Die Allianz Versicherung hat in fünf europäischen Ländern Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer zum Thema „Sicherheit von ungeschützten Verkehrsgruppen im urbanen Raum“ befragt. Zwar weichen die Ergebnisse je nach Land voneinander ab, aber der Tenor bleibt der gleiche: Assistenzsysteme werden ausgeschaltet, weil sie als „unpraktisch“, „störend“ oder „unnötig“ empfunden werden. Dabei wären viele Unfälle nicht passiert, wenn die technischen Helfer aktiv gewesen wären.
Jeder zweite Fahrer schaltet Assistenzsysteme ab
Das wichtigste Ergebnis der laut Allianz repräsentativen Umfrage: 50 Prozent der befragten Fahrer und Fahrerinnen von schweren Fahrzeugen in Deutschland geben an, die Fahrerassistenzsysteme ihrer Lkw oder Transporter häufig oder manchmal auszuschalten. In anderen Ländern ist die Situation ähnlich – mit 54 Prozent in Frankreich und Großbritannien, 48 Prozent in Spanien und 47 Prozent in Italien. Als Gründe werden angegeben, dass die Systeme „unpraktisch“, „störend“ oder „unnötig“ sind oder dass sie teilweise nicht richtig funktionieren.
Brenzlige Verkehrssituationen gibt es wöchentlich
Das ist umso erstaunlicher, als dass rund jeder zweite der befragten Fahrer und Fahrerinnen mindestens einmal pro Woche einen gefährlichen Konflikt mit ungeschützten Verkehrsgruppen erlebt. Dies geben in Deutschland 53 Prozent der Lkw- oder Transporter-Fahrer an, in Spanien 48 Prozent, in Italien 45 Prozent, in Frankreich 43 Prozent und in Großbritannien 42 Prozent.
Leistungsfähige Fahrerassistenzsystemen vonnöten
Ulrich Stephan, Firmenvorstand der Allianz Versicherung, sieht deswegen ein signifikantes Potenzial in der Integration von leistungsfähigen Fahrerassistenzsystemen: „Die Perspektive der Fahrer zeigt, dass die aktuelle Lage zu einer hohen Anzahl von Risikosituationen führt. Effektive Assistenzsysteme können neben dem positiven Effekt auf die Verkehrssicherheit auch Vorteile bei der Kfz-Versicherung für die Flottenbetreiber haben. Denn nur mit sicheren Fahrzeugen können Unfälle vermieden werden.“