Der Logistikdienstleister Kühne+Nagel hat seine Schlagkraft im Landverkehr deutlich erhöht. Er hat sein Netzwerk ausgebaut, seine IT-Landschaft modernisiert und aufgrund der Kostensteigerungen auch die Preise erhöhen können. „Wir haben ein Preisniveau erreicht, das unserer Leistung angemessen ist“, erklärt Vorstandsmitglied Dr. Hansjörg Rodi im Gespräch mit trans aktuell. Der 57-Jährige hat seit August die Verantwortung für den Landverkehr, zuvor führte er seit dem Jahr 2016 die deutsche Landesgesellschaft sowie die Kühne+Nagel -Geschäfte in Mittel- und Osteuropa. Vorangegangen waren zwei Jahrzehnte in unterschiedlichen Führungspositionen bei DB Schenker.

Was das Preisniveau angeht, sagt Rodi: „Die Kunden erkennen, dass die Qualität und Versorgungssicherheit wichtiger zu bewerten sind als der schiere Preis.“ Aufgrund gestiegener Kosten im Einkauf – sei es beim Laderaum oder bei der Energie – habe Kühne+Nagel auch keine andere Wahl gehabt, als das Frachtniveau anzupassen. Die Kunden hätten dies überwiegend akzeptiert. Ein erhöhter Aufwand habe sich auch aufgrund des regulatorischen Umfelds ergeben, konkret etwa in Zusammenhang mit dem EU-Mobilitätspaket. Auch dieser müsse in den Transport- und Logistikpreisen berücksichtigt werden.
TMS RoadLog schon in mehr als 40 Ländern am Start
Neben den Preisen hat auch eine verbesserte IT-Infrastruktur zu einer besseren Performance beigetragen. Kühne+Nagel hat sein unternehmenseigenes Transport-Management-System (TMS) inzwischen in mehr als 40 Ländern an den Start gebracht, nach Angaben von Dr. Rodi im Wesentlichen in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika. Das System nennt sich RoadLOG und ist eine Weiterentwicklung des Systems der französischen Landesgesellschaft.
Der deutsche Markt ist beim Landverkehr einer der wichtigsten für Kühne+Nagel. Beim Ausrollen des TMS auf die Kühne+Nagel-Landesgesellschaften bildet er dennoch das Schlusslicht, denn er hat seine eigenen Gesetze. „In Deutschland sind viele Dinge komplexer, allein schon durch unsere Zugehörigkeit zum IDS-Verbund bei den Stückgutverkehren“, erläutert Rodi. Insofern sei Deutschland hier das Sahnehäubchen. RoadLOG ermöglicht dem Landverkehrsvorstand zufolge robuste Prozesse, eine ideale Verzahnung der Kühne+Nagel-IT-Landschaft und eine sofortige Sichtbarkeit aller Aktionen.

Die Anstrengungen im Landverkehr spiegeln sich auch im Ergebnis wider. Das erste Quartal 2023 war für die Sparte das erfolgreichste in der Firmengeschichte: Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um 73 Prozent auf 52 Millionen Franken beziehungsweise Euro (bei zurzeit in etwa gleichem Kurs). „Dass wir dies vor dem Hintergrund stagnierender Sendungsmengen realisiert haben, sehen wir als besonderen Erfolg an“, bilanziert der Manager und erwartet auch für den weiteren Jahresverlauf Stabilität für die Landverkehrs-Aktivitäten.
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