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7-Days-Gruppe Logistik für schnelles Essen

Sandwich, Subway Foto: Subway

7-Days-Gruppe setzt neben dem Pressevertrieb auch auf die Belieferung der Systemgastronomie.

Noch steht die Marke mit dem goldenen Doppelbogen an der Spitze der deutschen Systemgastronomie. Die besten Wachstumszahlen haben in der Branche, die 2014 in Deutschland einen Umsatz von zwölf Milliarden Euro erzielte, aber andere. Von diesem Wachstumstrend profitieren will auch die Frankfurter 7-Days-Gruppe. Eigner und Geschäftsführer Thomas Kirschner hat daher rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres das Unternehmen Supreme Deutschland erworben und in 7-Days-Foodservice umbenannt. Das Unternehmen beliefert etwa nationale und internationale Standorte des Sandwich-Giganten Subways – inklusive Griechenland oder Großbritannien – sowie der Steakhaus-Kette Maredo und sorgt dafür, dass bei Neueröffnungen des Filialisten Kamps auch  Servietten vor Ort sind.

Handelsverkauf im Fokus

Der Fokus der Systemgastronomie liegt laut Carsten Glos, Geschäftsführer von 7-Days-Foodservice mit Sitz in Frankfurt, zunehmend auf dem Bereich Retail, also beim Handelsverkauf, sowie auf dem sogenannten Fast Casual Dining – schnelles, aber gesundes Essen, "eine Systemgastronomie, in der der Kunde für einen Burger auch mal mehr bezahlt". Laut Glos wachse das Segment bundesweit um 15 Prozent jährlich. „Und dieser Wandel beschleunigt sich – es gibt in dem Bereich sehr viele Start-ups, die sich systematisieren und dann auf einmal wegen dieser Expansion logistische Probleme bekommen.“ Dann braucht es den Logistikprofi.

Hier setzt 7-Days-Foodservice an: Das Unternehmen kauft bei den entsprechenden Lieferanten für seine Kunden die Ware ein, meist ein Lagerbestand von 14 Tagen. Die Ware wird anschließend  an das Unternehmen beziehungsweise die einzelnen Franchise-
nehmer abverkauft. Die Distribution erfolgt ab den Standorten Stuttgart, Mühlheim und Berlin und führt über deutschlandweit acht Umschlagpunkte, wo die Ware auf weitere Fahrzeuge verteilt wird. Insgesamt sind für 7-Days-Foodservice derzeit 40 eigene sowie 30 Fahrzeuge von Transportpartnern unterwegs, die zumeist einmal wöchentlich zu festgelegten Zeitpunkten die Waren anliefern.

Der Fokus liegt dabei laut Glos nicht auf dem Transport, sondern auf der Gesamtleistung: Der Kunde bestimmt das sogenannte Category Management, also die einzelnen Warengruppen, die er benötigt – den Rest macht der Logistikdienstleister: "Nach dem Category hat der Kunde mit der Lieferkette nichts mehr zu schaffen", sagt Glos und betont den Unterschied zu einem Großhändler: "Wir sind der operative Beschaffer." Künftig soll das Angebot sogar noch in Richtung Food-Scouting erweitert werden. Glos verfügt –
nicht zuletzt dank seiner vorherigen Tätigkeit als Logistikvorstand bei der Cool Cain Group, zu der auch der Gourmet-Dienst Rungis Express gehört – über Erfahrung im Einkauf und hat entsprechendes Know-how in einem Team zusammengestellt. Das soll demnächst mit seinen Beratungsleistungen beginnen.

"Deutlicher Einkaufspreis"

Wo bisher der Kunde unter Umständen nur mit einem Großhändler verhandelt habe, sei 7-Days in der Lage, als neutraler Dienstleister die Beschaffung zu optimieren. "Dabei spielen wir mit offenen Karten, was den Einkaufspreis angeht." Das Plus für den Kunden sei ein "deutlicher Einkaufsvorteil", sagt Glos. Und der Vorteil für 7-Days sei, dass der Dienstleister noch tiefer in der Wertschöpfungskette des Kunden verankert sei. 
Mit der Verankerung in der Systemgastronomie würde auch der Plan von Thomas Kirschner aufgehen. Der Eigner der 7-Days-Gruppe wollte mit der Übernahme des Foodlogistikers die Diversifizierung seines Stammgeschäfts vorantreiben. Denn Schwerpunkt der Gruppe ist bislang die Medien-logistik unter dem Namen PVG. Als Pressegrossist beliefert sie mit zwölf Standorten und 185 disponierten Fahrzeugen täglich rund 6.000 Händler in Hessen und Teilen von Rheinland-Pfalz mit Presseerzeugnissen. In der Schweiz, wo die 7-Days-Media-Services bis auf den französischsprachigen Teil flächendeckend vertreten ist, sind täglich 220 Sprinter auf rund 300 Touren unterwegs.

Alle Güter auf einem Lkw

Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland macht sich aber der schrumpfende Pressemarkt immer deutlicher bemerkbar. "Mit anderen Geschäftsfeldern lässt sich das kompensieren – am besten solchen, die sowohl Synergien nutzen, als auch alleine stehen können", sagt Glos. 2014 kaufte Kirschner daher der Schweizer Valora-Gruppe, die sich auf Kioske und Bahnhofbuchhandlungen spezialisiert hat, deren Sparte zur Belieferung von rund 1.000 Verkaufsstellen mit Frischeprodukten, Tabak, Süßwaren und Getränke ab. Der Vorteil: Diese Güter können zusammen mit Presseartikeln auf einem Lkw konsolidiert und im Rahmen von Tagestouren an Kioske und kleineren Supermärkten ausgeliefert werden. Eine Ausnahme bilden nur aktuelle Tageszeitungen, die bis spätestens
sieben Uhr zugestellt werden müssen, sowie Frischeprodukte, die einen temperaturgeführten Transport benötigen.

In der Schweiz hat die 7-Days-Gruppe bereits ein drittes Standbein etabliert, das im Verbund mit der Presse- und Foodlogistik weitere Synergien nutzt. Dazu gehören etwa Rückholdienstleistungen für den Handel oder auch die Paketlogistik – in Konkurrenz zur Schweizer Post. "Der endgültige Name für diese Services, die derzeit unter der Marke Nilo angeboten werden, steht noch nicht fest", sagt Carsten Glos lachend.

Ähnliche Synergien wie in der Schweiz will 7-Days auch in Deutschland nutzen – mit kleinen Abstrichen vorerst wegen der fehlenden Synchronität der Netzwerke von PVG und Foodservice. Zunächst werden Synergien im Bereich der Administration, der IT, Buchhaltung und Qualitätsmanagement genutzt. "Wo es sinnvoll ist, verlagern wir schrittweise Funktionen von Foodservice-Standorten in die Zentrale nach Frankfurt." Ganz klar ist jedoch, dass die opera­tiven Standorte bleiben, allen voran Mühlheim. "Dort betreiben wir 6.000 Quadratmeter mit der Option, auf 18.000 Quadratmeter zu erweitern. Ziel ist, diese Option auch bald wahrzunehmen.“

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