Der Logistik-Dienstleister Ansorge aus Biessenhofen im Allgäu ist eines der ersten Unternehmen, das sich am Feldversuch mit Lang-Lkw beteiligt.
Heute hat der Logistiker den Startschuss für zwei Lang-Lkw gegeben und sie auf Tour geschickt. Im Einsatz sind ein Scania der R-Baureihe sowie ein Mercedes-Benz Axor. Beide Fahrzeugkombinationen bestehen aus einem Motorwagen mit Wechselbrücke plus Dolly mit Sattelauflieger. Die Daten der ersten Fahrt: Biessenhofen nach München-Riem und zurück.
An Bord haben beide Fahrzeugkombinationen Sanitärprodukte, die sie zum Duss-Terminal nach München-Riem transportierten. Der Clou an dieser Fahrt: In Riem wechselten die Auflieger und Wechselbrücken auf einen Zug. Lang-Lkw sind damit eine Hilfe und keine Konkurrenz für den Kombinierten Verkehr.
In umgekehrter Richtung haben die beiden Lang-Lkw Behälter von der Schiene aufgenommen. Transportgut sind in diesem Fall leere Getränkeflaschen.
Insgesamt haben die Lang-Lkw von Ansorge damit 120 Kilometer je Richtung erfolgreich zurückgelegt. Der Weg führte die Kombinationen über die Bundesstraße 12 und die Autobahnen 96, 99 sowie 94.
Die Jungfernfahrt hat sich der Geschäftsführende Gesellschafter von Ansorge, Wolfgang Thoma, nicht nehmen lassen. Am Steuer eines der beiden Lkw hatte er hautnah den ersten Transport erlebt.
"Es hat alles reibungslos geklappt", sagte Thoma. Er betonte, dass Ansorge ein großes Interesse daran habe, bei Innovationen frühzeitig dabei zu sein. Ziel sei es, mit Lang-Lkw Erfahrungen zu sammeln. Zudem leiste der Logistiker damit einen Beitrag, um strukturelle Probleme im Güterkraftverkehr zu lösen. Zu den Herausforderungen zählen etwa der Fahrermangel und die Energieknappheit.
Übrigens: Der Güterzug mit den Aufliegern und Wechselbrücken fährt heute Abend gegen 10 Uhr von München-Riem nach Köln. Dort stehen konventionelle Lkw für den Weitertransport bereit. Denn Nordrhein-Westfalen macht beim Feldversuch nicht mit.