Streng genommen ist Bringhand keine Frachtenbörse im herkömmlichen Sinn. Bei der Online-Plattform handelt es sich eher um eine Art Mitnahmezentrale. Dort kann jeder ein zu transportierendes Gut oder aber seine Dienste als Bote anbieten.
Hat man sich angemeldet, kann man die Dienstleistung oder aber das Transportgut einstellen und mit den anderen Mitgliedern in Kontakt treten. Dabei ist es übrigens egal, ob ein Haustier, ein Wandschrank oder auch ein Ölgemälde auf Reisen gehen soll. Dafür muss man sich natürlich erst einmal anmelden.
Mitglieder bei Bringhand durchlaufen automatisch mehrere Stufen und steigern somit ihre Seriosität. Wer einen Versandauftrag platzieren möchte, muss zunächst seine Telefonnummer hinterlassen, um seine Seriosität zu steigern. Kommt es zu einer Buchung kommen, erfolgt die Bezahlung über Paypal oder Kreditkarte. Das Guthaben, das dem Transporteur zusteht, gibt es erst nach erfolgreichem Transport.
"Somit wird gewährleistet, dass der Transporteur ein Interesse an einem erfolgreichen Transport hat", sagt Bringhand-Gründer Eugen Wolf auf Nachfrage von trans aktuell. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, den Transporteur zu bewerten. Diese Bewertungen wiederum bilden die Entscheidungsgrundlage für künftige potenzielle Geschäftspartner.
Bei der Abwicklung mit privaten Transporteuren ist Vorsicht geboten
Obacht heißt es allerdings, sobald Privatpersonen etwas transportieren. Denn im Haftungsfall gibt es – sollten vorab keine individuellen Vereinbarungen getroffen worden sein – vermutlich ein Problem. Eine weitere Herausforderung im Zusammenspiel mit Privatleuten ist das Thema Mehrwertsteuer. Diese Problemstellung müssen die Akteure jedoch für sich selbst lösen. Ob es für ein Unternehmen im Einzelfall sinnvoll ist, einen privaten Transporteur einzusetzen, ist aus diesen Gründen eher fraglich.
Nichtsdestotrotz: "Die Zahl an Teilnehmern und Angeboten wächst stetig. Bald werden wir einen fünfstelligen Bereich erreichen", erklärt Wolf. Ob Bringhand mit diesem Geschäftsmodell ein ähnlich disruptives Potenzial wie der Taxidienst Uber hat, bleibt allerdings abzuwarten.