Auflieger Trailer überarbeitet

Schmitz, Cargobull, Kippsattelauflieger, Straßenbau Foto: Markus Braun

Volumen und Gewicht sind für die meisten Transporte der entscheidende wirtschaftliche Faktor. Lang-Lkw kommen dem Thema Laderaum entgegen, am maximal möglichen Ladungsgewicht ändern die angepassten Fahrzeugmaße allerdings nichts.

Ein Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts bei Lkw auf 60 Tonnen oder mehr ist nicht in Aussicht, deshalb arbeiten Hersteller an baulichen Veränderungen bei Fahrzeugen und Aufliegern, um  Gewicht zu sparen. Besonders Transporteure von Schüttgut sind froh um jedes Kilogramm, das mehr in die Stahl-Rundmulde passt.

600 Kilogramm Gewichtseinsparungen durch selbst produzierten Stahls

Auch der Trailerhersteller Schmitz Cargobull bemüht sich um Gewichtsoptimierungen. Am Standort Gotha präsentiert das Unternehmen Produktneuheiten für das laufende Jahr, darunter die Großraum Stahl-Rundmulde für Sattelkipper-Auflieger. Mit geringen Seitenwanddurchmessern von 3,2 Millimetern und einem Boden der vier Millimeter dick ist, erreicht Schmitz Cargobull Gewichtseinsparungen von rund 600 Kilogramm. Unter Verwendung eines eigens für den Trailerhersteller produzierten Stahls soll die 56 Kubikmeter große Rundwanne – trotz der geringen Materialdicke – eine hohe Verschleißfestigkeit und Beulsteifigkeit haben.

Schmitz Cargobull optimiert die Stabilität des Fahrgestellrahmens

Attraktiv für Transporteure dürfte die Kombination der gewichtsoptimierten Rundmulde mit dem Fahrgestellrahmen S.Ki Light sein. Der Leichtbaurahmen spart im Vergleich zu Standard-Fahrgestell-Rahmen weitere 160 Kilogramm Gewicht ein. In dieser Kombination kommt der Sattelkipper-Auflieger auf ein Leergewicht von rund 7.700 Kilogramm.
Am Schubboden-Auflieger hat Schmitz Cargobull an der Stabilität des Fahrgestellrahmens gearbeitet. Vorne und hinten verbaut der Aufliegerproduzent dafür diagonal überkreuzte Streben. Außerdem verstärken die Schmitz-Entwickler den Bereich über der Sattelplatte. Die erhöhte Stabilität macht den Schubboden-Auflieger für Gabelstapler befahrbar. 7.100 Kilogramm darf die Achlast des Staplers dabei betragen, was für die meisten Ladevorgänge ausreicht. Die Türen des Schubboden-Aufliegers sind nun mit fünf Scharnieren je Seite befestigt, die alle einzeln austauschbar sind. Während der Fahrt verschließt die Sicherheitsverriegelung die beiden Hecktüren jetzt mit erhöhter Zuhaltekraft. Dafür musste Schmitz Cargobull den Pneumatikzylinder ersetzen, der die Verriegelung vornimmt. Speziell für den Transport von Papierrollen bietet Schmitz Cargobull den Schubboden-Auflieger mit einem Schienensystem von Joloda an, wahlweise mit sechs oder zwölf Keilen zur Sicherung der Ladung.

Eine pneumatische Steuerungseinrichtung sorgt für die Bewegung des Kotflügels

Weitere Neuerungen präsentiert Schmitz Cargobull für leichte Baustellenkipper, Sattelcontainerfahrgestelle und Gliederzüge. Leichte Baustellenkipper gibt es ab sofort mit einer verstärkten Kombitür am Heck. Um Container schneller verschieben zu können, hat Schmitz Cargobull an den Sattelcontainerfahrgestellen den Kotflügelhalter mit dem Rahmen verschraubt und nicht wie bisher mit der Achse. Pneumatisch hebt und senkt eine Steuerungseinrichtung den Kotflügel, während sich der Container in Position bewegt. Volumengliederzüge gibt es nun mit Durchladeeinrichtung. Das erspart Fahrern beim Be- und Entladen das Abkuppeln des Anhängers vom Motorwagen und erlaubt eine heckbündige Beladung. Gerade bei großen Volumina sind selbst diese letzten Zentimeter im Laderaum bis zur Heckwand von wirtschaftlichem Nutzen.

Drei Fragen an

In Gotha produziert Schmitz Cargobull unter anderem Sattelkipper, Sattelcontainer- und Schubbodenauflieger. Reinhard Eberle leitet den Standort.

trans aktuell: Herr Eberle, Schmitz Cargobull richtet mit der Agenda 2016 den Blick in die Zukunft und definiert Ziele für das Unternehmen. Was bedeutet die Agenda 2016 für  Gotha?

Eberle: Wir wollen unsere technische Kapazität von 20.000 Einheiten wieder mindestens zu 80 Prozent und mehr in den nächsten fünf Jahren auslasten. Das heißt für uns die Produktreihen Kippsattel-, Containersattel- und Schubbodenauflieger weiter nach vorne zu bringen und mit den Aufliegern neue Märkte zu erschließen, in denen wir heute noch nicht tätig sind.

Wie gehen Sie mit dem Preisdruck um, den Wettbewerber im Trailergeschäft aufbauen?


Das sehen wir gelassen. Wir haben seit 1997 ein Produktportfolio für alle Länder Europas aufgebaut. Die Wettbewerber kommen mit einem Einheitsprodukt auf den Markt, das kaum Möglichkeiten zur Variation bietet. Wenn dieses Konzept so funktionieren würde, dann haben wir als Schmitz Cargobull die letzten 15 Jahren etwas falsch gemacht. Wir bauen ein Premiumprodukt und wissen, dass ein solches Produkt in einer höheren Preisklasse angesiedelt ist. Dabei geht es aber nicht nur um das reine Produkt in der Herstellung, sondern auch um die Wertschöpfungskette im Ersatzteilwesen, im Service und in der Finanzierung. Wir verkaufen unseren Kunden ganzheitliche Konzepte, denn schließlich nimmt an den Gesamtkosten über die Lebensdauer eines Trailers nimmt der Verkaufspreis nur etwa acht bis zwölf Prozent ein. Auch deshalb werden wir uns nicht auf einen Preiskampf mit Wettbewerbern einlassen.

Preisdruck gibt es von Herstellerseite beim Thema Reifen. Welche Produkte verbauen Sie und sind darunter auch asiatische Produkte?

Wir setzen auf europäische Hersteller. Asiatische Reifen verbauen wir auch, allerdings laufen diese nicht unter dem Schlagwort Premium. Auch wenn die asiatischen Reifen mittlerweile  stark aufgeholt haben. Bei europäischen Reifen gibt es ab und an ein Problem mit der Versorgung. Der Preis spielt deshalb bei der Entscheidung für asiatische Reifen eine untergeordnete Rolle.

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