Transit durch Tirol: Gemeinsam Druck machen

Transit durch Tirol
Gemeinsam Druck machen

Alpentransit: Verbände aus Bayern und Tirol fordern Änderungen beim Nachtfahrverbot und Realisierung des Brenner-Nordzulaufs. Die Sperrung der Lueg-Brücke wirft ihre Schatten voraus.

Gemeinsam Druck machen
Foto: Thomas Küppers

Wirtschaftsverbände aus Bayern und Tirol fordern, die Transit-Hindernisse in Tirol für den Güterverkehr zu beenden. Zwei Maßnahmen stehen im Vordergrund, bei der Frage einer Mauterhöhung in Bayern zeigen sich die Beteiligten nicht unbedingt einig.

Gemeinsam haben der Unternehmerverband Südtirol (UVS), die Industriellenvereinigung Tirol (IV Tirol) und die Vereinigung der Bayrischen Wirtschaft (vbe) in München eine Erklärung für einen „klimagerechten freien Alpenquerenden Warenverkehr“ unterschrieben, der die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Umwelt achte. Die Forderungen: Die EU müsse in Europa jederzeit den freien Warenverkehr gewährleisten; die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel müssen priorisiert und beschleunigt realisiert sowie die Harmonisierung des Schienenverkehrs vorangetrieben werden; der Aufbau einer ausreichenden Infrastruktur für alternative Antriebstechnologien müsse zügig vorankommen. Und: „Verkehrsbeschränkende Maßnahmen müssen auf ein Minimum begrenzt werden. Die Wirtschaft muss in die Erarbeitung praxisgerechter Lösungen eingebunden werden.“

Verbesserung der Situation auf der Brennerroute

„Unser Anspruch ist, die Ist-Situation auf der Brennerroute so schnell wie möglich zu verbessern, auf der Straße wie auf der Schiene“, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des vbw. Gerade für die bayerische Wirtschaft hat die Strecke eine wichtige Bedeutung: Demnach werden im Warenaustausch mit Österreich und Italien jedes Jahr rund 50 Milliarden Euro generiert, die bayerische Industrie exportierte allein 2023 Waren im Wert von 18 Milliarden Euro nach Österreich. Der Import von Italien nach Bayern betrug rund 14,2 Milliarden, von Österreich nach Bayern 14,2 Milliarden Euro – ein erheblicher Teil werde dabei über Brennerpass und -autobahn transportiert.

Seit Jahren gebe es massive Beeinträchtigungen für den Verkehr in Tirol. Das größte Ärgernis sei dabei die Blockabfertigung für Lkw, mit der Folge von Staus bis 70 Kilometer Länge auf bayerischer Seite, wie Brossardt sagte. Mit den angekündigten Baumaßnahmen an der Lueg-Brücke (siehe Kasten) verschärfe sich die Situation weiter, nicht nur am Brenner, sondern auch auf anderen Strecken wie der Tauernautobahn. Eine Entspannung durch alternative Routen sei ebenfalls nicht in Sicht – Bauarbeiten reduzieren auch mittelfristig die Kapazitäten am Gotthardt, Lötschberg oder im Montblanc-Tunnel. „Die Alternativen werden immer weniger real, weil immer mehr der gleichen Probleme auftreten. Der Brenner bleibt dahingehend weiter der Schlüssel“.

Die Brennerroute ist als Verbindung zwischen Nord- und Südeuropa auch für die Tiroler Unternehmen wichtig, berichtete Max Kloger, Präsident des IV Tirol. „Jedes Jahr passieren 2,4 Millionen Lkw und 14 Millionen Pkw die Brennerautobahn, die eine Lebensader der Regionen entlang der Route ist. Ohne diese zentrale Transitroute wären auch viele Unternehmen in Tirol und angrenzenden Regionen nicht in der Lage, Waren zu transportieren.“

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