HDV-E-Projekt: E.ON startet Lkw-Megawatt-Ladenetz

EU fördert Megawatt-Ladenetz
E.ON und Partner starten Pojekt für Lkw-Verkehr

E.ON, Voltix und Greenway treiben mit EU-Unterstützung ein Megawatt-Ladenetz für elektrische Lkw voran. 330 Ladepunkte sollen bis 2028 entlang zentraler europäischen Routen entstehen.

E.ON treibt das Megawattladen für schwere Nutzfahrzeuge voran
Foto: E.ON

Die Elektrifizierung des europäischen Schwerlastverkehrs nimmt Fahrt auf. Gemeinsam mit Voltix und Greenway hat E.ON eine Förderzusage der EU für das Infrastrukturprojekt HDV-E erhalten. Damit soll entlang wichtiger Fernverkehrsachsen ein grenzüberschreitendes Megawatt-Ladenetz aufgebaut werden – ein Meilenstein für den klimafreundlichen Gütertransport. Insgesamt stellt die EU dafür 70,3 Millionen Euro bereit.

330 Ladepunkte an 55 Standorten – bis Herbst 2028

Bis 2028 sollen europaweit 330 Hochleistungs-Ladepunkte entstehen, ausgestattet mit der neuen Megawatt Charging System (MCS)-Technologie. Sie erreichen eine Ladeleistung von mindestens einem Megawatt und richten sich ausdrücklich an Betreiber batterieelektrischer Lastwagen. Die Standorte verteilen sich auf neun Länder – darunter Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Schweden, Dänemark, Polen und Ungarn. Geplant sind jeweils mindestens vier Ladepunkte pro Standort, öffentlich zugänglich und mit offenem Roaming sowie einfachen Bezahlmöglichkeiten ausgestattet.

Megawatt-Laden als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Damit batterieelektrische Lkw im Fernverkehr eine reale Alternative zum Dieselmotor werden, müssen Reichweiten und Ladezeiten praxistauglich sein. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt an.Für Timo Sillober, CEO von E.ON Drive Infrastructure, ist die Bedeutung klar: „Nur mit Ladeleistungen im Megawatt-Bereich können elektrische Lkw in der Praxis das leisten, was heute Diesel schaffen.“ Auch die Partner betonen den strategischen Charakter des Vorhabens. Voltix-Geschäftsführer Louis Du Pasquier spricht von einem „entscheidenden Moment“ für die Dekarbonisierung des Güterverkehrs. Für Greenway-Gründer Peter Badik ist das ultraschnelle Laden „ein bedeutender Schritt hin zu einem saubereren Transportsystem“.

Eine der größten E-Lkw-Initiativen Europas

HDV-E zählt zu den derzeit umfassendsten europäischen Infrastrukturprojekten für den E-Lkw-Verkehr. Das Megawatt-Laden gilt als technologischer Durchbruch: Kompatible Lkw sollen in Ladepausen von unter 45 Minuten Energie für Hunderte Kilometer nachladen können – ein entscheidendes Kriterium für Spediteure. Die EU kofinanziert das Projekt im Rahmen der Alternative Fuel Infrastructure Facility (AFIF), einem Teil der Connecting Europe Facility (CEF). Koordiniert wird die Förderung von der European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA).

Die Unternehmen hinter dem Projekt

E.ON Drive Infrastructure betreibt bereits mehr als 8.000 öffentliche Ladepunkte in elf europäischen Ländern und will das Netz gezielt ausbauen.Voltix, eine VINCI-Concessions-Tochter, entwickelt Ladeinfrastruktur speziell für schwere Nutzfahrzeuge. Greenway betreibt über 4.800 Ladepunkte in Mittel- und Osteuropa und setzt auf erneuerbare Energien und Energiespeicher. Gemeinsam wollen die Partner die Grundlage dafür schaffen, dass europäische Logistikunternehmen künftig zunehmend auf elektrische Fernverkehrs-Lkw setzen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • EU fördert HDV-E-Projekt mit 70,3 Mio. Euro.
  • 330 MCS-Ladepunkte bis Herbst 2028 geplant.
  • Ladeleistung: ≥ 1 Megawatt pro Ladepunkt.
  • 55 Standorte in 9 europäischen Ländern.
  • Projektpartner: E.ON, Voltix, Greenway.
  • Megawatt-Laden ermöglicht E-Lkw Reichweiten & Ladezeiten auf Diesel-Niveau.
  • Förderung über AFIF/CEF, verwaltet durch CINEA.
  • E.ON betreibt bereits 8.000 öffentliche Ladepunkte.
  • Greenway: 4.802 Ladepunkte in Mittel- und Osteuropa.