Der Auto Club Europa (ACE) appelliert an alle Kraftfahrer, ihre Fahrweise bei Nebel den schlechten Sichtbedingungen anzupassen.
Die meisten Nebelunfälle passieren laut ACE außerorts und überproportional häufig auf den Autobahnen. Zudem seien in die meisten Unfälle mehr als zwei Beteiligte verwickelt. Nach Angaben des ACE ist in den vergangenen 20 Jahren die Unfallhäufigkeit bei Nebel um 80 Prozent gesunken. Im Jahr 1991 waren es noch 1368 Unfälle mit Personenschaden. Bis zum Jahr 2010 ist die Zahl der Nebelunfälle auf 278 gesunken. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer von 91 auf 15. Das sei auf den vermehrten Einsatz modernen Nebelwarnanzeigen im Bereich von Verkehrsbeeinflussungsanlangen zurückzuführen. Außerdem habe sich die medizinische Versorgung von Unfallopfern verbessert und die Fahrzeuge seien sicherheitstechnisch besser ausgestattet. Der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall begrüßte die Verkehrssicherheitsinitiative. Laut einer Meldung des ACE verspricht Gall, dass die Polizei durch Verkehrsüberwachung und -Erziehung ihren Beitrag leisten werde, die Zahl der Unfälle weiter zu senken.
ACE-Regeln, die Autofahrer bei Nebelverhältnissen beachten sollten:
- Tempo drosseln: Zu langsam gibt es nicht. Nebel wirkt sich auf die Wahrnehmung und Einschätzung von Geschwindigkeit und Entfernung aus. Tacho im Auge behalten.
- Beim Erkennen von Nebelbänken frühzeitig und kontrolliert abbremsen und den nachfolgenden Verkehr durch Einschalten der Warnblinkanlage auf die Gefahr aufmerksam machen.
- Auch auf Hausstrecken gilt: Runter vom Gas.
- Besser sehen und gesehen werden: Abblendlicht an, auch am Tag. Zu beachten ist, dass automatisches Tagfahrlicht die Rückleuchten tagsüber nicht aktiviert.
- Blenden vermeiden: Nur bei Sicht unter 50 Metern zusätzlich noch die Nebelschlussleuchte einschalten.
- Abstand halten: Keinesfalls an den Vordermann „dranhängen". Besser Leitpfosten zur Distanz-Orientierung nutzen.
- Überholvorgänge im Nebel grundsätzlich unterlassen.
- Vorsicht beim Links-Abbiegen, besonders auf Landstraßen. Der entgegenkommende Verkehr ist schlechter erkennbar.
- Nebelwarner strikt beachten.
- Mehr Pausen einlegen: Fahren bei schlechter Sicht erfordert höhere Konzentration.
- Bei einer Panne oder einem Unfall sollte das Fahrzeug, wenn möglich, von der Straße gebracht werden. Grundsätzlich gilt, Warnblinker einschalten. Beim Verlassen des Fahrzeugs Warnweste anlegen, Warndreieck aufstellen, den Standstreifen verlassen und sich hinter Leitplanken in Sicherheit begeben.