DEKRA startet bundesweites Pilotprojekt FuTEx zur Qualifizierung zum IT-Spezialisten

Die Nachfrage nach Fachkräften speziell in der Computer-Branche ist groß. Besonders Software-Entwickler und IT-Projektmanager stehen derzeit ganz weit oben auf den Wunschlisten der Personalentwickler. Den Folgen des demografischen Wandels in Deutschland steuert nun die DEKRA Akademie aktiv entgegen.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen, bundesweit agierenden Bildungs-trägern und dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (BITKOM) beteiligt sie sich am Pilotprojekt zur Qualifizierung zum IT-Spezialisten mittels FuTEx. „FuTEx“ steht für „Future Technologies for Expertise Development“, was sinngemäß übersetzt „Zukunftstechnologien für die IT Spezialistenqualifizierung“ heißt. Die ersten Pilotseminare der DEKRA Akademie starten in den kommenden Wochen in den Städten München, Stuttgart und Karlsruhe. Das bundesweit einmalige an diesem Pilotprojekt: Die Initiative richtet sich spe-ziell an arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Fachkräfte, die älter als 40 Jahre sind. Diese sollten bereits über praktische Vorkenntnisse im Bereich IT und Software-Entwicklung verfügen, ohne dass sie dafür ausgebildete Software-Ingenieure oder gelernte Informatiker sein müssen. In insgesamt sechs Monaten wird den Teilnehmern insbesondere die Erfahrung der Mitarbeit in einem echten Entwicklungsprojekt mit auf den Weg gegeben, die sie für eine ISO-Zertifizierung beispielsweise zum „Softwareentwickler“, „IT-Tester“ oder „IT-Projektkoordinator“ benötigen. Am Ende des sechsmonatigen Projekts steht dann die entsprechende Personenzertifizierung. Die Teilnehmer des Pilotprojekts sollen lernen, eine konkrete IT-Anforderung effizient und in Teamarbeit zu lösen - und das in der Regel vom heimischen Ar-beitsplatz aus. Eine Herangehensweise, die den Absolventen des IT-Trainings 2.0 einiges abverlangt. Allem voran Lernwille und Engagement, Bereitschaft zur Teamarbeit und viel Eigeninitiative. Das Konzept gliedert sich in mehrere Module. In der zweimonatigen Einführung werden alle auf den gleichen Stand in Sachen IT- und Programmier-Know-how gebracht. Die anschließende dreimonatige Projektphase ist Herzstück des Qualifizierungskonzepts: Hier geht es beispielsweise darum, in Eigenregie Softwarelösungen für einen echten Kunden zu finden, der das Projekt am Ende auch un-ter Profibedingungen abnimmt. Den Abschluss bildet eine einmonatige Reflexions- und Dokumentationseinheit, in der die Teilnehmer ihre Lösung hieb- und stichfest dokumentieren und sich so auf das abschließende Prüfungsgespräch vorbereiten. Das Pilotprojekt ist Teil der Gemeinschaftsinitiative „IT 50plus“ des BITKOM und der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall), die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfond gefördert wird. Im Erfolgsfall soll aus dem Pilotprojekt ein Standardangebot zur Qualifizierung von Arbeitnehmern und Arbeitssuchenden werden. Das Konzept wurde im Rahmen eines für öffentlich geförderte Weiterbildungsprogramme erforderlichen Zulas-sungsverfahrens von der Certqua zertifiziert und ist somit seitens der Bundes-agentur für Arbeit durch Bildungsgutscheine förderfähig. Das bedeutet: Ältere Arbeitnehmer und Arbeitsuchende ab 40 Jahre mit Vorerfahrung im IT-Bereich, die bisher Probleme der Reintegration in den IT-Arbeitsmarkt hatten, können dann bundesweit in den Genuss dieses wegweisenden Weiterbildungsangebots kommen. Auch die Vorteile für die am Pilotprojekt beteiligten Unternehmen liegen auf der Hand: Für sie besteht die Möglichkeit, mit hochqualifizierten Frauen und Männern in Kontakt zu treten bzw. deren Leistungsfähigkeit kennenzulernen. Im Gegenzug für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung am Pilotprojekt erhalten die Unternehmen in jedem Falle kreative und fachlich fundierte Lösungen für drängende Software- und Administrationsprobleme in ihrer Firma. Weitere Informationen zur Qualifizierung zum IT-Spezialisten mittels „FuTEx“ und Details zu Inhalt und Ablauf des Pilotprojekts gibt es unter www.futexcorp.de. Interessierte Teilnehmer und Unternehmen, die sich für eine Mitwirkung am Pilotprojekt interessieren, können sich beim zuständigen Berater ihrer Arbeitsagentur (München, Stuttgart, Karlsruhe) und bei der DEKRA Akademie Augsburg unter +49.821.44091-69, Koordination Arno Edgar Beier, informieren.

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