Der Bundesverband für Eigenlogistik und Verlader (BWVL) drängt auf zusätzliche staatliche Unterstützung für die Dekarbonisierung im Straßengüterverkehr. Beim Nachhaltigkeitsforum in Frankfurt machte der Verband deutlich, dass mittelständische Unternehmen ohne finanzielle Entlastung den Umstieg auf emissionsfreie Technik kaum stemmen können.
Pauschale Zuschüsse statt komplizierter Kostenrechnung
Zentraler Vorschlag des Verbandes: ein Zuschussprogramm für Null-Emissions-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. Festbeträge nach Unternehmensgröße sollen die Berechnung von Mehrkosten überflüssig machen und die Antragstellung vereinfachen. Vorbild ist nach Angaben des BWVL die Niederlande, wo deutlich mehr emissionsfreie N3-Lkw zugelassen wurden. Als Basis könne der De-minimis-Rahmen von 300.000 Euro dienen, was zugleich die Mehrbelastung durch CO₂-Kosten abfedern würde.
Steuerliche Rückstellungen als zweites Instrument
Neben Zuschüssen fordert der Verband einen eigenen steuerlichen Rückstellungstatbestand. Unternehmen sollen damit künftige Investitionen in emissionsfreie Fahrzeuge und Ladepunkte frühzeitig finanziell absichern können. BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger betonte, dass die Dekarbonisierung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, die steuerlich begünstigt werden müsse.
Ziel: Marktwirtschaftliche Anreize statt Verpflichtungen
Die beiden Instrumente sollen finanzielle Risiken reduzieren und Investitionen planbarer machen. Damit will der Verband verpflichtenden Quoten für Null-Emissions-Fahrzeuge in der EU-Initiative „Clean Corporate Fleets“ entgegenwirken. Ziel sei es, die Transformation fair zu verteilen und den Logistikstandort wettbewerbsfähig zu halten.





