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Bundesverband Möbelspedition und Logistik Mehr Effizienz in der Möbellogistik

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Die Touren der Möbelspeditionen lassen sich noch deutlich besser planen und umsetzen. Wer hier ansetzt, kann die Effizienz in der Lieferkette noch erheblich steigern. Davon zeigten sich die Verantwortlichen des Bundesverbands Möbelspedition und Logistik (AMÖ) gegenüber der Fachpresse am Rande ihrer Jahrestagung in Kassel überzeugt.

Zu entsprechenden Erkenntnissen haben rund 20 Sitzungen der 2016 gegründeten Zukunftsinitiative Möbellogistik (ZIM-Log) geführt, der neben vier Branchenverbänden auch rund 30 Unternehmen aus den Bereichen Möbelhandel, -industrie und -logistik angehören. Die Potenziale lassen sich aber nur heben, wenn alle Akteure in der Logistikkette mitspielen, ihre Daten frühzeitig zur Verfügung stellen sowie ihre Rampenzeiten und ihren Mitarbeitereinsatz besser aufeinander abstimmen, machte AMÖ-Geschäftsführer Dierk Hochgesang deutlich. "Wir haben Datenstandards für die meisten Prozesse erarbeitet, nun muss die Umsetzung folgen", sagte er.

ZIM-Log erarbeitet Empfehlungen zur Rampe

Konkrete Empfehlungen hat die ZIM-Log zur Abwicklung des Bestell- und Lieferprozesses erarbeitet. In unterschiedlichen Arbeitsgruppen hat sie sich auch mit Entladestandards, Schnittstellen und dem Dauerbrenner Kapazitätsplanung an den Rampen beschäftigt. Seit Jahresbeginn ist die ZIM-Log in die Strukturen des Daten Competence Centers (DCC) in Herford integriert, wovon sich Hochgesang weitere Impulse verspricht.
Zwar gibt es in der Neumöbellogistik zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Auftraggebern und ihren Empfängern bereits bestmöglich vernetzt sind und Liefer- und Anliefertermine frühzeitig digital planen. Hochgesang sprach jedoch von Insellösungen. "Was wir anstreben, ist eine standardisierte Lösung." Eine solche zu erarbeiten, benötige entsprechend Zeit.

Hebert: Allein 1.000 Möbelhersteller in Deutschland

Gert Hebert machte anhand von Zahlen deutlich, wie komplex und langwierig es sein dürfte, alle Akteure aus der Möbelbranche zu vernetzen: "Wir haben allein in Deutschland rund 1.000 Hersteller, dazu kommen noch mal so viele aus dem Ausland und rund 6.000 Verkaufsstellen, bei denen unsere Unternehmen abliefern", führte er aus. Wolle man sie alle an eine gemeinsame IT-Plattform anbinden – was bisher noch nicht konkret geplant ist – sei das höchst ambitioniert

AMÖ: Alternative Antriebe müssen verfügbar sein

Neben den Prozessen beschäftigt sich die AMÖ auch mit anderen Themen – seien es das EU-Mobilitätspaket, die Abgrenzung von dubiosen Wettbewerbern oder aktuell mit dem Dieseldebakel und der möglichen Abkehr von fossilen Brennstoffen. In einer gemeinsamen Erklärung mit fünf anderen Branchenverbänden hatte die AMÖ kürzlich davor gewarnt, den Diesel als Antrieb im Nutzfahrzeug zu verteufeln und sich ebenso klar gegen Fahrverbote für den Wirtschafts- und Lieferverkehr ausgesprochen.
Geschäftsführer Hochgesang machte auch deutlich, dass es kein fehlender Wille sei, in alternative Antriebe zu investieren. "Sie müssen aber erst einmal flächendeckend verfügbar, beherrschbar und bezahlbar sein", betonte er und sieht her auch die Fahrzeugindustrie in der Pflicht.

Bedenken hat er auch mit Blick auf die Herstellung und Entsorgung der Lithium-Ionen-Akkus, beides ist zurzeit nicht umweltgerecht möglich. Die Branche verschließe sich der E-Mobilität aber nicht, sagte Hochgesang und machte das an Beispielen in Düsseldorf und Thüringen fest, wo Möbelspeditionen in entsprechende Pilotprojekte eingebunden seien.
Der AMÖ-Repräsentant begrüßt auch die verabschiedete Förderung für den Umbau von Diesel- zu Elektrofahrzeugen im Rahmen der Mautharmonisierung. „Im nächsten Jahr wird das ganz bestimmt ein Thema sein“, sagte Hochgesang. Wünschen würde er es sich auch, dass eine andere der Branche in Aussicht gestellte Richtlinie verabschiedet wird. Sie soll die Anschaffung von energiearmen und energieeffizienten Nutzfahrzeugen fördern. Geplant ist ein Volumen von zehn Millionen Euro.

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