Beste Marken 2017 Ergebnisse und Gewinner in "Service"

Sieger in Kategorie Flurförderfahrzeuge: Linde, die von 36% der Teilnehmer eine Stimme bekamen, gefolgt von Jungheinrich (33%) und Still (24,2%). Foto: Linde

Die Lieferkette ist zerbrechlich. Immer kann es passieren, dass
Fahrzeuge eine Panne haben oder defekt sind. Dann ist schnelle Hilfe von Lkw-/Bus-Teilehändlern, Truck-/Trailer-Services und Reifen-Diensten gefragt. Umfassende Leistungen liefern auch Autohofketten und Flurförderzeuge.

Auf Lkw-/Bus-Teilehändler muss Verlass sein. Jede Minute, in der das Fahrzeug stillliegt, kostet es Geld. Jeder Lkw muss daher so schnell wie möglich wieder auf die Straße. Lange Wartezeiten bei der Bestellung von Ersatzteilen sollten bei Lkw-/Bus-Teilehändler erst gar nicht entstehen. Sonst würde die Marke leiden und der Kunde wechseln. Um diese schnelle Reaktionszeit zu gewährleisten, bedarf es eines ausgezeichneten Netzes an Lieferanten und einer eigenen Strategie, die wichtigsten Teile vorzuhalten. Der Markt rückt in dieser Kategorie wieder enger zusammen. Noch im vergangenen Jahr hatte Europart einen gro­ßen Vorsprung auf die Verfolger Winkler, Wessels+Müller und auch Trost. Doch das Bild hat sich ein wenig gewandelt. Mit 30,8 Prozent verliert Europart über 10 Prozentpunkte im Vergleich zum vergangenen Jahr.

Europart Foto: Europart
Mit seinem klaren Erscheinungsbild erreichte Europart die meisten Wähler.

Europart nutzt intensiv Social-Media-Kanäle

Damit rückt Winkler mit 26,9 Prozent wieder näher heran, muss aber auch 1,2 Prozentpunkte abgeben. Das alte Duell aus den Jahren 2008 bis 2015 ist damit neu entflammt, konnte doch Europart nach dem fulminanten Ergebnis im vergangenen Jahr erst einmal davonziehen. Dass der 1. Platz nicht einfach so gewonnen werden kann, dessen ist sich Pierre Fleck, CEO bei der ­Europart Holding GmbH jedoch bewusst. "Wir geben langfristigen Marketingstrategien und -maßnahmen zur Festigung der Marke Europart in ganz Europa den Vorzug vor Aktionen mit kurzfristigem Erfolg. So konzentrieren wir uns ganz klar auf die zunehmende Digitalisierung und bieten unseren Kunden neben einem interaktiven 3D-Truck auch informative Produkt- und Unternehmensvideos. Wir nutzen intensiv unsere Social-Media-Kanäle, um jederzeit nah beim Kunden zu sein und die Customer Journey zu begleiten."

Das erklärte Ziel der besten Marke ist es, in allen europäischen Märkten zu den Top-3-Playern unter den Nutzfahrzeugteilehändlern zu gehören. Dabei sind der Ausbau des Niederlassungsnetzes – durch organisches Wachstum, gemeinsam mit Händlern oder durch Zukäufe und Joint Ventures – sowie der Ausbau der Beratung durch erfahrene und kompetente Mitarbeiter für Europart besonders wichtig. Für Wessel+Müller hingegen ist der Weg zur besten Marke noch weit, obwohl dem Unternehmen in diesem Jahr mit 17 Prozent der 3. Platz gehört. Doch ausruhen kann sich das Unternehmen nicht. Nur 0,4 Prozentpunkte dahinter liegt schon Trost und gleich darauf folgt der Neueinsteiger BPW Gruppe mit 16,3 Prozent. Das wird im kommenden Jahr spannend werden, denn BPW ist in anderen Bereichen schon eine feste Größe und könnte in dieser Kategorie noch einiges durch­einanderwirbeln.

Mercedes Truck Works Foto: Mercedes
Truck-Works wartet dann, wenn der Lkw frei ist.

Mercedes-Benz Truck-Works bleibt an der Spitze

Während sich die Lkw-/Bus-Teilehändler in erster Linie um die Versorgung ihrer Kunden mit Ersatzteilen kümmern, fahren die Truck-/Trailer-services eine andere Strategie. Insbesondere die herstellereigenen Ketten wollen ihren Kunden einen One-Stop-Service bieten. Dafür erweitern sie ständig ihre Leistungen und arbeiten auch sehr eng mit den Trailerherstellern zusammen, um gleich das gesamte Fahrzeug reparieren oder warten zu können. Am besten gelingt es nach Meinung der Leser der Fachpublikationen des ETM Verlages Mercedes-Benz Truck-Works, ihre Kunden an sich zu binden. So kann die Marke trotz eines Verlustes von 5,7 Prozentpunkten 41,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und bleibt damit an der Spitze.

