Die Zahl der in Deutschland beschäftigten ausländischen Berufskraftfahrer und Lokführer hat auch 2016 zugenommen. Von den 2016 rund 555.505 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Lkw-Fahrern stammten demnach 15,5 Prozent aus dem Ausland. Das ergibt eine Auswertung der Arbeitsbedingungen in der Branche durch das Bundesamt für Güterverkehr (BAG).
Nach einer Befragung des Bundesamtes sind die in Deutschland beschäftigten Berufskraftfahrer mit ihren Arbeitsbedingungen überwiegend zufrieden. Einen besonders hohen Einfluss haben demnach Faktoren wie das Gehalt, ein gutes Betriebsklima und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – vor allem letzteres nahm in der Bedeutung zu. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der befragten Berufskraftfahrer bezeichnete ihre Tätigkeit als Wunschberuf. Die Löhne entwickelten sich in allen untersuchten Berufsbildern – Berufskraftfahrer, Lokführer und Binnenschiffer – laut BAG. weiterhin positiv.
Mehr freie Stelle als Arbeitslose
Eines der Ergebnisse der Evaluierung ist aber auch, dass auf dem Arbeitsmarkt die Zahl verfügbarer Lkw-Fahrer weiter abnimmt: Im Oktober vergangenen Jahres waren demnach erstmals mehr offene Stelle als arbeitslose Berufskraftfahrer gemeldet. Zudem sei auch die Zahl der Ausbildungsverhältnisse rückläufig. Gleichzeitig gibt es immer mehr älter Berufskraftfahrer: die über 55-Jährigen machen demnach inzwischen 27,8 Prozent aus, prozentual stieg der Anteil gegenüber 2014 um 2,3 Prozentpunkte.
Laut der "Auswertung der Arbeitsbedingungen in Güterverkehr und Logistik 2017" spielen ausländische Beschäftigte daher zunehmend eine wichtige Rolle. Ihr Anteil von 15,5 Prozent stelle einen neuen Höchstwert dar. Laut BAG stammen sie mehrheitlich aus den EU-Mitgliedstaaten. Die Zuwächse aus den Mitgliedsstaaten Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn sowie Bulgarien seien dabei stark überdurchschnittlich.
Laut der Untersuchung ist die Arbeitsbelastung der Fahrer "als hoch zu bewerten": Überdurchschnittlich oft würden sie mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten. Festgestellt wurde auch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ein leicht überdurchschnittlich hoher Krankenstand. Arbeitsunfähigkeiten wurden besonders häufig aufgrund von Muskel-/Skeletterkrankungen und Arbeitsunfällen festgestellt.