Studie zur Zustellarbeit 4.0: „Plattformökonomie schafft keine Sicherheit“

Studie zur Zustellarbeit 4.0
„Plattformökonomie schafft keine Sicherheit“

Dr. Bernd Bienzeisler vom Fraunhofer IAO über Zustellarbeit 4.0 und was KEP-Unternehmen beachten müssen.

„Plattformökonomie schafft keine Sicherheit“
Foto: Robert Kneschke
trans aktuell: Herr Dr. Bienzeisler, das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat eine 360-Grad-Analyse zur Zustellarbeit 4.0 veröffentlicht. Mit welcher Erkenntnis hätten Sie nicht gerechnet?

Dr. Bernd Bienzeisler: Für die Analyse haben wir hochrangige Führungskräfte aus dem KEP-Bereich befragt, ebenso Betriebsratsvertreter. Ich war zum einen überrascht, wie viele KEP-Sendungen gestohlen werden, das ist wohl vor allem in den Großstädten ein Thema. Zum anderen fand ich interessant, dass das Top-Management auch tatsächlich ein Bewusstsein für die Qualität der Arbeit hat und weiß, wie die Prozesse von dieser Qualität abhängen.

2020 hat die KEP-Branche einen weiteren Boom durch die Pandemie erlebt. Wie haben Sie das bei den Befragungen erlebt?

Die Dynamik des Sendungsaufkommens ist gewaltig, die Unternehmen arbeiten am Anschlag. Auch deshalb drängt Amazon weiter in den Zustellmarkt, weil dem Konzern bewusst ist, dass die Kapazitäten der Dienstleister nicht ausreichen, um das Wachstum mitzugehen. Was mich als Arbeitswissenschaftler aber wundert, ist die Nachhaltigkeit der Zustellung. Dabei geht es meistens nicht um den Punkt Arbeit, sondern eher um ökologische Fragen wie etwa die Zustellung mit Lastenrädern. Viele Verantwortliche stellen sich aber gar nicht die Frage, was das für die Arbeit heißt.

Wie etwa?

Der Trend zu alternativen Zustellkonzepten heißt beispielsweise, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der letzten Meile unter Umständen wieder mehr fußläufig zustellen. Haben sie dafür auch die richtigen Zustellhilfen? Denn das heißt auch körperlich schwere Arbeit.

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