Die Route muss zum Fahrzeug passen

Der ADAC hat erst kürzlich festgestellt, dass viele Lkw-Fahrer mit den falschen Navigationsgeräten – nämlich denen für Pkw – unterwegs sind.

Fernfahrer.de hat mit dem Verkehrsexperten Andreas Schellmann von PTV darüber gesprochen, was beim Kauf von Navigationsgeräten für Lkw zu beachten ist und welches Entwicklungspotenzial die Technik noch besitzt. Das Interview führte Fernfahrer.de-Redakteur Georg Weinand. Fernfahrer.de: Auf was sollten Lkw-Fahrer beim Navi-Kauf achten? Schellmann: Wenn sie geschäftlich im Lkw unterwegs sind, sollten sie ein Gerät verwenden, dass auch über eine Lkw-Navigation verfügt und nicht nur als reines Pkw-Navi ausgelegt ist. Eine Pkw-Navi hat im Lkw nichts zu suchen. Es ist wichtig, dass die Routenempfehlungen zum tatsächlich verwendeten Fahrzeug passt. Hier gilt es zu prüfen, ob Lkw-Profile hinterlegt werden können, die auch eine Lkw-konforme Zielführung mit sich bringen und dann zum Beispiel Strecken mit zu engen Kurven vermeiden. Fernfahrer.de: Über was sollte ein Lkw-Navigationsgerät unbedingt verfügen? Schellmann: Wichtig ist, dass die Navigation mit Telematiksystemen koppelbar ist und so eine Navigation von Auftrag zu Auftrag möglich wird. Das Gerät sollte über ein großes und einfach zu bedienendes Display verfügen - möglichst mit Touchscreen. Auch sehr wichtig sind Möglichkeiten für Kartenupdates und eine Alternativroutenfunktion. Schließlich sind umfangreiche Fahrzeugprofile mit Parametern wie Höhe, Breite, Achsanzahl und Schadstoffklasse unabdingbar. Fernfahrer.de: Staus sind weiterhin ein großes Problem auf deutschen Straßen. Verkehrsinfodienste wie TMC sollen den Fahrern helfen, bieten aber keine Infos in Echtzeit an. Wann können Lkw-Fahrer mit verlässlicheren Infos rechnen? Schellmann: Im Laufe 2010 wird das Thema FCD (Floating Car Data) in diversen Piloten bereits zum Einsatz kommen. Das bedeutet, die Echtzeitinformationen über Staus werden von Fahrzeugen im fließenden oder stockenden Verkehr gesammelt und anderen Fahrzeugen zur Verfügung gestellt. Weiterhin werden für sogenannte "Allways-on-Navigationsgeräte" zusätzliche Echtzeitdienste auf den Markt kommen. Fernfahrer.de: Mit welchen nützlichen Entwicklungen können Lkw- oder Busfahrer noch rechnen? Schellmann: Besonders nützlich wird sich die Berücksichtigen von Truckattributen erweisen. Dazu gehören Angaben zur Höhe, Breite, Länge, Glieder- oder Trailerzug. Sie können sowohl beim Routing als auch beim Alternativrouting herangezogen werden. Neue Zusatzdienste mit aktuellen Informationen zu den Themen Tanken inklusive Echtzeitpreisangaben, Parkplatzsituation mit Reservierungssystemen sowie das Angebot von Frachtenbörsen werden den Weg in die Navigationsgeräte finden. Fernfahrer.de: Was wird das Satellitensystem Galileo für die Verkehrsnavigation bewirken? Schellmann: Dank Galileo werden Daten valider und angebotene Dienste genauer. Transporte lassen sich lückenloser überwachen und gefahrene Touren exakter für die Abrechnung betrachten. Besonders wertvoll ist dies für alle, für die Sicherheit ein elementarer Faktor ist. PTV hat zu diesem Zweck eine "Secure Navigation" entwickelt, die eine Überwachung sicherheitskritischer Transporte deutlich verbessert. Damit haben Transportunternehmer zudem die Möglichkeit, etwas gegen die zunehmende Straßenpiraterie auf fahrende Lkws zu unternehmen. Das neue Verfahren wurde gerade beim Ideenwettbewerb "Galileo Masters" prämiert. Text: Georg Weinand Datum: 03.12.2009

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