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Franz Neuner von BTK in Rosenheim Der Problemlöser

Der Problemlöser, Franz Neuner Foto: © Jüngst

Schnell ist Franz Neuner nicht nur auf dem Mountainbike. Vom Azubi zum Leiter nationale Verkehre bei der Rosenheimer BTK brauchte er nur fünf Jahre.

Franz Neuner grübelt und grübelt. Aber so sehr er auch nachdenkt – auf die Frage, welche Aufgaben seines Jobs ihm nicht so sehr Spaß machen, findet er eigentlich keine Antwort. Auf die Frage aber, was er gerne macht und was ihn beflügelt, sprudeln die Antworten nur so: Kunden beraten, Prozesse gestalten, Probleme lösen. Franz Neuner hat die richtige Branche und den richtigen Beruf gefunden.

Lkw-Bezug von Kindesbeinen an

Mit einem kleinen Umweg. Der führte Neuner, der aus Raubling bei Rosenheim kommt, nach der mittleren Reife erst einmal in ein Transportbetonunternehmen, das einem entfernten Verwandten gehörte. "Ich hab’ mich schon als Kind auf dem Gelände rumgetrieben und fand das schon damals alles sehr interessant – vor allem die Lkw."

Folgerichtig machte er in dem Betrieb seine Ausbildung, und zwar zum Verfahrenstechniker in der Transportbetonindustrie. Dabei lernte er alle Unternehmensbereiche und Produktionsschritte kennen: Von der Rohstoffgewinnung über die Aufbereitungsanlagen, von der Herstellung bis zur Prüfung im Labor, von der Wartung der eigenen Lkw in der eigenen Werkstatt bis zur Auslieferung des fertigen Produkts an die Baustelle.

Zahlreiche Weiterbildungen und eine zweite Ausbildung

Im Jahr 2004 schloss er die Ausbildung ab. Er arbeitete fortan im administrativen Bereich des Unternehmens und stimmte dabei vor allem die dispositorischen Abläufe zwischen Produktion und Auslieferung ab. Im Rahmen einer Weiterbildung im Laborbereich erarbeitete er sich den Titel Betonprüfer. Vielleicht wäre alles so geblieben –  hätte er nicht auf Wunsch seines Vorgesetzten den Lkw-Führerschein gemacht, um neben seiner technischen und administrativen Arbeit bei Auftragsspitzen und in Urlaubszeiten auch Lieferfahrten zu den Empfängern übernehmen zu können.

Neuner machte sich Gedanken um seine Zukunft: "Irgendwann kam der Punkt, an dem ich mir die Frage stellte, ob ich meinen erlernten Beruf auch in Zukunft machen will."  Lkw faszinierten ihn weiterhin. Was lag also näher, als einen Freund, der selber Inhaber einer Spedition ist, über die Branche und ihre Berufsmöglichkeiten zu befragen? "Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, ich habe sehr lange überlegt", sagt Neuner. 25 Jahre alt war er, als er sich entschied, nach sechs Jahren Berufserfahrung nochmals eine Ausbildung anzufangen, dieses Mal aber zum Kaufmann für Spedition und Logistik.

Verkürzte Ausbildung

2008 fing er bei dem Logistikdienstleister Befrachtungs- und Transportkontor (BTK) damit an. Das Unternehmen aus Rosenheim hat in der Region laut Neuner einen ausgesprochen guten Ruf und beschäftigt 250 Mitarbeiter. Zu den Großkunden zählen etwa Papier- und Kunststoffhersteller aus den Bereichen Hygiene und Verpackung.

"Natürlich war das anders als bei der ersten Ausbildung, das ist ja schon altersbedingt so – in dem Alter hat man seine Zukunft und Ziele besser vor Augen." In seiner verkürzten Ausbildungszeit von nur zwei Jahren durchlief er im Unternehmen sieben Bereiche, von der nationalen Disposition  über das Lager bis hin zum Verkauf. 2010 schloss er seine Ausbildung ab. Gleich im folgenden Jahr wurde er im nationalen Verkehr Teamleiter Mitte/Nordost und war für die Disposition der Komplettladungen verantwortlich. Seit Januar dieses Jahres hat er die Leitung Nationale Verkehre bei BTK inne.

Abteilungsleiter über 21 Mitarbeiter

Damit leitet der 30-Jährige die komplette Abteilung mit 21 – zum Großteil jungen – Mitarbeitern, die neben den 150 eigenen Lkw von BTK auch zahlreiche Subunternehmer einsetzen. "Meine Aufgabe liegt eigentlich darin, Chancen für uns und unsere Kunden zu erkennen und dafür zu sorgen, dass im Tagesgeschäft nichts aus dem Ruder läuft", sagt er. Dazu gehört etwa die Abstimmung mit allen Disponenten und der einzelnen Disponentengruppen, das Optimieren von Schnittstellen sowie das Gespräch mit Kunden.

"Die Logistik ist ein schnelllebiges Geschäft, da muss man immer am Ball bleiben." Manchmal macht er sich noch seine Gedanken, auch wenn er gar nicht mehr am Schreibtisch sitzt. Etwa, wenn er abends noch eine Runde Joggen geht. "Wenn da Themen und Ideen durch den Kopf schwirren, sehe ich das nicht als Arbeit an."

Als Ausgleich für seinen Job hat Neuner, der verheiratet ist und einen bald dreijährigen Sohn hat, neben dem Joggen den Bergsport: Am Wochenende tobt er sich nach eigenen Angaben gerne beim Mountainbiken aus – "da kann ich richtig loslassen". Auch "Berg gehen" und im Winter Skitouren stehen auf dem Programm, ideale Voraussetzungen hat er ja direkt vor der Haustüre.

Logistik war die richtige Entscheidung

Letztlich geht er aber in seiner beruflichen Aufgabe auf: Der Weg in die Logistik war der richtige. Die Faszination für den Lkw ist weiter da, auch wenn er schon lange nicht mehr selbst hinter dem Steuer sitzt. Stand in seinem ersten Beruf als Verfahrenstechniker das Produkt im Mittelpunkt, dreht sich für den Speditionskaufmann jetzt alles um die Kunden und entsprechende Transport- und Logistikdienstleistungen.

"Was mir richtig gut gefällt, ist, für den Kunden ein Problem zu lösen", erzählt er, "ein Logistikprojekt bis zur Umsetzung zu begleiten, gestalterisch tätig zu sein." Etwa, wenn er wie im Falle eines Großkunden aus der Papierindustrie die komplette Entsorgung für dessen Produktionswerke auf die Beine stellt. "Das ist auch eine Teamleistung, die mich sehr stolz macht." Dabei sei es wichtig, dass das Ergebnis wirtschaftlich Sinn mache – "das, was wir auf die Beine stellen, muss ein Gewinn für unsere Kunden und für die BTK sein".

Deshalb richten sich seine Zukunftsgedanken nicht darauf, einen bestimmten Karriereweg zu verfolgen. "Was meinen weiteren Berufsweg betrifft, das ergibt die Zeit", sagt Neuner. Vielmehr sei ihm wichtig, "dass wir weiterhin unsere gute Qualität und den guten Stand bei unseren Kunde beibehalten und dies zusammen als Abteilung auch vorantreiben."

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