", sagt Kamphaus und ergänzt: "Bis wir einen geeigneten Partner gefunden haben, kann es je nach Warengruppe bis zu einem Jahr dauern." International verfügt Europart über rund 15 wichtige Partner, mit denen das Unternehmen teilweise schon mehr als zehn Jahre zusammenarbeitet. 

Für die Auswahl, den Einkauf und die Qualitätssicherung der Europart-Ersatzteile ist in erster Linie die Abteilung International Sourcing verantwortlich. 17 Mitarbeiter sorgen dort dafür, dass die Ersatzteile den geforderten Kriterien entsprechen. "Einkauf und Qualitätsmanagement arbeiten ganz eng zusammen. Drei Ingenieure, sechs Techniker und fünf Auditoren nehmen jedes einzelne Ersatzteil unter die Lupe, bevor wir es ins Programm aufnehmen", sagt Sebastian Kamphaus. 

Jährlich wird das Europart-Sortiment um bis zu 500 Teile erweitert. Bis es soweit ist, muss sich jeder Lieferant einem Audit unterziehen nach hohen Maßstäben der Automobilindustrie. Jedes Produkt muss eine Musterprüfung bestehen, und erst wenn Lieferant und Produkt zertifiziert sind, übernimmt Europart das Bauteil in sein Sortiment. 

Fertigung in Asien

Wie nahezu alle Mitbewerber lässt auch Europart unter anderem in Asien fertigen. Alle Eigenmarken-Produkte erfüllen die für das jeweilige Produkt geltenden EU-Normen oder andere gesetzliche Vorgaben, etwa durch das Kraftfahrtbundesamt, das in Deutschland für die Zulassung von Bauteilen zuständig ist. Da nicht jedes einzelne der 6.500 Ersatzteile intern geprüft werden kann, arbeitet Europart bei der Qualitätsprüfung zusammen mit internationalen und unabhängigen Prüforganisationen und Materialprüfungsanstalten.

Dass die Produkte auch harten Anforderungen standhalten, davon zeugt der Einsatz von Europart-Teilen in der Truck-Race-Europameisterschaft. "Die Renn-Teams bestätigen uns dabei die hohe Zuverlässigkeit der Ersatzteile", sagt Sebastian Kamphaus. Und damit nicht nur die Trucks auf der Rennstrecke schnell sind, sondern auch die Ersatzteile schnell beim Kunden in der Werkstatt, versendet Europart allein aus dem Zentrallager in Werl täglich mehr als 800 Aufträge mit bis zu 14.000 Positionen an Destinationen in ganz Europa. 

So werden bei Europart Luftfedern geprüft

Europart unterzieht alle Vormaterialien, wie Kunststoff-Kolben, Metall-Kolben, Gummi-Anschlagpuffer, Metallplatten und Gewebe einer umfassenden Wareneingangsprüfung. Vor dem Serienstart werden etwa die Beschichtungen von Metallteilen auf ihre Korrosionsbeständigkeit hin untersucht. Den Salz-Sprühtest muss das Metall mindestens 400 Stunden bestehen, die Erstausrüster-Vorgabe liegt laut Europart bei 250 Stunden. Die Gummimischungen werden mit Materialzeugnissen angeliefert und zusätzlich durch externe Prüflabore getestet. Auch die Zug- und Reißfestigkeit des Gummis wird durch regelmäßige Tests sichergestellt.

Im sogenannten Kennlinien-Test ermitteln die Tester den Raumbedarf der Luftfeder. Um bei Lastwechsel Schäden durch Kontakt mit dem Fahrgestell vorzubeugen, wird der Luftbalg mit verschiedenen Luftdrücken beaufschlagt und in minimaler, maximaler und statischer Höhe (Einbauhöhe) getestet. 

Für den Lebensdauer-Test wird die Luftfeder mit fünf bar Luftdruck gefüllt und bei einer Frequenz von 3,3 Hertz mit einem Zyklusabstand von +/- 50 Millimetern geprüft. Mindestens drei Millionen Zyklen muss der Federbalg ohne Schäden an der Außenstruktur oder den Montageteilen überstehen. 

Beim Berst-Test wird die Luftfeder mit Wasser gefüllt und unter Druck gesetzt – Vorgabe der Erstausrüster ist ein Druck von 20 bar. Berst-Tests werden vor der Serienaufnahme und auch bei bereits in Serie laufenden Luftfedern durchgeführt, um ihre maximale Belastbarkeit zu ermitteln und um festzustellen, ob diese den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. 

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
Lao 04 2016 Titel
lastauto omnibus 04 / 2016
14. März 2016
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