DHL: Händler hoffen auf Black-Friday-Umsatz

Händler hoffen auf Black-Friday-Umsatz
Kunden werden laut DHL-Report misstrauischer

DHL eCommerce Trend Report zeigt: Während Händler auf Black-Friday-Umsätze hoffen, schwindet das Vertrauen vieler Käufer in Rabatte. Besonders deutlich wird der Unterschied zwischen Gen Z und Babyboomern.

Der Black Friday beflügelt den Onlinehandel
Foto: DHL Group

Der Black Friday gilt seit Jahren als Startschuss für das umsatzstärkste Quartal im Onlinehandel. Rabattschlachten, limitierte Angebote und aggressive Marketingkampagnen bestimmen das Bild – doch das Vertrauen der Käufer scheint zu bröckeln. Das zeigt der aktuelle DHL eCommerce Trend Report, der weltweit Zehntausende Online-Shopper und mehrere tausend Händler befragt hat.

84 Prozent der Onlinehändler planen Teilnahme 2025

Für die Händler hat das Shopping-Event nichts von seiner Bedeutung verloren. 84 Prozent der befragten Unternehmen wollen 2025 wieder teilnehmen, viele von ihnen mit der Erwartung, deutlich höhere Umsätze zu erzielen als an gewöhnlichen Verkaufstagen. Vor allem große Onlinehändler blicken optimistisch auf das Jahresendgeschäft: 69 Prozent meldeten 2024 ein Umsatzplus am Black Friday im Vergleich zum Vorjahr.

Kundenvertrauen sinkt: Skepsis gegenüber Rabatten wächst

Auf der Käuferseite zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Während die Händler davon ausgehen, dass ihre Angebote als glaubwürdig wahrgenommen werden, vertrauen nur 50 Prozent der Konsumenten den Preisnachlässen rund um den Black Friday. Besonders klar fällt der Generationenvergleich aus: 56 Prozent der Gen Z halten die Rabatte für glaubwürdig, doch nur 38 Prozent der Babyboomer teilen diese Einschätzung. Gleichzeitig ist die junge Zielgruppe kauffreudiger: 81 Prozent der Gen Z planen, während des Events mehr einzukaufen – bei den Babyboomern sind es lediglich 64 Prozent.

Umsatzchancen ungleich verteilt: Kleine Händler zurückhaltend

Trotz der wachsenden Skepsis ist der Black Friday für Händler ein wichtiger Umsatztreiber. Mehr als die Hälfte gibt an, an diesem Tag regelmäßig mehr zu verkaufen als sonst. Für kleinere Händler bleibt die Lage jedoch angespannt: Nur 48 Prozent der Einzelunternehmer und Kleinstunternehmen rechnen 2025 mit einem Umsatzanstieg, und weniger als 60 Prozent glauben, dass ihre Kundinnen und Kunden ihren Preisaktionen vertrauen.

Black Friday gewinnt im B2B-Geschäft an Bedeutung

Eine besondere Rolle spielt der Black Friday inzwischen auch im Geschäftskundenbereich. 85 Prozent der B2B-Händler planen eine Teilnahme und nutzen das Event, um neue Kundengruppen zu erreichen und Bestandskunden mit zeitlich begrenzten Angeboten zu reaktivieren. Fast zwei Drittel der B2B-Verkäufer meldeten im vergangenen Jahr höhere Umsätze zum Black Friday als in üblichen Verkaufszeiträumen.

Transparente Preise und Lieferoptionen entscheidend für Vertrauen

Für Marken und Händler bleibt der Black Friday ein zweischneidiges Schwert: Er bietet enorme Umsatzchancen, setzt aber gleichzeitig hohe Erwartungen an Transparenz und Glaubwürdigkeit. Wer mit klaren Preisen, nachvollziehbaren Rabatten und zuverlässigen Lieferoptionen überzeugt, hat nicht nur an einem Tag im November bessere Karten – sondern stärkt seine Position in einer zunehmend von Vertrauen geprägten digitalen Handelswelt.