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DAF Ecodrive-Fahrtraining Einfache Rechnung

DAF Fahrtraining, Daniel Vogt (Fahrtrainer) Foto: Markus Braun

Sprit sparen will gelernt sein. Wer Einsparpotenziale durch die richtige Bedienung von Gaspedal und Schaltknauf heben will, ist beim DAF Ecodrive-Fahrtraining an der richtigen Stelle.

Mit wenig Aufwand viel Geld sparen – das klingt verlockend, zumal für Spediteure, die mit spitzem Bleistift rechnen müssen. Eigentlich ist es ganz einfach: Sinkt der Verbrauch der Flotte, sinken die Ausgaben für Kraftstoff. Und schon ein Liter pro hundert Kilometer macht sich in der Betriebskasse deutlich bemerkbar. Fährt ein Lkw im Jahr rund 120.000 Kilometer, dann spart der Spediteur 1.200 Liter Diesel ein und damit – beim aktuelle Spritpreis von 1,40 Euro – 1.680 Euro. Die Frage ist, wie ein routinierter Lkw-Fahrer auf seiner Standardroute den Verbrauch noch um einen Liter senken kann. Die Trainer des DAF Ecodrive-Fahrertrainings geben die Antwort, zumindest für die Lkw des niederländischen Fahrzeugbauers.

Ein bis zwei Liter besser im Verbrauch

"Nach der Schulung sind die Fahrer meist ein bis zwei Liter besser im Verbrauch, auch dauerhaft", sagt Daniel Vogt von der Handwerkskammer Südwestfalen. Der gelernte Lkw-Mechaniker arbeitet im Auftrag von DAF Trucks und erklärt Lkw-Fahrern, wie sie schneller voran kommen und dabei weniger Kraftstoff verbrauchen. Dem Schulungszentrum der Handwerkskammer in Arnsberg steht dafür ein DAF CF 85 mit 460 PS für Übungsfahrten zur Verfügung. Für den maximalen Lerneffekt lässt Vogt seine Schüler mit dem CF erst einmal eine Runde durch Städte, über Land und die Autobahn ohne Hinweise von ihm fahren. Die 63 Kilometer, die Vogt schon unzählige Male hinter sich gebracht hat, liefern Basiswerte für den durchschnittlichen Verbrauch, die gefahrene Zeit und die durchschnittliche Geschwindigkeit.

Wahl des richtigen Ganges

"Typischerweise verbrauchen wir schon in der zweiten Runde mit dem Lkw weniger Diesel und fahren etwas schneller", erklärt der Trainer. Doch vor der zweiten Fahrt gilt es einige theoretische Zusammenhänge zu verstehen. Dabei geht es vor allem um die Dinge, die der Fahrer in der ersten Runde falsch gemacht hat. Dazu gehört meist auch die Wahl des richtigen Gangs. "Auf der Landstraße bei Tempo 60 können wir im größten Gang fahren", erläutert Vogt. Wenig Motorwiderstand und niedrige Drehzahlen sparen Sprit. Das im CF verbaute AS Tronik-Getriebe wählt automatisch den elften Gang, deshalb heißt es auf der zweiten Runde manuell hochzuschalten, wenn die Streckenführung es erlaubt.
"Das Getriebe reagiert auf Fahrwiderstände", sagt Vogt außerdem. Solange der Lkw nicht über einen vorausschauenden Tempomaten verfügt, weiß das Getriebe nicht, ob in 50 Metern ein Gefälle oder eine Steigung kommt. Dann ist es am Fahrer, den richtigen Gang vorzuwählen.

Unnötiges Schalten vermeiden

Apropos Steigung – hier gilt es unnötiges Schalten zu vermeiden. Vogt hat in die Testrunde einige lang gezogene Steigungen eingebaut, um den Effekt von Fehlschaltungen zu demonstrieren. Fehler, die fast jeder in der ersten Runde gerade auch mit dem AS Tronic-Getriebe mache, sagt der Fahrtrainer.

Korrekter Reifendruck spart Sprit

Am Ende der ersten Theorierunde und vor der zweiten Fahrt kommt Vogt immer noch auf sein Lieblingsthema – den Reifendruck. "Weniger als die Hälfte der Fahrer wissen den korrekten Reifendruck für ihr Fahrzeug", betont Vogt. "Dabei lässt sich hier viel Sprit sparen mit wenig Aufwand", gibt er zu bedenken. Zu wenig Luft in den Reifen kostet schnell einen Liter Diesel auf hundert Kilometer. Außerdem steigt der Reifenverschleiß stark an. Abhilfe schafft da nur die regelmäßige Kontrolle des Luftdrucks.

Richtige Strategie am Schalthebel ist entscheidend

Beim Schulungs-DAF stimmt der Reifendruck. Verbrauchsoptimierungen kommen also nur durch die richtige Strategie an Schalthebel und Fahrpedal zu Stande. Und die sind in der zweiten Runde schon messbar. Zum einen trägt die Schulung da bereits Früchte, zum anderen kennt der Fahrer beim erneuten Fahren die Strecke und fährt deshalb Kurven besser an oder legt am Berg den richtigen Gang ein. Das verbessert sich in der dritten Runde nochmals merklich.

Verbrauchsverbesserung von 1,2 Litern

Am Ende von DAF-Ecodrive steht eine Verbrauchsverbesserung von 1,2 Litern auf dem Zettel des trans aktuell-Fahrschülers. Das ist eine verhältnismäßig moderate Einsparung. Dafür ist die Differenz bei der Fahrzeit zwischen der ersten und letzten Runde ordentlich. Ganze neun Minuten schneller absolviert der DAF CF seine dritte Fahrt. Mehr als zehn Prozent Zeitersparnis sind ein Wort nach nur einem Tag Schulung.

Die Investition für die Einsparungen hält sich in Grenzen. 400 bis 500 Euro müssen Spediteure pro regional angebotene Ecodrive-Schulung bei DAF rechnen. Dafür können Fahrer sich die Schulung aber auf ihre fünf Fortbildungstage nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz anrechnen lassen. So sparen Spediteure mit wenig Aufwand außer viel Geld, auch noch einiges an Zeit.

Die Wertungen der Redaktion

Runde    1    

Durchschnittsverbrauch    46,7 L/100 km   
Durchschnittsgeschwindigkeit    44,9 km/h   
gefahrene Strecke    63 km  
gefahrene Zeit    84 min   

Runde 2

Durchschnittsverbrauch      45,8 L/100 km  
Durchschnittsgeschwindigkeit  46,1 km/h  
gefahrene Strecke    63 km 
gefahrene Zeit   82 min  

Runde 3

Durchschnittsverbrauch      45,5 L/100 km
Durchschnittsgeschwindigkeit   50,3 km/h
gefahrene Strecke      63 km
gefahrene Zeit     75 min

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