Fahrzeugnahe Dienstleistungen sind seit 100 Jahren das Kerngeschäft des Stuttgarter Unternehmens Dekra. Im 100. Jahr seines Bestehens setzt der Konzern aber nicht nur auf den Ausbau seiner globalen Präsenz, sondern auch auf neue Dienstleistungen und Services für Kunden in den Bereichen Mobilität der Zukunft, Nachhaltigkeit sowie Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz. „Unsere Mission bliebt weiter, die Welt nachhaltiger und sicherer zu machen“, sagte Stan Zurkiewicz, Vorstandsvorsitzender und CEO bei Dekra e.V. und Dekra SE. „Dank unseres zukunftsorientierten Geschäftsmodells haben wir in einem Jahr großer wirtschaftlicher Spannungen für robustes Wachstum gesorgt“, sagte Zurkiewic.
Umsatzplus von fast 5 Prozent, ohne Zeitarbeit 7 Prozent
Wie die Zahlenbilanz 2024 ausfiel, stellte CFO Wolfgang Linsenmaier vor. Demnach erwirtschaftete Dekra 2024 weltweit einen Umsatz von 4,29 Milliarden Euro, 4,7 Prozent mehr als 2023. Im Kerngeschäft, ohne den Bereich Zeitarbeit, verbesserte sich der Umsatz sogar um 7 Prozent. Das EBIT wurde um 4,2 Prozent auf 266 Millionen Euro gesteigert, während das EBITDA mit einem Plus von 5,4 Prozent 480,1 Millionen Euro erreichte. Laut Linsenmaier ergänzten 800 neue Mitarbeitende die Stammbelegschaft, die damit auf rund 33.000 Mitarbeitende anstieg, insgesamt arbeiten in rund 60 Ländern rund 48.000 Mitarbeitende für Dekra.
So hat sich das Geschäft von Dekra nach Regionen entwickelt
Bezogen auf die einzelnen Regionen stieg in Mittelosteuropa und dem Nahen Osten der Umsatz um 5,2 Prozent auf 200,3 Millionen Euro. In Nordwesteuropa legte Dekra um von 10,3 Prozent zu und erreichte 438,4 Millionen Euro, in Südwesteuropa belief sich der Zuwachs auf 7,9 Prozent (595 Millionen Euro). Die Regionen Americas und Asien-Pazifik gewannen um 13,2 Prozent beziehungsweise 5,6 Prozent dazu (auf 163,4 Millionen Euro beziehungsweise 275,2 Millionen Euro). Im Kernmarkt DACH legte Dekra trotz der schwierigen Situation bei der Zeitarbeit um nahezu 6 Prozent zu.
Wachstumsthema Gesundheitscheck für E-Fahrzeuge
Mit Blick auf die Geschäftsbereiche haben laut den Vorständen alle Bereiche, ausgenommen der Zeitarbeit, zu der positiven Umsatzentwicklung beigetragen, wobei die Sparte „Vehicles“ mit 2,138 Milliarden Euro (+6,4 Prozent) weiter an der Spitze ist. 2024 wurden durch die Dekra rund 32 Millionen Fahrzeugprüfungen durchgeführt, der Konzern sieht sich an der Spitze der globalen Fahrzeuginspektionen. Dabei bietet der Bereich neben Fahrzeugprüfungen und -gutachten inzwischen weit mehr, etwa einen patentierten Batterie-Schnelltest für E-Autos. Von den sogenannten im vergangenen Jahr „Gesundheitscheck“ für Fahrzeugbatterien führte die Dekra demnach vergangenes Jahr pro Monat 500 durch, Tendenz steigend.
Der Bereich „Industrial Assets“ verbesserte seinen Umsatz um fast 6 Prozent auf 621,2 Millionen Euro. Der Wachstumsbereich beinhaltet etwa die Prüfdienstleistungen für Industrieanlagen, die Dekra aus Gründen der Arbeitssicherheit weiter digitalisieren möchte. Demnach ist Dekra etwa inzwischen führend bei robotischen Prüfungen, und über die Remote Assistence Inspection (RAI)-Technologie können demnach technische Prüfung an jedem Ort der Welt unterstützt werden.
Ausbau der globalen Akkreditierungen und Zertifizierungen
Zum Serviceportfolio, das 2025 weiter ausgebaut werden soll, gehört demnach auch das Angebot „Digital Trust Service“, das sich an globale Hersteller richtet, die ihre Produkte in den verschiedensten Märkten zertifizieren lassen müssen. Mit der integrierten Prüfung und Zertifizierung von drei essenziellen Sicherheitsaspekten durch die Dekra – funktionale Sicherheit, Cybersicherheit und KI – lassen sich demnach Produktinnovationen schneller auf den Markt bringen und Sicherheitsrisiken minimieren.
So blickt Dekra ins laufende Geschäftsjahr 2025
Auch wenn die wirtschaftlichen Bedingungen schwierig bleiben, werde der Konzern im laufenden Jahr sein Wachstum fortsetzen, sagte CEO Stan Zurkiewicz. Etwa im Hinblick auf die gegenwärtige Gefahr eines Handelskrieges durch die USA auf einen guten Willen und gute Gespräche etwa mit der EU setzt. Nicht nur feiert der Konzern seinen 100. Geburtstag, in diesem Jahr will der Dekra-Vorstand auch die neue Strategie für die nächsten fünf Jahre und darüber hinaus vorstellen. Ziel des Konzerns sei es unter anderem, seinen positiven gesellschaftlichen Beitrag noch weiter auszubauen. „Die technische Entwicklung geht weiter, die Mission der Dekra ist daher wichtiger denn je: Wir bauen Brücken zwischen Innovation und Sicherheit.“