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BVL-Kongress Die Zeichen stehen auf Wachstum

Empfang, BVL, Kongress Foto: Kai Bublitz

Laut der Bundesvereinigung Logistik (BVL) stehen die Zeichen auf Wachstum. Auch hinsichtlich Innovationsfähigkeit gibt die Branche Gas.

Die Branche befindet sich im Aufwind. Darauf wies der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung Logistik (BVL) Prof. Dr. Raimund Klinkner im Rahmen des 30. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin hin. So erwirtschaftet die Branche im laufenden Jahr voraussichtlich einen Umsatz von etwa 230 Milliarden Euro. "Im Vergleich zum Rekordniveau von 228 Milliarden Euro im Jahr 2012 ist das zumindest ein stabiler Sidestep", erklärte Klinkner.

Moderates Wachstum im Jahr 2014

Für 2014 erwartet die BVL ein moderates Wachstum. "Wir gehen von einer weiteren Zunahme der Umsätze zwischen ein und drei Prozent aus", sagt Klinkner. Um den Aufwärtstrend zu halten, brauche es allerdings verstärkt Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung. "Jedes Unternehmen im Bereich Logistik sollte langfristig ein Prozent des Umsatzes in Innovationen investieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben", lautet dazu sein Credo. Die Suche nach neuen Lösungen sei dabei wichtiger als etwa die Globalisierung. Die Realität sind allerdings noch anders aus: Eine BVL-Umfrage zeigt, dass rund 65 Prozent der eigenen Mitglieder die Branche für nicht bis wenig innovativ halten. Wobei im gleichen Atemzug für immerhin 81 Prozent das Thema Innovationen eine herausragende Rolle hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit der Logistik hat. Weshalb auch 70 Prozent davon ausgehen, dass die Ausgaben in Innovationen in den kommenden fünf Jahren steigen. Besonders im Fokus stehen dabei die logistischen Prozesse.  Denn gerade Neuentwicklungen sind es, die sich positiv auf Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und damit Wettbewerbsfähigkeit auswirken. 

Kostendruck lastet auf Unternehmen

Wobei der Kostendruck nach wie vor auf den Unternehmen lastet. Den der Kunde wolle alles: Service, kompetente Logistik, Produktneuheiten – und das alles zu einem geringen Preis. Wie man es mittels Innovationen schafft, innovativ unterwegs zu sein, war auf dem Deutschen Logistik-Kongress ebenfalls anhand von sechs Fallbeispielen zu sehen. So hat etwa das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) eine App für Smartphones entwickelt, die beim Palettentausch helfen soll.  Die mobilen Geräte sollen so Farbe, Konturen, Risse und fehlende Bauteile der Paletten erfassen. Gleichzeitig wird die Anzahl der Paletten im Stapel gezählt und der Tauschprozess dokumentiert.
Ein anderes Beispiel ist der Supply Chain Risk Management Navigator vom  Institut für Logistik und Unternehmensführung an der  TU Hamburg-Harburg.

Fachkräftemangel und marode Infrastruktur

Dabei geht es um ein systematisches Risikomanagement für die Wertschöpfungskette. Das Programm identifiziert dafür bestehende Risiken, kategorisiert diese und unterstützt die Bewertung nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe. Ganz andere Problemlagen sind hingegen der Fachkräftemangel sowie auch die marode Infrastruktur. Wobei sich die BVL hier nicht positionieren möchte. "Wir sind kein Verband. Haben Sie also bitte Verständnis, dass wir zu aktuellen politischen Geschehnissen keine Stellung beziehen", heißt es da seitens Klinkner. In Sachen Mindestlohn ließ er sich zumindest zu einer Aussage hinreißen: "Eine gute Arbeit verdient eine gute Entlohnung." Zumal die Logistik sich bei ihrer Suche nach Mitarbeitern ja auch im Wettbewerb mit anderen Branchen befindet.

Ausgaben für die Infrastruktur

Mit Blick auf die zunehmend baufälligen Brücken und Straßen wiederum sieht er die Bodewig-Kommission auf einem guten Weg. "Unsere Forderung, die Ausgaben für die Infrastruktur zu verdoppeln, waren folglich nicht so falsch." Wenn folglich weder fehlende Arbeitskräfte noch Schlaglöcher die Logistiker aufhalten können, steht ein gutes Jahr 2014 bevor.

Der Kongress

Beim 30. Deutschen-Logistik-Kongress in Berlin konnte die Bundesvereinigung Logistik (BVL) mit knapp 200 Ausstellern (Vorjahr: 190) wieder etwas Boden gut machen. Mit den rund 3.100 Besucher – 2012 waren es noch 3.300 – gab es zum Jubiläum allerdings abermals einen Rückgang. Denn 2011 zählte der Kongress noch 3.400 Besucher. 

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