"Seit über sechs Jahren erfüllen unsere Truck-Works-Betriebe das Bedürfnis der Kunden nach einem professionellen One-Stop-Service. An deutschlandweit über 100 Standorten entwickeln wir das Konzept in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern ständig weiter. Den steigenden Anforderungen unserer Kunden in Bezug auf möglichst wenige und kurze Werkstattaufenthalte für das Gesamtfahrzeug begegnet unser flächendeckendes Truck-Works-Netz mit hoher Kompetenz und einem sehr breiten Serviceangebot", sagt Carsten Prager, Leiter Vertrieb Service, Kundendienst und Original-Teile Lkw Deutschland für Truck-Works. Mit einem kleinen Plus von 0,4 Prozentpunkten kommt MAN Service Complete (34,2 Prozent) an den Spitzenreiter noch immer nicht heran, kann aber auch den ersten unabhängigen Anbieter mit Europart Trailer Station weiter auf Distanz halten. Mit 19,3 Prozent verliert Europart 4,2 Prozentpunkte, sichert sich jedoch wie im Vorjahr den 3. Platz vor Iveco Truck Station mit 12,7 Prozent.

Michelin gewinnt in der Kategorie "Reifendienste"

Den Kampf um die Best Brands tragen Michelin und Continental in der Kategorie Reifendienste unter einem anderen Namen aus. Das Ergebnis ist, wie in der Kategorie Reifen, das Gleiche. Michelin hat mit dem Tochter­unter­neh­men Euromaster (37,9 Prozent) die Nase vorn, während sich Vergölst (31,3 Prozent) mit Platz 2 begnügen muss. Der Abstand zwischen den beiden hat sich in diesem Jahr jedoch merklich reduziert, denn Euromaster muss einen Verlust von 8,3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Zwar büßt auch Vergölst 2,2 Prozentpunkte ein, kann damit die Differenz aber auf 6,6 Prozentpunkte (2016: 12,9 Prozentpunkte) reduzieren. Mit 15,6 Prozent hält Point S den 3. Rang, verliert mit minus 3,4 Prozentpunkten aber weiter an Boden und muss aufpassen, dass Pneuhage (14,3 Prozent) nicht demnächst vorbeizieht. Mit einem Plus von 1,3 Prozentpunkten verkürzt das Unternehmen den Abstand auf 1,3 Prozentpunkte. Auch Truck Point fällt in diesem Jahr positiv auf. Mit 13,1 Prozent kann es Premio (9,6 Prozent) hinter sich lassen. Noch im vergangenen Jahr gehörte dem Unternehmen mit 11,9 Prozent der 5. Rang.

Während das Unternehmen 2,3 Prozentpunkte verliert, gewinnt Truck Point in diesem Jahr 2 Prozentpunkte hinzu. Für die Branche hat sich mit der Einführung des Förderprogramms "De-Minimis" einiges geändert. Das meint Andreas Berents, Geschäftsführer Euromaster Deutschland und Österreich: "De-Minimis hat das Kaufverhalten der Kunden beeinflusst. Unsere Kunden erwarten zu dem Programm eine intensive Beratung, die sie bei Euro­master erhalten. Wir informieren unsere Kunden sehr umfassend auf persönlicher Ebene und mit verschiedenen Online- und Offline-Marketingmaßnahmen. Zudem beeinflussen die individuellen Planungen unserer Kunden immer stärker den Markt – eine Entwicklung, die im Marketing eine hohe Flexibilität erfordert. Mit unserem Master-Care-Konzept setzen wir auf Nachhaltigkeit und setzen unsere Kompetenz gezielt ein, um die Budgets unserer Kunden effektiv und sinnvoll zu schonen."

Autohof 24 Foto: autohof 24
Auf einem Autohof erwarten die Gäste qualitativ hochwertige Produkte.

Autohöfe werden sicherer

Die zunehmende Zahl an Ladungsdiebstählen auf Autobahnen lässt die Transportbranche aufhorchen. Immer mehr Betriebe scheinen bereit zu sein, für einen überwachten Parkplatz zu zahlen. Darauf hat 24-Auto­höfe bereits im vergangenen Jahr reagiert. "Wir haben mit einem in Deutschland neuen Konzept sicherer Lkw-Parkplätze durch Abschreckung und Aufklärung, dem ‚PREMIUM PARKEN‘, ein neues Produkt geschaffen und hierfür sehr aktives Marketing auf den verschiedensten Kanälen betrieben", sagt Daniel Ruscheinsky, Gesellschafter bei 24-Autobahn-Raststätten GmbH. Für die auto­hof­ketten ist das jedoch nicht der einzige Trend. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung hat sich das Käuferverhalten verändert. Das hat auch 24-Autohöfe festgestellt. "Nutzer informieren sich bereits vorab über Angebot, Preis-Leistungs-Verhältnis und Qualität, schnell, mobil und bequem über Smartphone oder Navigationssystem. Hierbei ist es unsere Aufgabe, notwendige Informationen an den entscheidenden Stellen, wie einer Tankpreis-App, zu platzieren. Der zweite Trend liegt klar im gesteigerten Nachhaltigkeits- und insbesondere im Gesundheitsbewusstsein der Kunden, weshalb ein modernes und sauberes Gesamtangebot mehr denn je im Fokus der 24-Autohöfe steht.

