Die Trends der Lkw-Bauer So blickt die Branche in die Zukunft

Mercedes-Benz Future Truck Foto: Karl-Heinz Augustin

Daimler enthüllt seinen Future Truck 2025, MAN und Scania geben eine Kooperation bei Getrieben bekannt und Schmitz Cargobull eröffnet ein Werk in China – die Aussteller auf der IAA machen von sich reden.

Die 65. IAA Nutzfahrzeuge ist eröffnet. 2.066 Aussteller aus 45 Ländern präsentieren bis 2. Oktober in Hannover ihre neuen Produkte und Dienstleistungen. Auf der wichtigsten Leitmesse für Mobilität und Nutzfahrzeuge werden 322 Weltpremieren zu sehen sein, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter bekannt gab. Unter dem Motto "Zukunft bewegen" zeigen die Hersteller, Zulieferer und Dienstleister, was sie unternehmen, um einerseits die Effizienz und Sicherheit im Transport zu erhöhen und andererseits ihre Kosten zu reduzieren.

Future Truck 2025 unverkleidet in Hannover

"Bezogen auf das ­Messemotto zeigen wir ganz konkret, wie wir mit unserem Future Truck 2025 die Zukunft bewegen wollen", erklärte Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Dr. Wolfgang Bernhard am Dienstag vor Journalisten in Hannover. Das bereits vor einigen Wochen in Magdeburg vorgeführte Fahrzeug kann autonom fahren. Möglich macht es das ausgeklügelte Zusammenspiel von Sensoren und Kameras sowie die Berücksichtigung von Daten zur Infrastruktur und zum Verkehrsfluss.

Anders als in Magdeburg zeigt Daimler die Sattelzugmaschine in Hannover unverkleidet. Die sanften Wölbungen erhöhen die Aerodynamik. Zugleich nutzte der Hersteller die von der EU-Kommission geplanten Spielräume für eine moderate Verlängerung des Zugfahrzeugs. Der Konzern zeigt in den Messehallen 14 und 15 insgesamt 63 Fahrzeuge, darunter 30 Trucks.

Bei den Nutzfahrzeugmarken des VW-Konzerns erfolgt der Weg in die Zukunft auch über eine verstärkte Zusammenarbeit. Vor der Messe-Eröffnung gab MAN bekannt, dass die Kooperation mit Scania deutlich intensiviert werden soll. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit solle die Getriebe-Hardware von Scania sukzessive in den MAN-Fahrzeugen der Baureihen TGS und TGX zum Einsatz kommen, heißt es. "Die Erprobung der ersten Prototypen-Fahrzeuge hat bereits begonnen." MAN weist aber darauf hin, dass die beiden Nutzfahrzeugmarken unter dem VW-Dach eigenständig bleiben. Kooperiert werde bei Entwicklungsprojekten, die nicht markenrelevant seien, sagt MAN Truck & Bus-Vorstand Anders Nielsen.

VW gibt Ausblick auf den neuen T6

Auch im leichten Segment macht der Konzern von sich reden – nämlich durch überarbeitete Modelle. So hat VW Nutzfahrzeuge (VWN) eine neue Generation seines Transporters, der T-Baureihe, angekündigt. Der T6 soll nach Angaben von Vorstandschef Dr. Eckhard Scholz 2015 auf den Markt kommen. Als Appetithappen gibt es auf der IAA dazu bereits die Studie Tristar zu sehen, die einen Ausblick auf "die vielfältigen Transport- und Beförderungslösungen" gibt, die der T6 künftig bieten soll.

Das Unternehmen stellte seinen Messeauftritt in Halle 12 unter das Motto: Work. Life. Solutions. Also Lösungen fürs Leben und fürs Arbeiten. Entsprechend breit ist das Angebot. Die vorgestellten Fahrzeuge reichen von Lösungen für das Baugewerbe bis hin zur Logistik. Zu sehen ist dabei unter anderem auch ein Kühlkoffer auf Basis des T5. Durch Verwendung von Carbonfasern spart der Fahrzeugbauer dabei rund 400 Kilo Gewicht ein, was die Nutzlast erhöht.

