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Contargo stärkt die Schiene Mit der Bahn trimodal wachsen

Foto: Claudia Wild

Das Container-Hinterland- Netzwerk Contargo kündigt auf dem 33. Deutschen Logistik-Kongress an, mit Schienentransporten wachsen zu wollen.

Für das Container-Hinterland-Netzwerk Contargo ist der trimodale Transport gelebter Alltag. Aufgrund vermehrter Probleme mit dem sogenannten Kleinwasser, also einem niedrigen Wasserstand, in der Binnenschifffahrt, möchte der Transport-Dienstleister künftig vermehrt auf die Bahn setzen. "Die Bahn ist ein schnelles, sicheres und umweltschonendes Verkehrsmittel", sagt Heinrich Kerstgens, Co-Geschäftsführer von Contargo.

Bisher wickelt Contargo nach eigenen Angaben rund 65 Prozent der Kombinierten Verkehre (KV) im Hauptlauf mit dem Binnenschiff ab. Das soll sich nun ändern. Allerdings nicht, weil man die Binnenschiff-Verkehre herunterschrauben möchte. "Vielmehr wollen wir mit neuen Schienenverbindungen wachsen", erklärt Kerstgens. Ziel sei es, in fünf Jahren rund 50 Prozent des KV mit der Bahn zu bedienen. Bislang diente die Schiene eher als flexible Backup-Lösung. Nämlich immer dann, wenn aufgrund von Kleinwasser nicht die geplanten Mengen auf dem Schiff transportiert werden konnten.
Mit zusätzlichen Verbindungen stärkt Contargo nun diesen Bereich. Zu Beginn des Jahres wurden daher die Linien Frankfurt-Rotterdam sowie Neuss-Rotterdam erweitert. Des Weiteren sind seit September 2016 drei zusätzliche Ganzzüge auf der Strecke Basel-Rotterdam unterwegs. Somit hat Contargo derzeit 80 eigene Züge am Laufen. "Eigene Züge heißt, dass wir die Züge fest beim Traktionär gebucht haben und das wirtschaftliche Risiko tragen", erläutert Kerstgens. Über eigenes Bahn-Equipment verfügt Contargo nicht. Hinzu kommen nochmals 76 weitere Züge von Partner, die dem Container-Netzwerk Slots zur Verfügung stellen. Weitere Zuglinien sollen 2017 folgen.

Tochtergesellschaft CRS für Straße-Schiene

Um dieser Entwicklung auch intern Rechnung zu tragen, hat Contrago Mitte dieses Jahres die Contargo Rail Services (CRS) gegründet. Ziel ist es, die Tochtergesellschaft als "leistungsstarken KV-Operateur im intermodalen Sektor Straße-Schiene zu etablieren", berichtet Kerstgens. Dazu investiert das Unternehmen in zusätzliche Terminal-Kapazitäten. So entsteht derzeit in Voerde-Emmelsum ein neues Contargo-Terminal. In Neuss wird ein drittes Gleis gebaut, im Industriepark Frankfurt Höchst steht die Verlängerung der Kranbahn an und zudem ist eine zweite Containerbrücke geplant. Zudem haben Contargo, Hupac und SBB Cargo die Gesellschaft Gateway Basel Nord gegründet.

Gemeinsam soll im Güterverkehrszentrum Hof ein Großterminal für Import-Export-Verkehre entstehen – und das in Zusammenarbeit mit den Schweizer Rheinhäfen.
Statt von Intermodalität spricht Kerstgens in diesem Zusammenhang von Synchromodalität. Statt sich starr auf bestimmte KV-Linien beziehungsweise -Zusammensetzungen festzulegen, soll der Transport der Container zukünftig flexibler erfolgen können. Dafür hat Contargo in eine eigene IT-Lösung investiert, ganz im Sinne von Industrie 4.0. Die Idee: Bei freien Kapazitäten werden Transporte von der Straße auf die Schiene verlegt – oder eben vom Binnenschiff auf die Schiene, um nur zwei Möglichkeiten zu nennen. All das soll zu einer besseren Auslastung des Netzwerks führen. "Unser Ziel ist es, dank ausreichender Kapazitäten und intelligenter IT unsere Transportketten noch während des Transports anpassen zu können", erläutert Kerstgens. Damit wäre das Container-Hinterland-Netzwerk dann in Sachen Logistik 4.0 einen guten Schritt vorangekommen.

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