Daimler streicht Stellen in den USA Schwache Lkw-Nachfrage kostet 1.200 Jobs

Foto: Daimler

Der Lkw-Hersteller Daimler baut erneut Stellen in Nordamerika und Mexiko ab – rund 1.200 an der Zahl. Grund hierfür ist nach Angaben der Stuttgarter Zeitung die schwache Nachfrage in Nordamerika. In den vergangenen Monaten hatte das Unternehmen bereits angekündigt, dass insgesamt 2.150 der rund 17.000 Mitarbeiter (Stand Ende 2015) in den USA ihre Stelle verlieren werden. Daimler ist in den USA mit den Lkw-Marken Freightliner und Western Star vertreten.

Die Kostenschraube wird aber auch an anderer Stelle angezogen. So hat Daimler Trucks heute vermeldet, die Plattform-Strategie weiter voranzutreiben. Dabei soll es über die modular konzipierten Komponenten des Antriebsstrangs hinausgehen. Neu hinzukommen sollen etwa eine einheitliche Elektronik-Architektur oder auch der Rahmen und die Kabine.

Skaleneffekte durch weltweiten modularen Aufbau

Das Stickwort fürs Sparen lautet hier Skaleneffekte: So entwickelt Daimler Trucks beispielsweise ein einheitliches, markenübergreifendes Modul der Instrumententafel. Während diese Instrumententafel mit Tachometer, Drehzahlmesser oder Tankanzeige das markentypische Aussehen eines schweren Mercedes-Benz, Freightliner oder Fuso behält, ist ihr Innenleben sowie die Rückseite bei Maßen und Anschlüssen künftig standardisiert.  

Noch Anfang 2016 klang alles einigermaßen zuversichtlich: "2015 haben wir über 500.000 Lkw verkauft – und unseren Absatz das dritte Jahr in Folge gesteigert. Damit haben wir dank unserer führenden Produkte eines der besten Jahre in der Geschichte von Daimler Trucks abgeliefert", sagte Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand Daimler Trucks & Buses, zu Jahresbeginn. Getragen wurde dieses weltweite Wachstum insbesondere von der NAFTA-Region. Dort legten die Verkäufe von Januar bis November 2015 um 20 Prozent auf 176.100 Lkw zu.

Die anspruchsvolle Lage hat sich weiter verschärft

Doch schon zu diesem Zeitpunkt hieß es aus der Konzernzentrale, dass  für das Jahr 2016 davon auszugehen sei, "dass der nordamerikanische Lkw-Markt der Klassen 6–8 unter dem sehr hohen Niveau von 2015 liegen wird". Bereits Mitte Mai musste Bernhard seine Erwartungen dann tatsächlich merklich nach unten korrigieren: "Die seit Monaten sehr anspruchsvolle Lage in den globalen Lkw-Märkten hat sich weiter verschärft. Insbesondere in der NAFTA-Region aber auch im Mittleren Osten sind die Märkte schwächer als bisher erwartet."  Vor dem Hintergrund diesem kündigte er an, "die bereits laufenden Effizienzmaßnahmen" zu verstärken. Sollte heißen: Personalabbau in Brasilien. Mehr als 1.500 sind von dieser Maßnahme betroffen. Wobei es sich nicht um die erste Maßnahme dieser Art gehandelt hatte. Bereits im Vorjahr wurden in Brasilien rund 3.200 Mitarbeiter entlassen.

Der europäische Markt befindet sich im Aufwind

Zumindest befindet aber sich der europäische Markt im Aufwind. So vermeldete der europäische Nutzfahrzeug-Branchenverband ACEA erst vor zwei Wochen ein Plus bei den Neuzulassungen um 12,8 Prozent in den Monaten Januar bis April. Inwieweit das die Rückgänge in Amerika ausgleichen kann, bleibt abzuwarten. Wolfgang Bernhard ist jedenfalls zuversichtlich, dass 2016 eines der ertragsstärksten Jahre wird. "Daimler geht unverändert davon aus, das Konzern-Ebit aus dem laufenden Geschäft im Jahr 2016 leicht zu steigern“, heißt es dazu in einer Mitteilung.

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