Ein Thema des Messeauftritts ist auch der E-Load Up, der laut Scholz erste serienreife Kleintransporter, der mehr als 160 Kilometer Reichweite hat und für KEP-Dienste für die Innenstadt-Belieferung interessant sei. Ende des Jahres kommt er in  den Handel.
Neben neuen Produkten präsentieren die Aussteller in Hannover aber auch ihre weiteren Pläne und Strategien.

Schmitz Cargobull will weiter expandieren

Der Trailerhersteller Schmitz Cargobull etwa stellte seinen Expansionskurs vor, der ein weiteres Engagement in Osteuropa und Asien umfasst. Vorige Woche hat das Unternehmen nach etwas mehr als einem halben Jahr Bauzeit ein Werk im chinesischen Wuhan eröffnet. Die ersten fünf Fahrzeuge seien bereits produziert, nun werden die Kapazitäten Schritt für Schritt hochgefahren, wie Vorstandsmitglied Andreas Schmitz ausführte. 

In der 26.000 Quadratmeter großen Produktionshalle kann das Unternehmen bis zu 20.000 Fahrzeuge im Jahr produzieren. Die Zahl ist gewaltig, entspricht sie doch der Hälfte der Jahresproduktion von Schmitz Cargobull im Geschäftsjahr 2012/2013. Im vorigen Geschäftsjahr waren es mit 45.300 Einheiten 11,5 Prozent mehr. Grund für das Engagement in China und auch für einen weiteren Ausbau der Aktivitäten in Osteuropa sei die Nähe zu neuen Märkten und Kunden.

Reifen aus Löwenzahn

Die hat auch der Zulieferer Continental im Blick. Punkten will das Unternehmen nicht zuletzt durch seine neue Reifengeneration 3 sowie einen Versuchsreifen, der mit einem Kautschuk-Ersatzstoff aus der Löwenzahn-Wurzel gefertigt wurde. Damit will der Konzern den Naturkautschukanteil seiner Reifen und damit die Abhängigkeit von den Lieferanten reduzieren. Bis 2018 will Conti jedes Jahr insgesamt 200 Millionen Euro in die Nutzfahrzeugreifen-Entwicklung und -Produktion investieren. Im Bereich Fahrzeugtechnik präsentiert Continental Systeme für mehr Effizienz und Sicherheit, etwa das vorausschauende ­Kamerasystem "Pro-Viu Mirror", das künftig herkömm­liche Außenspiegel ersetzt.

Ebenfalls auf der IAA vertreten ist die Frachtenbörse Timocom. Wer sie nutzt, kann dies ab sofort auch von unterwegs tun – egal ob er iOS, Android oder Windows als Betriebssystem hat. Denn die Düsseldorfer haben ihre kostenlose Transportbarometer-App um einen Zugang zu ihren auf dem PC bekannten Produkten erweitert. "Unsere größte Herausforderung war dabei, unsere hohen Sicherheitsstandards auch bei der Mobilnutzung unserer Produkte anzuwenden", erklärte Timocom-Sprecher Marcel Frings.

Deshalb haben sich die Entwickler für einen doppelten Sicherheits-Check entschieden. So benötigt der Nutzer zunächst den TC-Login, den er auch vom PC her kennt. Darüber hinaus braucht er eine vierstellige PIN, die er selbst festlegt. Dann erscheinen  alle Timocom-Produkte. "Das Prinzip ist ähnlich dem einer Bankkarte – nur noch sicherer", sagte Frings. So ist die Sicherheit nicht nur beim Nutzfahrzeug ein zentrales Thema auf der Messe, sondern auch bei den Dienstleistungen darum herum.

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