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Daimler IAA-Vorschau MB Uptime behebt Pannen, bevor sie passieren

Foto: Daimler

Lkw-Bauer Daimler konzentriert sich im Vorfeld der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) auf die Themenkomplexe Konnektivität, Sicherheit und Effizienz. Zugpferd bei der Konnektivität ist der neue Anti-Pannendienst MB Uptime.  

Mit Mercedes-Benz Uptime (MB Uptime) wollen die Schwaben die Verfügbarkeit des Lkw maximieren. Bisher könne man mit dem hauseigenen Pannendienst bereits 82 Prozent der Ausfälle direkt am Straßenrand beheben. Im Durchschnitt dauere es so 2,5 Stunden, bis der Lkw wieder einsatzbereit ist. Die restlichen Fälle sind in der Regel nach einem Tag in der Werkstatt wieder einsatzbereit. Bei dieser reaktiven Art, Fehler zu beheben, ist Daimler laut Lkw-Chef Stefan Buchner an einer Grenze angelangt. 

Der neue Dienst Mercedes-Benz Uptime verfolgt statt eines reaktiven einen proaktiven Ansatz. Statt also nur auf Ausfälle zu reagieren will Daimler die Panne schon im Vorfeld verhindern. Basis des neuen Systems ist das Telematik-Modul Fleetboard Connectivity Platform. Das Modul nimmt sämtliche relevanten Sensordaten des Lkw vom Can-Bus ab. Diese kann der Kunde jederzeit – sogar via Mobil-App – detailliert abrufen. Erkennt Uptime einen Fehler, meldet es diesen in drei Stufen weiter. Stufe eins informiert den Kunden über Fehler mit geringer Dringlichkeit, oder Fehler, die der Kunde selbst beheben kann. Dazu zähle beispielsweise ein zu niedriger Reifendruck oder wenig AdBlue im Tank. Auf diese Weise kommuniziere man jederzeit den "Gesundheitszustand der Flotte". Die zweite Uptime-Stufe betrifft Reparaturen, die in einem Zeitraum von einer Woche und mehr zu erledigen sind. 

Uptime informiert die Werkstatt

Diese Fehler kommuniziert das System direkt an die Werkstatt. Diese kann dann benötigte Ersatzteile vorbestellen und die Reparatur in Abstimmung mit dem Kunden beispielsweise mit einem planmäßigen Service zusammenlegen. Zusätzliche Diagnosezeit während des Servicetermins entfällt also ebenso wie Wartezeiten auf Ersatzteile. Besteht akuter Handlungsbedarf, droht der Lkw also liegen zu bleiben, alarmiert Uptime laut Daimler direkt das Customer Assistance Center (CAC) in Maastricht. Die Experten dort analysieren den Fehler und legen fest, wie lange der Lkw noch weiterfahren kann. Dies gehe soweit, dass der Lkw beispielsweise bei einer prognostizierten Panne in sechs Stunden noch den zwei Stunden entfernten Empfänger erreichen könnte um erst danach die Werkstatt aufzusuchen. Damit die Standzeit in der Werkstatt möglichst gering ausfalle, übernimmt das CAC die Abstimmung. Der Kunde müsse lediglich den Anweisungen folgen. Laut Michael Schaaf, Geschäftsführer bei Bay Logistik und Pilotkunde, komme Dank der Anleitung des CAC während der Abwicklung kein Stress auf. 

Daimler bietet Uptime ab der IAA im September an. Voraussetzung sei die entsprechende Hardware samt neuer Elektronik-Architektur. Darum sei das System als Nachrüstlösung erst für Fahrzeuge ab dem Baumonat Januar 2017 verfügbar. Zunächst biete man MB Uptime als Servicevertrag für die Baureihen Actros (serienmäßig), Antos und Arocs (jeweils als Sonderausstattung) an. Dabei könne der Kunde wählen, ob er den Servicevertrag für MB Uptime als Einzellösung abschließen möchte oder als Zusatzbaustein für einen bestehenden Servicevertrag. Zum Start werde MB Uptime nach dem 2013 gestarteten Testlauf in Deutschland, Polen, Großbritannien und Österreich insgesamt in zwölf europäischen Märkten verfügbar sein. Preise will Daimler erst zur IAA nennen. Bis zur IAA dürfte Daimler den Dienst ebenfalls auf die Transportersparte ausdehnen. Eine entsprechende Anfrage ließ der Hersteller vielsagend unbeantwortet: "Sie dürfen gerne spekulieren!" Näheres erfahre die Welt im September. 

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