Bilanz für das Jahr 2024: Plus bei Lkw-Reifen

Reifenhandel zieht positive Bilanz
Deutliches Plus bei Lkw-Reifen

Die Reifenhersteller blicken auf ein wirtschaftlich gutes Jahr 2024 zurück. Das Reifenersatzgeschäft insgesamt lief besser als erwartet. Und die Prognose für 2025 ist weitgehend stabil.

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Foto: Continental

Knapp 47,5 Millionen Lkw-, Transporter- (Leicht-Lkw-, kurz LLkw-) und Pkw-Reifen wurden im Jahr 2024 im Reifenersatzgeschäft in Deutschland verkauft. Das entspricht einem Plus von gut 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Trotz deutlicher Personalkostensteigerungen sehen wir zum Jahresende über alle Reifenfachhandelsbetriebe auch bei Umsatz und Ertrag eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr“, sagt Michael Schwämmlein, Geschäftsführer Technik beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV).

Konträre Entwicklung bei Neureifen und runderneuerten Reifen

Im Segment Lkw-Reifen zeigt sich bei den beiden Produktgruppen Neureifen und runderneuerte Reifen eine gegenläufige Entwicklung: Während der Absatz von Neureifen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf knapp 1,84 Millionen Stück zunahm, stellte der Verkauf von 630.000 runderneuerten Lkw-Reifen einen Rückgang von 4,8 Prozent gegenüber 2023 dar. Damit hat sich das Verhältnis weiter zugunsten von Neureifen verschoben und nur noch etwa jeder vierte verkaufte Lkw-Reifen ist runderneuert, während der Absatzanteil im Vorjahr noch bei gut 27 Prozent lag. Zu Unrecht, wie der BRV betont. Denn mit deutlich verringertem Rohstoffverbrauch und CO2-Ausstoß im Vergleich zur Neureifenproduktion ist die Reifenrunderneuerung ein Paradebeispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Gesättigter Reifenersatzmarkt

Für das laufende Jahr rechnet der BRV mit keinem weiteren nennenswerten Zuwachs. Der Reifenersatzmarkt ist laut BRV wegen des hohen Fahrzeugbestandes weitgehend gesättigt und zudem von der anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage geprägt. Damit sei bereits der Status quo als Erfolg zu werten. In seiner Prognose geht der BRV für das Lkw-Segment von einem leichten Wachstum aus (Lkw neu: plus 1,1 Prozent, runderneuert: plus 1,6 Prozent). Bei LLkw wird mit einer Stagnation gerechnet. Echte Wachstumsimpulse erwartet der BVR nicht, lediglich eine weitere Verschiebung der Marktanteile innerhalb der Produktgruppen.

Reifenhandel stärkster Absatzkanal

Im Marktsegment Lkw-Reifen dominiert traditionell der spezialisierte Reifenfachhandel das Geschäft. Sein Absatzanteil liegt der aktuellen BRV-Distributionsanalyse zufolge stabil bei 90 Prozent, der Rest entfällt zu gleichen Teilen auf die beiden Distributionskanäle Autohäuser/markengebundene Kfz-Werkstätten und freie Kfz-Werkstätten.

Positive Ergebnisse bei Reifenhandels- und -servicebranche

Trotz durchschnittlicher Kostensteigerungen von 8,3 Prozent bei Personal- und 2,7 Prozent bei Raumkosten konnten die Unternehmen der deutschen Reifenhandels- und -servicebranche 2024 positive betriebswirtschaftliche Ergebnisse erwirtschaften. „Diese Ergebnisse zeigen uns, dass die Unternehmen der Reifenservicebranche in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld umsichtig agiert und Renditechancen genutzt haben“, sagt BRV-Geschäftsführer Yorick Lowin. „Genau das muss auch weiterhin die Strategie in einem Markt sein, der wie das Reifenersatzgeschäft mengenmäßig weitgehend gesättigt ist.“