Gert Hebert, Präsident des Bundesverbands Möbelspedition und Logistik (AMÖ), sieht künftig weiter große Aufgaben auf das Gewerbe zukommen.
Die letzten 20 Jahre haben der gesamten Verkehrswirtschaft gravierende Veränderungen gebracht. Vom Ende der Tarife, dem Transportrechtsreformgesetz und der Einführung der Autobahnmaut, zunächst zeit- und ab 2005 streckenabhängig, war die Möbelspedition gleichermaßen betroffen wie die Transportwirtschaft.
Neben den allgemeinen auf den Transport bezogenen Veränderungen ist diese Zeitspanne auch durch besondere Entwicklungen geprägt. Zunächst war da die anhaltende Umsetzung der deutschen Wiedervereinigung, mit der Hilfe für die Kollegen in den damals noch neuen Bundesländern. Der Höhepunkt der Wiedervereinigung aus Gewerbesicht war der Umzug der Bundesregierung und des Parlaments von Bonn nach Berlin. Besonders positive Entwicklungen waren in dieser Zeitspanne die Ansätze zur stärkeren Professionalisierung und Profilierung. Mit der Erarbeitung der europäischen Normen für Umzüge und Einlagerung wurden einheitliche Standards für die Qualität unserer Dienstleistung gesetzt. Seit dem Start des Ausbildungsberufs Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice im Jahr 2006 hat unser Gewerbe die Möglichkeit, umfassend und qualifiziert und vor allem anerkannt auszubilden.
Verband entwickelt sich weiter
Mit Blick auf unseren Verband gab es in den letzten 20 Jahren ebenfalls Entwicklungen, die am Anfang dieser Zeit noch nicht vorstellbar gewesen wären. Exemplarisch zeigen dies der Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Speditions- und Logistikverband DSLV, die Entwicklung einer allgemein zugänglichen Fachmesse »MöLo« und die Aufgabe der verbandsexklusiven Information mit unserer neuen Verbandszeitschrift ab dem Jahr 2013.
Ein Rückblick wäre aber unvollständig ohne den Blick nach vorn. Mit einer gewissen Sorge blicken wir auf die kontinuierlich steigenden Kraftstoffkosten, die immer teureren Fahrzeuge, die zu erwartenden Entwicklungen bei der Autobahnmaut, auf stetig zunehmende Einschränkungen und Auflagen für den Verkehr und die Frage, wie unser Arbeitskräftebedarf in Zukunft gedeckt werden kann.
Verkehr ohne Ideologisierung betrachten
Wo eine Vorausschau ist, dürfen aber auch Wünsche geäußert werden. Wir hoffen, dass künftig der Verkehr ohne Ideologisierung betrachtet wird, die Leistungen der Logistikbranche anerkannt werden, unternehmerisches Handeln wieder gewürdigt wird und nicht zuletzt natürlich hoffen wir auch auf eine Verlässlichkeit der Politik.
Der trans aktuell wünschen wir in der Zukunft weiterhin hohe Aufmerksamkeit, basierend auf redaktioneller Qualität und spannender Umsetzung all der Themen, die uns, die Leser aus der Verkehrswirtschaft, interessieren. Besonders würden wir uns freuen, wenn Sie noch vor ihrem 25-jährigen Jubiläum über die Festlegung der Berufszugangsschranke für Umzugstransporte im GüKG auf zwei Tonnen zulässiges Gesamtgewicht berichten können.