Insgesamt sind die Mengen und Leistungen im Güterverkehr 2015 gesamtmodal leicht angestiegen.
Laut der verkehrsträger-übergreifenden Marktbeobachtung des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) fiel die Entwicklung allerdings bezogen auf die einzelnen Verkehrsträger uneinheitlich aus. Auf der Straße stiegen die mautpflichtigen Fahrleistungen demnach für deutsche Fahrzeuge um 4,4 Prozent deutlich geringer als für gebietsfremde Fahrzeuge (plus 8,5 Prozent). Die Umsätze im Straßengüterverkehr verharrten laut BAG im vergangenen Jahr fast auf Vorjahresniveau. Der leichte Anstieg der Verkehrsnachfrage spiegelte sich demnach nicht in einer positiven Entwicklung der Beförderungsentgelte wider. Anteil daran habe vor allem der erneut gesunkene Dieselpreis.
Im Schienengüterverkehr, wegen der Streiks bei der Deutschen Bahn zeitweise stark beeinträchtigt, wies laut BAG trotz zwischenzeitlicher Rückgänge für das Gesamtjahr 2015 noch ein positives Wachstum aus. Dieser Zuwachs habe zwar auch zu einer Umsatzsteigerung geführt, diese sei jedoch ausschließlich den nicht-bundeseigenen Eisenbahnen zu Gute gekommen.
Auf dem Wasser hatten die Binnenschiffe laut BAG-Bericht nach einer starken ersten Jahreshälfte mit stark ausgeprägtem Niedrigwasser zu kämpfen. Dies habe dem Binnenschiff den seit langem geringsten Modal-Split-Anteil eingebracht. Allerdings profitierte die Sparte dennoch von einem starken Anstieg der Umsätze. Geringere Beladungsgrade standen demnach einem segmentübergreifenden Anstieg der Nachfrage nach Schiffsraum gegenüber. Während der Kleinwasserphase sei es so zu einem deutlichen Anstieg der Frachten gekommen. Dazu kamen laut BAG entsprechende Kleinwasserzuschläge. So profitierte das Binnenschiff also auf Jahressicht von den eigentlich widrigen Bedingungen.