Berhard Schmitz im Gespräch Die letzte Meile im Blick

Bernhard Schmitz, Ford-Deutschland-Nutzfahrzeug-Chef Foto: Karl-Heinz Augustin

Mit drei komplett neu aufgelegten Baureihen - vom leichten Connect-Lieferwagen über das neue Mittelgewicht Transit Custom bis zum großen Transit - will Ford Deutschland seinen Anteil auf dem Transportermarkt weiter ausbauen. Bernhard Schmitz, Ford-Deutschland-Nutzfahrzeug-Chef, erklärt die Strategie von Ford.

IAA aktuell online: Nutzfahrzeuge – Motor der Zukunft – was bedeutet das Motto der IAA für Sie?

Schmitz: Der Lieferverkehr wird weiter zunehmen. Einer der Gründe ist der Internethandel, der nicht mehr aufzuhalten ist. Sein Anteil am Einzelhandelsgeschäft wird von 8 auf 20 Prozent wachsen. Das Motto der IAA Nutzfahrzeuge bedeutet für mich daher, dass wir auf unserem Stand die Lösungen präsentieren, mit denen sich der Transport auf der letzten Meile während der nächsten Dekade effizient, komfortabel und umweltverträglich abwickeln lässt.

Wir zünden ein Produktfeuerwerk

Wir zünden hier auf der Messe ein regelrechtes Produktfeuerwerk, denn wir haben unser gesamtes Produktportfolio erneuert. Und in naher Zukunft wird es noch ein weiteres Produkt geben, mit dem wir unser Angebot abrunden werden.

Was soll der Kunde vom Besuch des Messestands mitnehmen?

Wir zeigen mit Connect, Custom und Transit drei komplett neue Baureihen. Eine IAA Nutzfahrzeuge mit so vielen Produktneuheiten hatten wir noch nie. Wir haben unsere Ausstellungsfläche eigens vergrößert. Unser Optimismus soll auch unsere Kunden anstecken. Unsere Botschaft lautet: Ford ist euer Partner.

Partner Ford – was ist diesbezüglich heute anders als vor der Flottenerneuerung?

Der Ford Transit Custom, eine Baureihe, die es vorher bei uns noch nicht gab, wurde gezielt für das Segment bis eine Tonne Nutzlast entwickelt und zeigt moderne Transportlösungen für diese Klasse. Das fängt beim Pkw-ähnlichen Design und Premium-Fahrkomfort an und setzt sich über viele clevere Details wie zum Beispiel den integrierten Dachträger fort. Gerade der Personentransport lässt sich damit wesentlich komfortabler abwickeln. Dagegen braucht es im Segment der 3,5-Tonner mit bis zu zwei Tonnen Nutzlast ein "Arbeitstier". Der neue, große Ford Transit ist entsprechend konsequent als Nutzfahrzeug im positiven Sinne für den harten Dauereinsatz konzipiert – ohne dabei jedoch auf ein komfortables Cockpit für den Fahrer und seine Mitfahrer zu verzichten.
Wir bieten mehr Radstände, mehr Innenlänge, mehr Nutzlast sowie Front-, Heck- und Allradantrieb. Zuvor haben wir das Ein- und das Zwei-Tonnen-Segment mit einem einzigen Modell abgedeckt. Nun werden wir zwei eigenständige, hochmoderne Baureihen auf den Markt bringen. Hinzu kommt: Der neue Ford Transit Connect ist trotz seiner gewollten Pkw-Anmutung und trotz seines hohen Fahrkomforts ein robustes, dauerbelastbares Nutzfahrzeug.

Welche Absatzziele haben Sie?

Wir wollen ein größeres Stück vom Kuchen. Wir erwarten eine deutliche Verbesserung in allen Segmenten.

Es bleibt bei den bekannten Antrieben?

Beim Transit Custom, beim Tourneo Custom und beim »großen« Transit: ja. Die 2,2-Liter-Duratorq-TDCi-Motoren bieten einen sehr guten Verbrauch und mit 50.000 Kilometern auch sehr lange Serviceintervalle. Bei der »Connect«-Baureihe wird es neue Dieselmotoren geben – und bereits zur Markteinführung auch neue Benziner.

Wie ist es um alternative Antriebe bei den neuen Modellen bestellt?

Die Fahrzeuge kommen, je nach Baureihe, zunächst mit konventionellen Diesel- und Benzinmotoren auf den Markt. Die Benziner könnten dann als Basis für Gasfahrzeuge dienen. Bis zu einem Hybridantrieb wird es aber noch dauern.

Intensivieren Sie weiter die Kundenbetreuung?

Wir bauen derzeit ein dichtes Netz von Nutzfahrzeug-Servicebetrieben in Europa auf, das einheitlich hohe Standards erfüllt. Dazu gehören unter anderem eine schnelle, kompetente Betreuung, Samstagsservice, ein Mindestmaß an Ersatzfahrzeugen und vieles mehr.

Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Lage?

Sie ist in Europa unsicherer geworden. Mit unseren neuen Produkten wollen wir aber den Grundstein für weiterhin hohe Nachfrage nach Ford-Nutzfahrzeugen legen. Der Ersatzbedarf ist bei den Kunden da. Die Kaufzurückhaltung ist eher psychologisch bedingt. Unsere Kunden, vor allem Handwerker, machen überwiegend weiterhin gute Geschäfte, wollen aber wegen der ständigen schlechten Schlagzeilen nicht in neue Fahrzeuge investieren.

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