20. Rallye Breslau Die Alten sind die Neuen

Rallye Breslau 2013 Foto: Didier 14 Bilder

Mit einer ausgelassenen Open Air-Sommer-Party samt tollem Höhenfeuerwerk und spitzenmäßiger Live-Musik ging am Samstag im polnischen Zagan die 20. Rallye Breslau zu Ende.

Alexander Kovatchev konnte aufatmen. Die erste Breslau unter seiner Alleinverantwortung barg zwar eine Reihe von "Imponderabilien" für den Cheforganisator und sein Team, am Ende passte aber alles, was sich auch in der Partystimmung widerspiegelte.

Boxchampion als Verstärkung

An den Tagen zuvor hatte die Breslau wieder alles, was ihren legendären Ruf über zwei Jahrzehnte geprägt hat: Schnelle Pisten, Schlammlöcher, Wasserdurchfahrten, knifflige Navigationen... Natürlich wurden auch alte "Feindschaften" gepflegt und auf der Piste sportlich ausgetragen. Apropos: Hugo Vogelsang hatte zumindest am Rallyestart für mögliche Duelle Verstärkung mitgebracht. Auf den heißen Sitz rechts außen seines 8x8-Schwergewichts hatte rechts außenhatte er Box-Weltmeister Jürgen Brähmer aus Schwerin geschnallt. Man weiß ja nie, wozu man so einen echten Halbschwergewichtsprofi bei dem einen oder anderen Duell gebrauchen  kann. Aber: Es blieb friedlich – besonders bei den drei Vierachsern im Feld. Statt Duell eins gegen eins fuhren die Super-Schwergewichtler gemeinsam und landeten so am Ende als Team sogar auf dem Treppchen.

Die vergleichbaren Positionen bei den Leichtgewichtlern bis 7,5 Tonnen waren bis zum letzten Tag heiß umkämpft. Gleich eine Hand voll Teams hatten die Chance auf den Sieg. Doch dann verabschiedete sich Stück für Stück Steffen Braun. Der Mann aus dem badischen wechselte an seinem Unimog während der Rallye so viele Teile, dass er im Ziel die Frage nach dem Baujahr nur mit einer vagen Angabe "von ... bis" beantworten konnte. Vorschlag: Der rassig-scharze Mog solle doch künftig "Cher" heißen!

Sieg beinahe im Schlamm versenkt

Udo Heidenreich, ebenfalls schon in der Breslau-Siegerliste verewigt, kämpfte vorne mit, musste dann aber Daniel Günther, Winneboud de Lille und Patrick Töpfer ziehen lassen. Die drei Mogs klebten in der Zeitwertung nahe aneinander. Als dann Vorjahressieger Patrick Töpfer in der allerletzten Etappe in einem Schlammloch den Fünftonner-Unimog auf die Fahrerseite warf und der Belgier de Lille mit seinem kleinen und sauschnellen 416er vorbeihuschte, schien das Ding für Töpfer gelaufen, obwohl er dank schneller Hilfe innerhalb weniger Minuten wieder auf den Rädern stand. Am Ende reichte es hauchdünn für die Titelverteidigung vor Daniel Günther und de Lille. Übrigens: Töpfer Navigatorin und Lebensabschnittspartnerin Inga Budde, wie Töpfer auch als Fahrerin im Truck Trial unterwegs, verlor bei diesem Sturz ihre Off Road-Unschuld. Nie zuvor war sie mit einem Lkw umgekippt!

Serien-Sieger

Bei den Trucks über 7,5 Tonnen wollte Robert Striebe seine Serie fortsetzen. 2011 mit dem MAN Kat Dritter, im vergangenen Jahr Zweiter – das Ziel für 2013 war damit vordefiniert. Aber auch in diesem Jahr galt es auf dem Weg ganz nach oben, den grauen Super-IFA von Harald Chemnitz zu schlagen, oder auf den – eher unwahrscheinlichen – Ausfall des mausgrauen Geländerenners aus Erfurt zu hoffen. Aus der einen Serie (Striebe) wurde nichts. Eine andere hielt dafür im vierten Jahr: Auch in der großen Klasse blieb alles beim alten, Breslau-Sieg Nummer fünf für die Chemnitz Crew, davon vier in Serie. Für Robert Striebe blieb nur die Bestätigung der Vorjahresleistung: Platz zwei vor Andrae/Offen mit dem schweren Agrar-Mog.

Chemnitz hört auf

Die Überraschung dann bei der Siegerehrung, als "Dominator" Harald Chemnitz vor der versammelten, überraschten Rallyegemeinde seinen Rücktritt von der Breslau erklärte!
Für den einen oder anderen "Chemnitz Dauergeschädigten" ein Grund mehr, Party zu machen. Schließlich gibt es ab 2014 wieder Hoffnung auf Platz eins bei den schweren Trucks! Die Feier jedenfalls soll mindestens so lange gedauert haben wie eine aufwendige Lkw-Bergung aus einem Mega-Schlammloch.

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