Dekra Verkehrssicherheitsreport Sicher unterwegs im Stadtverkehr

Stadtverkehr, Stadt Urbane Mobilität Dekra Foto: Dekra

Wie können Unfälle im Stadtverkehr verhindert werden? Dieser Frage geht die Sachverständigenorganisation Dekra in ihrem aktuellen Verkehrssicherheitsreport 2014 nach und plädiert für "Mehr kooperatives Miteinander im Stadtverkehr".

Der Verkehr in den Städten Deutschlands und der EU birgt besondere Unfallrisiken. Die meisten Unfälle passieren innerorts; auch die meisten Verletzten gibt es innerhalb geschlossener Ortschaften. Das liegt vor allem daran, dass im urbanen Bereich ganz unterschiedliche Verkehrsteilnehmer auf engstem Raum unterwegs sind. Der Verkehrssicherheitsreport 2014 der Sachverständigenorganisation DEKRA beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit dem Thema "Urbane Mobilität".

Seit Jahren ist Europa im Hinblick auf die Verkehrstoten auf einem guten Weg. Die positive Entwicklung ist aber kein Ruhekissen. Dass es noch viel zu tun gibt, unterstreichen speziell die Unfallstatistiken aus dem städtischen Bereich. In Deutschland machten die Innerorts-Unfälle im Jahr 2012 knapp drei Viertel aller Unfälle aus. Dabei kamen 1.062 Menschen ums Leben. Zugleich gibt es die meisten Schwer- und Leichtverletzten bei Unfällen innerorts. In vielen EU-Staaten zeigt sich ein ähnliches Bild.

"Im städtischen Verkehr treffen die Stärksten, also Lkw, Busse und Pkw, auf die Schwächsten, nämlich Fußgänger und Radfahrer. Dazu sind Straßen- und Stadtbahnen unterwegs. All das führt zu sehr spezifischen Risiken", so Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive. "Da die Städte weiter wachsen und damit auch der urbane Verkehr zunimmt, gilt es erst recht, alle Optimierungsmöglichkeiten mit Blick auf die Verkehrssicherheit im urbanen Raum zu nutzen."

Die folgenschwersten Unfälle sind Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Fußgängern

Die folgenschwersten Unfälle sind in der Regel Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Fußgängern. Sie machen 13,5 Prozent aller Unfälle aus, sind aber für 20,7 Prozent aller Schwerverletzten und 35,6 Prozent aller Getöteten verantwortlich. "Das Risiko für einen Fußgänger, innerorts bei einem Unfall getötet zu werden, ist um mehr als das Zehnfache höher als etwa für Pkw-Insassen", so Clemens Klinke.

Das Ziel heißt "Vision Zero"

Wenn es um die qualitative Beschreibung von Verkehrssicherheit geht, fällt oft der Begriff "Vision Zero". Das Ziel: keine durch Unfälle getöteten Verkehrsteilnehmer. "Von dieser Vision sind wir zwar insgesamt noch relativ weit entfernt. Trotzdem ist sie keine Utopie", so der DEKRA Vorstand mit Verweis auf eine Auswertung der DEKRA Unfallforschung. "Es gibt viele Städte in Deutschland und in Europa, die dieses Ziel in den letzten Jahren schon mindestens einmal erreicht haben."

"Mehr kooperatives Miteinader ist ein Muss"

Um sich der "Vision Zero" speziell in den Städten weiter anzunähern, haben die DEKRA Experten eine Reihe von Handlungsfeldern identifiziert. Ganz oben steht das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. "Mehr kooperatives Miteinander im Straßenverkehr ist ein Muss", so Clemens Klinke. Ein großes Potenzial bieten auch elektronische Fahrerassistenzsysteme. Ziel muss es laut DEKRA sein, die Ausstattungsquoten neuer Fahrzeuge mit derartigen Systemen deutlich zu erhöhen. Ein weiterer Punkt ist die Infrastruktur: Ob Kreuzungsbereiche, mehrstreifige Straßen oder Haltestellen – alle komplexen Verkehrssituationen müssen für alle Verkehrsteilnehmer so begreifbar wie möglich gestaltet sein.


Der DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2014 steht online unter www.dekra.de/verkehrssicherheitsreport-2014 zum Download sowie als Blätterkatalog zur Verfügung.

DEKRA Forderungen für mehr Verkehrssicherheit in Städten
•    Straßenverkehr als soziales Miteinander verstehen: höheres Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers
•    Aktive und aufmerksame Teilnahme am Straßenverkehr (auf Kopfhörer verzichten, nicht unterwegs Textnachrichten schreiben etc.)
•    Frühestmögliche Verkehrserziehung im Vorschul- bzw. Grundschulalter
•    Gezieltere Verkehrskontrollen (nicht nur in Sachen Geschwindigkeit) an bekannten Unfallschwerpunkten und in Risikobereichen
•    100-prozentige Nutzung vorgeschriebener Rückhaltesysteme (Sicherheitsgurte und Kindersitze)
•    Noch stärkere Marktdurchsetzung mit elektronischen Fahrerassistenzsystemen
•    Gewährleistung der Funktionsfähigkeit mechanischer und elektronischer Komponenten der Fahrzeugsicherheit über das gesamte Fahrzeugleben
•    Nachhaltige Optimierung der Infrastruktur bei Unterhalt und Ausbau
•    Intelligente Verknüpfung der Verkehrsträger weiter voranbringen
•    Ausbau des ÖPNV im städtischen und ländlichen Bereich zur Entlastung des Straßennetzes sowie zur Sicherstellung der Mobilität – auch unter Berücksichtigung des demographischen Wandels.

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