CO2-Emissionen Ran an die Effizienz

Foto: Daimler AG - Global Communicatio

Daimler bündelt CO2-reduzierende Maßnahmen in einem Vergleichstest.

Welche Lösungsansätze können die CO2-Emissionenen im Straßengüterverkehr reduzieren − und zwar auch in der täglichen Praxis, zu bezahlbaren Preisen? Daimler hat im Rahmen eines Testversuchs namens Efficiency Run 2015 auf diese Frage "ermutigende Ergebnisse" gefunden, sagte Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand Truck & Buses, bei der Präsentation in Berlin.  Demnach sind zweistellige Verbrauchs- und CO2-Reduktionen bereits jetzt mit am Markt erhältlichen Mitteln möglich.

Maschine gegen Maschine, so lautete die Vorgabe des umfangreichen Testversuches, und das alles im Praxiseinsatz bei den drei Transportdienstleistern und Testpartnern Elflein Spedition & Transport, DB Schenker und Große-Vehne. Jeweils eine Woche liefen die Fahrzeuge gegeneinander an − auf einer Standardrelation, mit einer Standardladung.
Dabei galt die volle Aufmerksamkeit den Themen Verbrauch und CO2-Ausstoß. Daimler und die Sachverständigenorganisation Dekra hatten sich auf einen Testrahmen verständigt, der maximale Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten sollte. Dazu gehörte unter anderem, dass die Fahrzeuge auf ihrer täg­lichen Tour immer an der gleichen Stelle betankt wurden. Zudem saß ein Dekra-Prüfingenieur bei allen Fahrten auf dem Beifahrersitz und überwachte den Testablauf.

Der Efficiency Run 2015 umfasste zwei Testkonzepte: Bei Elflein traten ein Lang-Lkw und ein Standard-Sattelzug gegeneinander an. Im Vergleich Lang-Lkw und Standardsattel stellte sich das bekannte Verhältnis heraus: Zwei Lang-Lkw können drei Standard-Sattelzüge ersetzen und das ohne zusätzliche Maßnahmen am Fahrzeug, die die Effizienz steigern.

Zweistellige Einsparungen

Dieser Teil blieb dem zweiten Testrahmen vorbehalten, bei dem bei Große-Vehne und DB Schenker je zwei annähernd identische Sattelzüge gegeneinander fuhren. Eines der beiden Fahrzeuge kam jeweils aus dem Speditionsfuhrpark, das andere aus dem Hause Daimler. Die Werksfahrzeuge bekamen vor dem Test rollwiderstandsoptimierte Reifen, einen Trailer mit Aerodynamik-Verkleidungen und den vorausschauenden Tempomaten PPC verabreicht − alles Effizienzmaßnahmen, die in den Speditionsfahrzeugen nicht verbaut sind. Das Ergebnis des Vergleichstests: Im Vergleich zu einem Standard-Lkw wies Dekra bei den optimierten Fahrzeugen eine CO2-Einsparung von 12 bis 14 Prozent nach. Bei dem Test bei Elflein gelang ein Reduktions­ergebnis von bis zu 17 Prozent auf Seiten des Lang-Lkw.
"Das überrascht uns gar nicht", kommentierte Elflein-Geschäftsführer Rüdiger Elflein das Ergebnis. "Wir sind uns sicher, dass man beim Lang-Lkw sogar noch den einen oder anderen Prozentpunkt herausholen könnte."

Ewald Kaiser, Vorstand Landverkehr bei DB Schenker, war nach eigenen Angaben von dem hohen Resultat überrascht – "besonders von der wichtigen Rolle, die die Reifen dabei tragen." Geschäftsführer René Große-Vehne zeigte sich angetan von den vielen Einsparungsmöglichkeiten der Leichtbautrailer, schränkte aber ein, dass die Materialien im Alltagsgebrauch durchaus verletzungsanfällig seien. "Es müssen neue Materialien gesucht werden, um diese Potenziale zu heben", sagte er.

Für Daimler-Vorstand Bernhard hat der Test eine neue Laufrichtung bewiesen: "Es gibt nicht nur den Motor, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern viele Hebel." Im Rahmen eines integrierten Ansatzes müsse daher der Fokus nicht allein auf die Zugmaschine, sondern auch auf Auflieger, Reifen, Kraftstoff, das Thema Fahrertraining sowie die Infrastruktur – derzeit wegen der vielen Staus im Straßenverkehr "ein CO2-Generator" – gerichtet werden.

Alle Kräfte bündeln

"Nicht nur wir Lkw-Hersteller müssen ganz neu denken, wie die CO2-Reduzierung auf bezahlbare Weise zu erzielen ist", so der Lkw-Vorstand. Notwendig sei die Bündelung aller Kräfte − Fahrzeugbauer, Spediteure, Reifen- und Kraftstoffhersteller sowie die Politik. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßt die Ergebnisse. "Wenn wir alle verfügbaren technischen und logistischen Möglichkeiten nutzen und darüber hinaus den Lang-Lkw noch stärker einsetzen, kann der Straßengüterverkehr noch erheblich CO2-effizienter werden", sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann.

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