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20 Jahre trans aktuell Grußwort von BGL-Präsident Hermann Grewer

AMÖ Jahrestagung 2009 Foto: Matthias Rathmann

Hermann Grewer, Präsident Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), gratuliert der trans aktuell zu zwei Jahrzehnten sachkundiger und fairer Berichterstattung.

In unserer schnelllebigen Zeit sind 20 Jahre eine große Spanne. Wir gratulieren der trans aktuell zu zwei Jahrzehnten außerordentlich sachkundiger und vor allem auch fairer Berichterstattung. Schalten wir einmal 20 Jahre zurück: Beherrschendes Thema war die EU-Deregulierung mit dem Wegfall von Tarifen und Konzessionen. Die von der Politik zeitgleich versprochene Harmonisierung ließ jedoch noch lange Jahre auf sich warten. Der BGL rechnet es sich – nicht ohne Stolz – als sein Verdienst an, im Rahmen der Mauteinführung mit dem damaligen Kanzleramtsminister Dr. Frank-Walter Steinmeier einen jährlichen Harmonisierungsbeitrag von 600 Millionen Euro für das Transportlogistikgewerbe ausgehandelt zu haben.

Weitere einschneidende Änderungen brachten die EU-Osterweiterung und Kabotage-Freigabe: Wie man anhand der BAG-Mautstatistiken nachverfolgen kann, nimmt der Anteil deutscher Lkw an den auf deutschen Autobahnen erbrachten Mautkilometern kontinuierlich ab. Hier erweisen sich die Kostenvorteile osteuropäischer Standorte bei Entlohnung und Besteuerung nachhaltig als marktrelevant.

Ökologische Fortschritte finden zu wenig Anerkennung

Was an den Mautstatistiken aber auch abzulesen ist, ist die kontinuierliche Zunahme abgasarmer und damit umweltfreundlicher Lkw. Wir würden uns wünschen, dass die enormen Fortschritte im Umweltbereich, die das schwere Nutzfahrzeug in den letzten beiden Jahrzehnten gemacht hat, in der breiten Öffentlichkeit größeren Widerhall und Anerkennung fänden. Auch die Unfallbilanz hat sich in diesem Zeitraum – immer eingedenk unseres Grundsatzes "Jeder Unfall ist einer zu viel" – positiv entwickelt: Obwohl sich die Transportleistung fast verdoppelt hat, sank die Zahl der bei Lkw-Unfällen Getöteten und Schwerverletzten um die Hälfte. Der BGL und seine Mitglieder haben sich jedoch noch nie auf Erreichtem ausgeruht: So befürworteten BGL, BG-Verkehr und Kravag schon frühzeitig den freiwilligen Einbau von Fahrerassistenzsystemen. Die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Feldversuchs, den diese Partner 2008 unter der Schirmherrschaft des damaligen EU-Vizepräsidenten Günter Verheugen gestartet hatten, beweisen den hohen Nutzen dieser Systeme für die Unfallprävention. Der BGL und seine Partner sind damit dem Gesetzgeber weit voraus und entsprechen mit ihrem Anspruch auf ein nachhaltiger werdendes Transportsystem den öffentlichen Anliegen und Forderungen an modernen Güterverkehr.

Dafür hat sich auch auf anderem Gebiet einiges getan: Das Verhältnis zwischen den Verkehrsträgern ist entspannter geworden. Die verhärteten Fronten und die Konfrontation der Verkehrsträger sind dem Denken in Systemen und Netzwerken gewichen. Das prognostizierte Verkehrswachstum fordert alle Verkehrsträger bis hin zu ihren Kapazitätsgrenzen. Für kleinliches Konkurrenzdenken und ideologische Grabenkämpfe gibt es dabei keine Rechtfertigung. Das deutsche Transportlogistikgewerbe hat sich in den vergangenen 20 Jahren mit Qualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität und mit Spezialisierung auf die konkreten Bedürfnisse seiner Kunden immer wieder »neu erfunden« und damit seine Zukunftsfähigkeit durch Anpassung gesichert.
 
Die Zukunft setzt auf hochorganisierte Systeme, in denen das Trucking von A nach B zur schieren Preisfrage wird. Dort haben gebietsfremde Anbieter mit hohen Wettbewerbsverzerrungen die Nase vorn. Deutsche Unternehmen finden dagegen ihren Platz im Wettbewerb mittels kooperativer Systembildung und Netzwerken. Die daraus zu erzielenden Qualitäts- und Skaleneffekte erbringen den Mehrwert für Wirtschaft und Verbraucher, den Transportlogistikunternehmen benötigen, um am »Standort D« erfolgreich zu bleiben.

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