Informationen über ausgewogene, frische und gesunde Speisen auf erstklassigem Niveau wie auch nachhaltige Elektro- und Wasserstofftankstellen gilt es über diese angesprochenen digitalen Medien modern und in Echtzeit bereitzustellen", erläutert Ruscheinsky. Diese Strategie hat sich für 24-Autohöfe gelohnt, denn auch in diesem Jahr wählten die Leser der Fachpublikationen des ETM Verlages das Unternehmen zur Best Brand 2017 in der Kategorie Autohofketten. Es gibt jedoch auch einen Wermutstropfen, denn mit 37,7 Prozent erhielt das Unternehmen 10,9 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. Damit rückt das Feld etwas näher zusammen. Der Abstand auf SVG als Zweitplatzierten mit 27,2 Prozent und einem leichten Plus von 0,4 Prozentpunkten bleibt noch immer komfortabel. EURORastpark (21,3 Prozent) verteidigt den 3. Rang trotz eines Verlustes von 1 Prozentpunkt. Der Abstand zum 4. Platz mit Maxi vergrößert sich sogar noch. Mit 14,3 Prozent muss das Unternehmen ein Minus von 3,2 Prozentpunkten hinnehmen. Neu dabei ist Kempe’s Autohof mit 8,9 Prozent.

Linde gewinnt bei Flurförderzeuge

Auf den ersten Blick passen Flurförderzeuge nicht unbedingt unter den Überbegriff Service. Doch die Gabelstapler liefern genau diesen, wenn es um das Be- und Entladen von Nutzfahrzeugen geht. Der Service steht auch bei der Betreuung der Kunden im Mittelpunkt. Denn besonders für die Transporteure ist es wichtig, dass der Lkw nicht lange auf dem Hof steht. Da müssen die Flurförderzeuge funktionieren. Deshalb hat sich der ETM Verlag auch dazu entschlossen, die Kategorie Flurförderzeuge neu in die Best Brands mit aufzunehmen. Mit einer Summe von 193,1 Prozent der Stimmen (Mehrfachnennungen sind möglich)  landet die Kategorie auf dem 4. Platz im Gesamtklassement der Kategorien. Das zeigt, wie wichtig Flurförderzeuge in der Transportbranche sind. Der Markt für Flurförderzeuge hat sich nach Meinung von Volker Seitz, Leiter Marketing Zentraleuropa, Linde Akademie und Produktmanagement, Linde Material Handling, positiv entwickelt. "Der Kernmarkt Westeuropa zeigte eine ungebrochene Dynamik. Weltweit wuchs der Markt um 7,5 Prozent und es wurden knapp 1,2 Millionen Fahrzeuge geordert. Bei Linde Material Handling, Europas größtem Hersteller, gingen mehr als 109.000 Bestellungen ein – so viele wie nie zuvor in einem Geschäftsjahr", analysiert er. Vielleicht konnte auch deshalb Linde das Rennen in diesem Jahr für sich entschieden. Mit 36 Prozent gewinnt das Unternehmen die begehrte Trophäe.

Nur 3 Prozentpunkte dahinter folgt schon Jungheinrich mit 33 Prozent. Still muss sich bei der ersten Wahl mit 24,2 Prozent und einem Abstand von 8,8 Prozentpunkten auf Jungheinrich begnügen und liegt damit auf dem 3. Rang. Toyota konnte sich im 14 Marken umfassenden Feld mit 15,6 Prozent auf dem 4. Platz etablieren, gefolgt von Manitou (13,2 Prozent) und Mitsubishi (12,7 Prozent). Die Unternehmen spüren die Digitaliserung der Logistikprozesse ebenfalls und gehen aktiv damit um. Linde ist längst nicht mehr nur Hersteller von Flurförderzeugen und produktbegleitender Dienstleistungen. "In Zukunft werden wir unseren Kunden ein umfassendes Portfolio an Lösungen entlang der gesamten Materialflusskette zur Verfügung stellen, damit unsere Kunden ihrerseits die an sie gestellten Herausforderungen bestmöglich meistern können. Diese Entwicklung begleiten wir mit entsprechenden Marketingmaßnahmen, um unseren Kunden diesen Wandel überzeugend zu kommunizieren. Dabei spielt die Fachpresse nach wie vor eine entscheidende Rolle", sagt Seitz.

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